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D - wie Diabetes mellitus
#1
Zu den besonders relevanten Erkrankungen in der Heilpraktikerausbildung, sowie in der Heilpraktikerpraxis, zählt die Zuckerkrankheit. Durch unsere Ernährung fördern wir diese teilweise und hier ist darum v.a. auch unsere Aufklärung wichtig. Hier nun eine Zusammenfassung, denn dieses Thema ist ja wirklich riesig.

DIABETES MELLITUS = Zuckerkrankheit
Def.: chronische Stoffwechselstörung, bei der zuviel Glukose im Blut vorliegt aufgrund eines absoluten oder relativen Mangels an Insulin. 

Info:
- betroffen sind der Glucosestoffwechsel, aber auch der Fett- und Eiweissstoffwechsel 
- eine längere Krankheitsdauer führt zu Mikro- und Makroangiopathien der Blutgefässe und zu Schäden im Nervensystem
- unter 50 Jahre sind 1-2% betroffen, ab 65 Jahre liegen wir schon über 10%

Werte:
* normal nüchtern: 70 - 110 mg/dl ==> Diabetes nüchtern: über 140 mg/dl
* normal nach dem Essen: 80 - 145 mg/dl ==> Diabetes nach dem Essen: über 180 mg/dl
* bei 160 - 180 mg/dl tritt der Zucker aus dem Blut in den Harn und ist mit Teststreifen nachweisbar
* Langzeitwert HbA1c-Wert in %, Normwerte: allgemein 6,5 - 7,5 % (48-58 mmol/mol)
* nach WHO muss mind. eines der folgenden 3 Kriterien auftreten:
  1.   Nüchternblutzucker über 126 mg/dl (7 mmol/l)
  2.   Blutzucker über 200 mg/dl (11,2 mmol/l) in einer zufälligen Blutentnahme
  3.   Blutzucker über 200 mg/dl (11,2 mmol/l) 2 Std nach der Gabe von 75 g Glukose im oralen Glukosetoleranztest
Ursachen:
- absoluter Insulinmangel
- relativer Insulinmangel
- Insulinantikörper gegen insulinproduzierende B-Zellen des Pankreas
- Ansprechbarkeit der Zellen
- Gegenregulationsdiabetes (Insulingegenspieler Gykagon, Kortisol, Adrenalin oder STH sind im Blut erhöht)

Einteilung:
- Typ 1: insulinabhängiger Diabetes, veraltet juveniler Diabetes, absoluter Insulinmangel aufgrund Autoimmungeschehen (Antikörper gegen die B-Zellen des Pankreas) meist ausgelöst durch einen Virusinfekt, meist schon bei Kdr, Jgl oder jungen Erw, absoluter Mangel
- Typ 2: nicht insulinabhängiger, veraltet Altersdiabetes, relativer Insulinmangel, verminderte Insulinempfindlichkeit (Stichwort: Downregulation)
  ... 2a: normalgewichtig
  ... 2b: übergewichtig
- Typ 3: andere spezifische Typen, veraltet sekundärer Diabetes, infolge Pankreasinsuff., Pankreasentfernung, Pankreatitis, Schilddrüsenüberfunktion, Akromegalie, Cushingsyndrom, Phächromozytom, AM (Cortisol, Pille, Diuretika Thiazide)
- Typ 4: Schwangerschaftsdiabetes, mästen ihr Kind, da die ganze Glucose an das Kind geht, Behandlung mit Insulin, keine Tbl wegen schwerer NW

Auswirkungen:
-> Blutzuckererhöhung = Hyperglykämie
-> im Blut über 160-180mg/dl = Nierenschwelle, Niere scheidet überschüssige Glucose aus mit dem Urin = Glukosurie
-> Niere braucht dazu mehr Wasser = Durst => Polydipsie, infolge erhöhte Harnmenge => Polyurie, zuwenig Wasser => Exsikkose

