Das ist sehr nett von dir, danke schön. Ich wollte das gerne alles noch einmal durchgehen, weil ich es eben nicht so aus dem Stehgreif "runterbeten" kann und zumindest das gerne gut können möchte, bevor ich irgendwann ans praktische Üben komme. Aber, sehr gerne, machen wir uns ans Auskultieren:
Auskultation - besser bekannt unter: Abhören mit dem Stethoskop
Hören können wir entweder normale Atemgeräusche (physiologisch) oder zusätzlich noch krankhafte Nebengeräusche (pathologisch).
Bei den normalen Atemgeräuschen wird unterschieden zwischen:
- Röhrenatmen (wie der Name schon sagt: über den Röhren / über dem Brustbein und zwischen den Schulterblättern zu höhren) - es ist lauter als das Bläschenatmen
- Bläschenatmen (über dem Lungengewebe / jeweils rechts und links) - es wird gedämpft druch das Lungengewebe und ist deshalb leiser zu hören als das Röhrenatmen
Bei den krankhaften Nebengeräuschen unterscheidet man:
- Kontinuierliche Nebengeräusche: durch trockene Sekretmassen (Pfeiffen, Brummen), durch Verengung der Atemwege, beim Ein- und/oder Ausatmen zu hören
Der STRIDOR (pfeiffendes Geräusch) ist ebenfalls ein kontinuierliches Nebengeräusch durch Verengung des Luftweges. Dabei gibt es einen inspiratorischen Stridor (während der Einatmung) bei Verengung außerhalb des Brustkorbes und einen exspiratorischen Stridor (während der Ausatmung) bei Verengung innerhalb des Brustkobes.
- Diskontinuierliche Nebengeräusche: durch frisches Sekret, bei der Einatmung zu hören - unterschieden wird in feines und grobes Rasseln (Beim Lungenödem benötigt man nur Ohren und kein Stethoskop, um das "Blubbern" zu hören!). Die Rasselgeräusche kann man noch weiter unterteilen in früh- oder spätinspiratorisch, je nachdem, in welcher Phase des Einatmens sie auftreten. Je früher es auftritt, desto weniger weit ist das Sekret in Richtung Lunge, dort dann angekommen wird es ein eher spätinspiratorisches Rasselgeräusch.
Wir könnten außerdem noch ein vermindertes Atemgeräusch hören - eher erlauschen. Dabei gelangt entweder zu wenig Luft in die Lunge (Lungenemphysem) oder die Lunge wird von der Brustwand abgedrängt und kann sich nicht mehr so weit ausdehnen.
Sollten wir ein Pleurareiben (ähnl. "Lederknarren" bei neuen Schuhen) im Stethoskop hören, ist es zu einer trockenen Brustfellentzündung gekommen. Es befindet sich keine Flüssigkeit mehr im Gleitspalt des Brustfells und unser Patient hat heftige Schmerzen bei der Atmung und er wird möglichst vermeiden, dass sich die schmerzende Seite während der Atmung bewegt - und genau darum müssten wir ihn bitten: trotz der Schmerzen möglichst tief zu atmen, damit wir das Knarren hören können.
Jetzt habe ich mich wieder ein wenig eingelesen und eingearbeitet und leider fehlt mir gerade ein "Proband" zum üben. Mal sehen, ob ich heute noch ein Opfer finde... :-)
Viele liebe Grüße,
Sabine