du schreibst:
Zitat:Wie schnell hat ein Allgemeinmediziner z.B. die Diagnose F32.1 hingekritzelt, ohne dass je ein Therapeut oder HPP den Patienten angesehen geschweige denn angehört hat?
Es gibt tatsächlich Fachärzte für Allgemeinmedizin, die eine psychotherapeutisch fundierte Ausbildung haben und zudem die Genehmigung zur Durchführung von PT und/oder VT haben. Die können das sicher sehr gut beurteilen. Und die kritzeln nicht unbedingt so eine Diagnose leichtfertig irgendwo hin.
Meist erscheinen die Patienten in der Hausarztpraxis, die mit unklaren somatischen Beschwerden kommen, ob nun der einfache Kopfschmerz oder bspw. gastrointestinale Beschwerden, und dann nach entsprechenden Untersuchungen iVm mit einer Anamnese und der Ätiologie festgestellt wird, dass es sich um psychosomatische Beschwerden handelt, bspw. wegen Mobbing, Eheproblemen oder ähnlichem. Es dürfte sicher sein, dass Fachärzte für Allgemeinmedizin mit entsprechender Ausbildung solche Krankheitsbilder behandeln können und zudem dürfen.
Andersherum ist es doch auch so, dass viele Therapeuten überlaufen sind und kaum Termin für tatsächlich psychisch kranke Menschen haben oder erst nach 3 Monaten oder gar 6 Monaten. Wer soll helfen? Sie wenden sich an den Hausarzt. Auch hier gibt es tatsächlich das Zeitproblem, insbesondere für Menschen mit z.B. Depressionen, denen sehr schnell geholfen werden muss. Also wird es auch mit einer Vorstellung beim PT oder VP oder HPP nicht so einfach.
Nicht zu vergessen, dass auch zunächst einmal, bevor eine gesicherte psychische Erkrankungen zweifelsfrei diagnostiziert ist, eine somatische Ursache eindeutig ausgeschlossen werden muss. Und das obliegt weder dem PT noch dem VT oder dem HPP.
Liebe Stefanie, nichts für ungut, ich wollte einfach mal aus gewissen Erfahrungswerten heraus einige Punkte in deinem geschilderten Zusammenhang herausarbeiten, die mir am Herzen lagen
LG
Thomas