Guten Morgen Ihr Lieben,
das Jahr neigt sich nun immer mehr dem Ende entgegen. Bei vielen von uns gab es im letzten Jahr große Veränderungen im Leben. Herman Hesse hat uns in einem seiner Gedichte gelehrt, dass man mit Veränderungen leben muss, dass sie gut sind und einfach dazugehören! Mal sehen, welche Veränderungen das nächste Jahr für uns bereit hält. Ich wünsche Euch, dass alle Eure Ziele sich verwirklichen, aber dass Ihr auch mit vielleicht unerwarteten Ereignissen umgehen könnt, die sich im Nachhinein eventuell doch als wichtig und richtig herausstellen werden!
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu Ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andere, neue Bindungen zu geben,
und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimische einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zum Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegensenden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde.
Hermann Hesse
Und nun möchte ich noch die Frage beantwortet haben, ob es das Christkind eigentlich wirklich gibt?
Die achtjährige Virginia aus New York schrieb vor langer Zeit an die Zeitung „SUN" einen Brief:
Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt kein Christkind. Papa sagt, was in der SUN steht, ist immer wahr. Bitte sagen Sie mir - gibt es ein Christkind?
Virginia O' Hanlon
Und diese Antwort bekam die kleine Virginia:
Liebe Virginia,
deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur, was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen gehört oder einem Kind. Im Weltall verliert es sich wie ein Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu begreifen. Ja, Virginia, es gibt ein Christkind. Es gibt es so gewiss wie die Liebe und die Großherzigkeit und die Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es kein Christkind gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich macht. Ein Flackergeist an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt ein Christkind. Sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss könntest Du Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, das Christkind zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme das Christkind zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht es einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn, sie zu sehen - das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, den nicht einmal alle Gewalt auf der Erde zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann wird die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein. „Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und beständiger. Das Christkind lebt, und ewig wird es leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird es da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnacht, Virginia!
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws...649&edit=0)
Das ist die eine Antwort, welche die Redaktion der Zeitung „Sun“ der kleinen Virginia damals gegeben hat ... und hier noch eine andere Erklärung:
Das Christkind ist, so wie der Weihnachtsmann oder auch der Nikolaus, eine mythische (erdichtete) Symbolfigur der Weihnachtszeit. Man erzählt den Kindern, dass es in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember in die Häuser schleicht und die „artigen" Kinder beschenkt, während die „unartigen" leer ausgehen. Anders als Knecht Ruprecht, dem Helfer des Nikolaus, bestraft es die Kinder aber nicht. Das Christkind ist ursprünglich eine Erfindung von Martin Luther. Im Mittelalter wurden die Kinder am Nikolaustag, dem 6. Dezember oder am Tag der unschuldigen Kinder, dem 28. Dezember beschenkt. Eine Bescherung am Heiligabend oder am ersten Weihnachtsfeiertag, wie sie heute allgemein üblich ist, gab es damals noch nicht. Die Protestanten lehnten jedoch die katholischen Heiligen und die Heiligenverehrung ab. Ein Problem war hierbei jedoch der Brauch des Schenkens am Nikolaustag, von dem auch die protestantischen Christen nicht abrücken wollten. Luther ersetzte deshalb die Figur des Nikolaus durch das elsässische Christkind, das am 25. Dezember Geschenke verteilt. Bis etwa 1900 war bei Katholiken das Schenken am Nikolaustag üblich. Erst danach setzte sich das „evangelische" Christkind zusammen mit dem Adventskranz und dem Weihnachtsbaum auch bei Katholiken durch. Das Christkind ist aber, entgegen landläufiger Meinung, nicht mit dem neugeborenen Christus identisch. Vielmehr geht die Bezeichnung wohl eher auf Weihnachtsspiele zurück, in denen die „Christkinder“ zur Krippe zogen und dem Jesuskind ihre Geschenke darbrachten.
Ich wünsche Euch einen schönen 15. Dezember!
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly