Klaus Kinski
1926 bei Danzig geboren, musste zusammen
mit Vater stehlen, um die Familie zu ernähren,
Vater verprügelte Vermieter, Verlust der
Wohnung, Sozialkinderheim, Jobs als
Kohlenverkäufer, Schuhputzer, Leichenträger,
Fischer, Automatenknacker. Flog von der
Schule, weil er Lehrer verprügelte, Als 16
Jähriger im Krieg als Deserteur verhaftet, zum
Tode verurteilt, konnte fliehen. Später
Suizidversuch mit Tabletten, Kokainmissbrauch,
unzählige Autounfälle, erotische Abenteuer,
Verschwendungssucht, deshalb über 200 Filme.
Tod 1995 durch Herzversagen.
Das sieht mir nicht nach einer glücklichen Kindheit aus .
Ich würde vermuten, dass Klaus Kinski unter einer Borderline
Störung gelitten hat. Diese gibt es auch bei Männern, wie ich herausfand.
Laut DSM-IV wird diese folgendermaßen definiert:
-Verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Alleinsein zu verhindern
-Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen gekennzeichnet durch einen Wechsel zwischen extremer Idealisierung und Abwertung
-Identitätsstörung, eine ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes, oder des Gefühles für sich selbst.
-Impulsivität (Geldausgeben, Sex, Substanzmissbrauch, Fahren,Fressanfälle)
-Wiederkehrende Suiziddrohungen- andeutungen oder versuche
-Affektive Instabilität, die durch ausgeprägte Orientierung an der aktuellen Stimmung gekennzeichnet ist. (Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Angst)
-Chronisches Gefühl der Leere
-Unangemessen starke Wut, oder Schwierigkeiten Wut und Ärger zu kontrollieren.
-Vorübergehende, stressabhängige paranoide Vorstellungen, oder schwere dissoziative Symptome.
Wenn er nicht im Mittelpunkt stand, existierte er förmlich überhaupt nicht. Ich glaube nicht, dass er einen stabilen Persönlichkeitskern in sich trug. Daher war er darauf angewiesen, ständig Bestätigung von außen zu erhalten. Erhielt er diese nicht, oder hatte er auch nur das geringste Gefühl, nicht als das gottähnliche Wesen behandelt zu werden, für das er sich hielt, bekam er seine berüchtigten Wutanfälle und Ausraster.
Seine Tochter beschrieb ja Ihre Ambivalenz zu Ihrem Vater, der sie sexuell missbrauchte. Einerseits empfand sie totale Abscheu für Ihn, andererseits fühlte sie sich trotzdem zu Ihm hingezogen. Ich vermute mal, dass Sie durch diese Erlebnisse narzistisch bestetzt und schwer traumatisiert wurde. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Sie Ihre wahren Gefühle abgespalten und verdrängt hat und unter einer Maske lebt, die es Ihr ermöglicht hat überhaupt zu überleben. Wahrscheinlich lebt Sie ebenfalls mit einem Gefühl der Gefühllosigkeit und leidet unter Depressionen. Es ist auch wahrscheinlich, dass Sie sich in Ihren Beziehungen ebensolche Exzentriker auswählte, die Ihr ebenfalls nicht gut taten.
Bin mal gespannt, was noch für Lösungsvorschläge kommen.
Liebe Grüße
Klaus