Symptome:
  • Hyperglykämie: Glucose kann nicht mehr ausreichend in die Zellen eingeschleust werden
  • Glukosurie: Nierenschwelle überschritten = überflüssige Glucose wird ausgeschieden
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsmangel: durch den Mangel in den Zellen
  • Abwehrschwäche: durch Mangel in Abwehrzellen und Stoffwechselentgleisung (Soor, Furunkel, Karbunkel)
  • Rubeosis diabetica: infolge verminderten Kapillartonus schimmern vermehrt Erys durch die Haut
  • nächtliche Wadenkrämpfe: Störungen im Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt
  • Sehstörungen: wechselnder Flüssigkeitsdruck in der Augenlinse
  • Juckreiz: Stoffwechselanlagerungen im Gewebe
  • Hypercholesterinämie: als Ausgleich für Glucosemangel in den Zellen, werden vermehrt Fette abgebaut
  • Heishungerattacken: Zeichen zeitweiser Unterzuckerung
  • Gewichtsabnahme: körpereigene Substanz wird abgebaut um die Zellen ausreichend zu versorgen
  • Potenzstörungen, Hypertonie: Folge von Mikro- und Makroangiopathien
  • Leber: Fettleber durch gestörten Fettstoffwechsel
Komplikationen:
* Gefäßschäden an den großen Gefäßen mit Ausbildung einer KHK oder PAVK und Gefahr eines Apoplex
Folgen der Makraoangiopathien:
- Herz: KHK, Angina-pectoris-Anfälle und Herzinfarkt, oft stumme Infarkte, da durch Neuropathie der Schmerz nicht empfunden werden kann, kommt Hypertonie dazu, entwickelt sich eine LHI
- Gehirn: arterielle Verschlusskrankheit der Hirngefäße, Hirnarteriosklerose birgt die Gefahr des Hirnschlags
- Beine: periphere arterielle Verschlusskrankheit mit Kältegefühl, Parästhesien, Gangränbildung

* Gefäßschäden an den kleinen Gefäßen mit Schädigung der entsprechenden Organe und Polyneuropathien
Folgen der Mikroangiopathien:
- Durchblutungsstörungen: die Basalmembran der Endothelzellen, die die Blutkapillaren bilden, verdickt sich, vermutlich durch Zuckeranlagerung an die Eiweisse der Basalmembran (Glykosylierung) 
- Augen: Netzhautschädigungen, Glaskörpereinblutung, Linsen- und Netzhauttrübung, Glaukom und zum Schielen durch Augenmuskelneuropathie
- Augenschädigung durch Retinopathie: (evtl. Mikroangiopathie der nervenversorgenden Gefäße)
  ... bei Typ 1 nach 15 Jahren zu 90%, bei Typ 2 zu 25% nach 25 Jahren
  ... Aneurysmabildung der Netzhautgefäße, welche zu Einblutungen führen können, außerdem findet man Exsudate auf der Netzhaut, es kann zu Netzhautablösungen kommen
- Herzschädigung: innerhalb der Herzkranzgefässe durch Defekte und Ablagerungen
- Nieren: Nierenarterienstenose mit Gefahr des Nierenversagens, Nierenarteriosklerose führt zu renalen Hypertonie, durch Abwehrschwäche immer wieder Harnblasen- oder Nierenbeckenentzündung
 ... Nierenschädigung durch Nephropathie = Kimmelstiel-Wilson-Syndrom, tritt nach langjährigem Diabetes auf, Frühsymptom ist eine gesteigerte Albuminausscheidung mit dem Urin, durch die Schädigung nimmt die Nierentätigkeit langsam ab und es kann zu Nierenversagen kommen
- Nervenschädigung durch Neuropathien: verursacht durch eine Schädigung der nervenversorgenden Gefäße, nach 10 Jahren bei ca. 50% durch Störung der Mikrozirkulation der Nerven, v.a. an Füssen, Unterschenkeln kommt es Parästhesien, brennende Füsse, vermindertes Vibrationsempfinden, Sensibilitätsstörungen, Areflexie, Thermosensibilitätsstörungen, Störungen im Schmerzempfinden, später evtl. auch motorische Störungen
- weitere Komplikationen: Coma diabeticum oder hypoglykämischer Schock

