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Fallbeispiel für HPA Prüfungsvorbereitung - 55 j. Frau mit Müdigkeit
#61
Achso, so war die Frage gemeint Wink Ich hatte Melanom mit malignem Melanom gleichgesetzt. Ich vermute auch ein malignes Melanom.
Bonnie
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#62
Ihr Lieben, Dankeschön  Heart

Die Frage war, um welche Art Melanom es sich handelt. (Das ist natürlich kein Stoff aus dem Grundwissen für HP, sondern weiterführend.)

Es gibt 4 Arten:

60% Superfiziell spreitendes Melanom 

2-5 Jahre Krankengeschichte

Thorax, Extremitäten, Augenlid

scharf begrenzt
flach mit nodulären Arealen
unterschiedliche Pigmentierung, meist tief blau


20% Noduläres Melanom 

Monate bis Jahrelange Krankheitsgeschichte

Thorax, Extremitäten, Augenlid

brauner z.T. warzenförmiger, ulzerierender Knoten
neigt zur Hämorrhagie 
evtl. teilweise amelanotisch


10 % Lentigo-maligna-Melanom

Jahrzehntelange präkanzerogene Entwicklung
sonnenexponierte Stellen

eher planer Tumor von ca. 2-6 cm Durchmesser
Farbintensität unterschiedlich


5% (in Asien 20-30%) Akrolentiginöses Melanom 

1-2 Jahre Erkrankungsanamnese (kann sehr schnell gehen)
Akren, subungual (unter dem Nagel), Schleimhaut

kann knotenartig wachsen
am Nagel (hauptsächlich Daumennagel, Großzehe oder Zeigefinger): streifenartige Verfärbung des Nagels (später Nagelplatte hebt sich), 
evtl. mit Hutchinson-Zeichen wie hier in unserem Fallbeispiel, wenn sich die Verfärbung bis ins Nagelhäutchen bzw. Nagelfalz zieht


Bei der Prüfungsfrage nach der begleitenden Behandlung würde ich evtl. eher nochmal die Chance nutzen und betonen, dass das KEIN Fall für die Naturheilpraxis ist und erklären warum. 
Da das Melanom ein schnell wachsender und schnell Metastasen streuender Tumor ist, ist die Patientin bei weitem besser in der Klinik aufgehoben. In diesem Fall hier wird zudem auch noch die gesamte Großzehe amputiert. Ich würde eher auf die Komplikationen einer solchen OP eingehen, wenn dann noch Zeit ist erst auf die Begleitung HP eingehen.
Aber wie oft gesagt, ihr könnt es machen wie ihr wollt. 
Damit meine ich, dass ihr schauen sollt, was der jeweilige Prüfer braucht damit er vertrauen zu euch finden kann. 

Und damit man da überhaupt einen Spielraum hat, finde ich es wichtig, dass man sich auf verschiedene Prüfungssituationen vorbereitet und eine Auswahl der eigenen Antwortmöglichkeiten einübt und trainiert....

Ihr Lieben, hat euch das Fallbeispiel weitergeholfen? Wollt ihr mehr davon? Vielleicht melden sich auch die zu Wort die mitlesen...

An dieser Stellen ganz ganz vielen lieben Dank an alle fleißigen und mutigen Mithelfer!

Heart
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#63
Ja vielen Dank dir und allen, die weiter sind und so fleißig mitmachen  Heart
Ich lese sehr interessiert mit
LG Claudia
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#64
Liebe Marlene, ganz lieben Dank für Deine Mühe!

Ich würde mich sehr über weitere Fallbeispiele freuen.
Diesen Fall hier fand ich sehr kniffelig und etwas entmutigend. Weitergeholfen hat er mir in dem Sinne, dass ich meine Lücken und Schwierigkeiten spüren durfte.
Bonnie
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#65
Liebe Marlene,

ganz herzlichen Dank!
Ich fand es sehr spannend, hab unheimlich viel gelernt.
Zwischendurch hatte ich ein ganz schönes Tief. Aber am Ende doch weiter zu kommen war toll.
Dabei habe ich auch sehr von Bonnies Fragen/ Bemerkungen profitiert!

Gerne wieder!
lg
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#66
Liebe Birte,

danke für Deine Rückmeldung. Das gibt mir wieder etwas Mut!
Auch von Deinen Beiträgen habe ich natürlich sehr profitieren können. :-)
Bonnie
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#67
Ihr Lieben, vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen!

Dann können wir ja vielleicht als nächstes hier anhand von diesem Beispiel aufarbeiten, was euch genau Schwierigkeiten gemacht hat.

Also was war schwierig, was war entmutigend? Was können wir dadurch dazu lernen (welche Strategie daraus entwickeln) und auf zukünftige Fallbeispiele anwenden? 

Habt ihr Ideen?
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#68
Was ich schwierig fand, da fällt mir als erstes ein: mir anhand der Beschreibung ein Bild zu machen. Wenn die besagte Frau vor mir gestanden hätte, wäre es leichter.
Ich hatte dann auch den Faden verloren. Hatte ich das schon gefragt?
Ich glaube, auch wenn wir hier immer wieder zusammen gefasst haben, beim nächsten Fall würde ich mir auch ein Zettel parat legen, wo ich für mich nochmal zusammen fasse. - dann umgehend ich auch das scrollen über Seiten hinweg, was auch erschwerend war.
Demotivierend war, als ich dachte: ich hab keine Ahnung was sie haben kann. Da hatte ich so richtig einen leeren Kopf
Gut fand ich, das du deutlich gemacht : fragt genauer. Aber das ist auch wieder das was ich oben beschrieben habe: vieles macht man automatisch. Aber theoretisch beschreibt man es nicht unbedingt

Ich hoffe, das war nicht zu wirr geschrieben ;-)

Lg
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#69
Liebe Marlene,

Ich hatte auch total den Überblick verloren, auch wenn Du immer wieder eine Zusammenfassung geliefert hast.
Mit manchen Angaben konnte ich nichts anfangen.

Die Fragen des "Prüfers" fand ich sehr bohrend und detailliert. In den Schulungen wurde mir oft vorgeworfen, ich würde zu sehr in die Tiefe gehen. Das kann ich jetzt noch weniger verstehen als damals. Denn die Prüfer wollen es offenbar ganz genau wissen. Manchmal schien es mir über das "Basiswissen" eines HP hinausgehend.

Ich wäre an diesem Fall wohl gescheitert.
Bonnie
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#70
Super Dankeschön ihr Lieben!

Das habt ihr sehr schön und nachvollziehbar beschrieben.

Was wären denn eure Ideen, damit sich eine gute Strategie im Umgang mit Prüfungsfragen (vor allem etwas schwierigeren Fallbeispielen) entwickelt.

Ich denke, wenn es die übliche AnämieHypothyreoseBrustkrebs-Patientin gewesen wäre, dann hätte es sicher keine Schwierigkeiten gegeben. 

Vielleicht habt ihr schon Lösungen zum Beispiel hierfür:

"Was ich schwierig fand, da fällt mir als erstes ein: mir anhand der Beschreibung ein Bild zu machen." - ja, das ist sicher in der Prüfung auch für den AA schwierig (sich vorzustellen an welcher Stelle der Prüfling gerade steht, was er verfolgt, wie er vorgeht)...habt ihr Ideen wie man das für sich un den AA einfacher machen kann?

"hatte auch total den Überblick verloren" 
- hier kann man ja sogar nachlesen, weil alles dokumentiert wird, in der Mündlichen kann man ja im aller seltensten Fall mitschreiben. Wie könnte man sich das erleichtern?

"Mit manchen Angaben konnte ich nichts anfangen." - Hier wäre ein Beispiel gut. Mit welchen Angaben zum Beispiel und was hätte man in so einem Fall machen können?

