du hast die Frage zwar an Michael gestellt, aber ich mische mich da mal ein. Mit dem Juckreizproblem habne ich in meinem BARF-Shop und in meiner Tierhomöopathiepraxis ständig zu tun - manchmal denke ich, es gibt nur noch Hunde mit Juckreiz. Tierarztstandard: Allergietest, Cortison, Immunsuppressiva....
Allergietests stehe ich sehr skeptisch gegenüber. Meist sind es Bluttests und die sind nicht sehr zuverlässig.
Ich rate zunächst zu einer schonenden Umstellung auf BARF. Hier trennt sich of schon die Spreu vom Weizen - bei einem Teil der Hunde verschwindet die angebliche Allergie. Leidet der Hund immer noch unter Juckreiz kommt eine Ausschlussdiät infrage. Manchmal gar nicht so einfach, da die hunde durch das Insutriefutter schon jede menge verschiedener tierischer Eiweiße aufgenommen haben - man landet dann oft bei den Exoten. Ich selbst versuche es dennoch mit einer Proteinquelle, selbst wenn die der Hund schon hatte, funktioniert es dennoch oft.
Bei gebarften Hunden kam es dennoch vor, dass sie unter Juckreiz litten, vorzugsweise an den Pfoten. Hier war der das Rohfutter zu einseitig. Es wurden keine Innereien gefüttert (weils der Hund nicht mag) oder und das ist der Hauptgrund für Juckreiz: Es wurde zu wenig Fett gefüttert. Der Hund sollte nicht dick werden oder war wegen des Industriefutters zu dick oder wegen zu vieler Leckerli oder Essen vom Tisch.
Hunde beziehen ihre Energie hauptsächlich aus Fett und nur zu einem geringen Teil aus Kohlenhydraten. Wird zu wenig Fett gefüttert, muss der Organismus seine Energie aus Proteinen gewinnen, was für ihn deutlich schwieriger und nicht sehr effektiv ist. Bei der Energiegewinnung aus Proteinen fallen viele Abfallstoffe wie Ammoniak bzw. Harnstoff an. Deren Abbau muss über Leber und Nieren erfolgen, die damit enorm belastet werden. Es kann zu einer Überlastung der Ausscheidungsorgane kommen.
Der Fettgehalt im Fleisch sollte bei ca. 15 – 25 % liegen.
Um eine Ausreichende Versorgung mit tierischem Fett zu gewährleisten, muss man sich den Fettgehalt der gesamten Futterration anschauen. Der Fettanteil einer Fleischsorte reicht nicht aus. Hat man 15 % Fett im Fleisch aber insgesamt weniger als 15 % in allen Futterbestandteilen, dann ist der Gesamtfettgehalt deutlich zu niedrig.
Tierisches Fett = Energie, Lieferant von Arachidonsäure, überwiegend gesättigten Fettsäuren.
Vielleicht hilft dir das auch schon mal ein bisschen weiter.
Ansonsten wäre ein klassische® Tierhomöopath(in) eine Möglichkeit. Das was ich an Symptomen lese, kommt mir alles sehr bekannt vor.... ;-)
Bislang habe ich meinen Patienten/Kunden immer kalte Abwaschungen gegen den Juckreiz empfohlen. Bin aber sehr gespannt, was Michael dazu sagt, denn bis eine Nahrungsumstellung oder homöopathische Behandlung greift, dauert ja auch immer etwas und man will dem Tier ja möglichst schnell helfen.
Liebe Grüße Christine