Therapie:
- Ernährungstherapie
  ... Abstimmung von Nahrung und Insulindosis bei Typ 1
  ... bei Typ 2 Gewichtsreduktion mit ballaststoffreicher Vollwertkost
    (optimal 55-60% KH langsam verdauliche, 30% Fett, 10-15% Eiweiß)
  ... Zucker meiden, lernen welche NM zu bevorzugen sind mittels Ernährungsberater
- dazu Bewegung
- Patientenschulung allgemein (Lebensführung und Vorbeugung = Fußpflege)
- Typ 1 schulmedizinisch mit Insulingabe und Diät, naturheilkundlich gibt es hier keine Möglichkeit
- Typ 2 schulmedizinisch mit Sulfonylharnstoffe stimulieren die körpereigene Insulinabgabe, Gefahr der Hypoglykämie
- Typ 2 schulmedizinisch mit Resorptionshemmern, die die Aufnahme der Glukose im Dünndarm verzögern, NW häufig gastrointestinale Beschwerden
- Typ 2 schulmedizinisch mit Biguanide (Metformin), keinen Einfluss auf Insulin, wirken auch appetitzügelnd, daher bei adipösen Diabetikern Mittel der Wahl, wenn keine Leber- oder Niereneinschränkung vorliegt
  ... NW Blutbildveränderung und Laktatazidose und Magendarmstörungen
- Typ 2 schulmedizinisch mit Insulin, wenn die vorherigen AM nicht ausreichen
- Typ 2 naturheilkundlich mit stoffwechselanregenden Pflanzen wie Bohnenschalen oder Topinambur (Helianthus tuberosus)

Noch ein paar Zusammenstellungen:
Stadieneinteilung nach WHO:

- potenzieller Diabetes: Personen mit erhöhtem erblichem Risiko, Schwangere mit einem Kind mit mehr als 4,5 kg Gewicht
- latenter Diabetes: Hyperglykämie tritt nur unter Belastung auf: Schwangerschaft, Adipositas, Stress oder nach Infektionskrankheiten
- verminderte Glucosetoleranz: noch keine Diabetessymptome, aber oraler Glucosetest ergibt erhöhte Werte, Nüchternblutzucker sind aber normal oder erhöht
- klinisch-manifester Diabetes: Nüchternblutzucker über 110mg/dl, oraler Test zeigt erhöhte Werte, Urin mit erhöhter Glucoseausscheidung, deutliche Krankheitserscheinungen

Klassifikation nach dem Schweregrad der WHO:
- gestörte Glucosetoleranz
- nicht insulinabhängiger Typ 2 Diabetes
- Typ 2 Diabetiker mit oraler Antidiabetikereinnahme oder Insulingabe
- Typ 1 und Typ 2 Diabetiker ohne eigene Insulinproduktion

Schweregrad der Fussverletzung nach Wagner
Grad 0 => Risikofuss ohne Läsion
Grad 1 => oberflächliches Ulcus mit potenzieller Infektionsgefahr
Grad 2 => tiefes, gelenknahes, infiziertes Ulcus
Grad 3 => penetrierende Infektion mit Knochenbeteiligung
Grad 4 => begrenzte Vorfuss- oder Fersennekrose
Grad 5 => Nekrose am Fuss

Also wie schon zu Beginn gesagt, ist das nur ein kleiner Ausschnitt rund um den Diabetes mellitus und soll euch ein wenig anregen euch mit dem Thema genauer zu befassen. Wir treffen an den unterschiedlichsten Stellen in der Heilpraktikerausbildung auf diese Erkrankung und wir sollten uns wirklich gut damit auseinander setzen.
Nun wünsche ich euch weiterhin viel Freude bei all eurem Tun und danke euch für´s Lesen und eure Zeit.
LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#2
Danke Gini!
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