"vieles macht man automatisch. Aber theoretisch beschreibt man es nicht unbedingt" -ja genau, wie kann man es schaffen, dass man für den AA alles verständlich, nachvollziehbar, vollständig formuliert

"Die Fragen des "Prüfers" fand ich sehr bohrend und detailliert. In den Schulungen wurde mir oft vorgeworfen, ich würde zu sehr in die Tiefe gehen. Das kann ich jetzt noch weniger verstehen als damals. Denn die Prüfer wollen es offenbar ganz genau wissen. Manchmal schien es mir über das "Basiswissen" eines HP hinausgehend." – Ja, manchmal wollen sie es einfach ganz genau wissen und bald wisst ihr auch was alles sie ganz genau wissen wollen. 
Die sind oft "schlagwortorientiert", wenn das Schlagwort kommt - alles gut - wenn nicht wird vielleicht gebohrt (muss alles nicht sein-kann). Ich schreibe euch noch, was hier genau gehört werden wollte.

Ich finde dein Nachfragen übrigens super. Das ist mir schon bei dem Aha-Kurs-Termin aufgefallen. Erhalte dir das auf jeden Fall. Ich bin mir sicher, dass du bald "fit bist wie ein Turnschuh", wenn du dich zu deiner Mündlichen aufmachst. Du wirst sehen, dass dir alle Details helfen, die du jetzt einforderst und nachgräbst und wenn es nur mal für den Ausschluss von irgendwas hilft. 
 
Ich denke was die anderen Dozenten meinen ist, dass die Schulungen vielleicht nicht der richtige Ort sind um so in die Tiefe zu gehen. Das sind ja immerhin Kurse für die Grundlagen. Vielleicht haben sie das einfach unglücklich formuliert und du denkst jetzt mit dir stimmt was nicht. Aber das wollten sie bestimmt überhaupt nicht sagen. Es ist sicher das Gegenteil der Fall.
Man kann sich ja über jeden der es genau wissen will und die Tiefe geht nur freuen!! Ich bin mir sicher, dass man sich über dich freut! Das ist bestimmt ein Missverständnis. Also mit dir stimmt ALLES! Und das sehen sicher alle genauso, nur ist in den Schulungen vielleicht kein Raum dafür. Da will man vielleicht einerseits mit dem Grundwissen voran kommen und man muss dort andererseits vielleicht auch schauen, dass man die "Neulinge" nicht erschreckt. 
In der Prüfungsvorbereitungszeit kann es gar nicht genug in die Tiefe gehen. Alle Details helfen wieder mehr Verständnis zu bekommen. um so leichter lernt es sich auswendig und umso leichter kann man dem AA klar machen, dass meine keine Gefahr darstellt.
Also frag gerne hier. Vielleicht sollte ich einen extra Thread eröffnen? Was denkst du?

Wollt ihr nochmal eure Erkenntnisse/Ideen hier dazu schreiben?
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#71
Liebe Marlene, 
vielen Dank für deine lange Antwort und die Gedanken dazu. Heart
Sicher wäre es mit einer
Zitat:übliche AnämieHypothyreoseBrustkrebs-Patientin

einfacher gewesen. Aber: es kommen ja solche und solche Patienten.
Letzendlich muss man sich ja selber ein Bild machen und auch eine eventuelle bestehende Diagnose nochmal ansehen.
Zitat:"Was ich schwierig fand, da fällt mir als erstes ein: mir anhand der Beschreibung ein Bild zu machen." - ja, das ist sicher in der Prüfung auch für den AA schwierig (sich vorzustellen an welcher Stelle der Prüfling gerade steht, was er verfolgt, wie er vorgeht)...habt ihr Ideen wie man das für sich un den AA einfacher machen kann?

Spontan denke ich : reden, reden, reden. Versuchen eigene Gedankengänge zu verbalisieren, sich selbst bewusst machen, was man sieht. Auch zu sagen was man nicht sieht.


Zitat:"hatte auch total den Überblick verloren" 

- hier kann man ja sogar nachlesen, weil alles dokumentiert wird, in der Mündlichen kann man ja im aller seltensten Fall mitschreiben. Wie könnte man sich das erleichtern?
ja, hier stand alles.
Aber: es ging über mehrere Tage. Die Prüfung ist an einem Stück. Man ist in einem Gedankengang. In dem Fall war ich hier, dazwischen dann Kinder, Arbeit, Haushalt, Einkaufen usw.
Das scrollen über mehrere Seiten ist nicht meins.
Ich denke, ich werde mir mein Zettel parat legen.
Immer wiederkehrende Zusammenfassungen fand ich aber dabei hilfreich!

Zitat:"Mit manchen Angaben konnte ich nichts anfangen." - Hier wäre ein Beispiel gut. Mit welchen Angaben zum Beispiel und was hätte man in so einem Fall machen können?

Beantworte ich gerne etwas später

Zitat:"vieles macht man automatisch. Aber theoretisch beschreibt man es nicht unbedingt" -ja genau, wie kann man es schaffen, dass man für den AA alles verständlich, nachvollziehbar, vollständig formuliert
Sich selber klar machen, das nicht gesagtes nicht gehört werden kann. Also, der Prüfer kennt mich nicht, weiss nur das was ich sage.

Das sind meine spontanen Gedanken dazu.
Aber es kommen sich noch einige dazu

Ganz lieben Dank
LG
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#72
Liebe Birte,

ich glaube einige Deiner Zitate stammen vom mir, z.B. das vorletzte. Dazu musst Du Dich also nicht unbedingt äußern können. Wink Darfst aber natürlich gerne.
Bonnie
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#73
Ok, super Dankeschön schon mal.

Dann lasse ich euch doch damit arbeiten und wenn ihr an einen Punkt kommt, wo ihr einen Tipp oder Hilfe möchtet, dann sagt ihr es einfach...ja?
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#74
Ja, guter Vorschlag. Ich werde die Zettel-Methode dann auch mal ausprobieren.
Bonnie
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#75
Ok ihr Lieben, hier haben sich ja keine weiteren neuen Erkenntnisse ergeben. 

Möchtet ihr denn noch ein paar hilfreiche Arbeitsweisen mit in eurer Repertoire aufnehmen?

Ich fände ein paar grundsätzliche Arbeitsschritte im Umgang mit Prüfungsfallbeispielen wichtig, die sich hier nicht rauskristallisiert haben...

Heart
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#76
Sehr, sehr gerne, liebe Marlene. Ich würde mich sehr darüber freuen!
Bonnie
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#77
Das wäre super!
Sehr gern!
Lg
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#78
Ihr Lieben, also gut...:

Für Fallbeispiele könnte man verschieden Strategien vorbereiten. Einmal habe ich hier schon darüber geschrieben. Grob es geht in diesem Thread darum immer ein Schema parat zu haben:
  Notfall?  Falls nein ⟾ Anamnese und im Anschluss körperliche Untersuchung

Hier in diesem Fallbeispiel ward ihr ja erstmal ganz frei in der Vorgehensweise und in dem Fall muss man ja nicht unbedingt allein über die Anamnese gehen. 

Bei so einem "riesigen" Symptom wie Müdigkeit, würde ich empfehlen die Fragen der Anamnese an die Differentialdiagnosen zu koppeln. Ich mache das beispielhaft unten. Ihr könnte sehen, dass ihr mit dieser Methode immer den Überblick behaltet und ganz klar habt, ob ihr nach dieser oder jener Erkrankung schon gefragt habt und könnt euch die Antworten das AA auch besser merken, weil ihr immer die Erkrankung parallel dazu "abhandelt".
(Hier nebenan läuft übrigens gerade ein Übungsbeispiel. Man übt hier die DDs zu Müdigkeit aufzuzählen und soll zu den jeweiligen Erkrankungen die anderen möglichen Symptome schreiben. Eine super Wiederholung um zu sehen, wie parat man schon die klinischen Bilder verschiedener Erkrankungen hat.)

Wenn man nur fragt und fragt und fragt und fragt, kann man natürliche auch viele Erkrankungen abdecken, aber weiß nach zwei Minuten noch was der AA genau auf die Fragen geantwortet hat ? Vermutlich nicht...

Eine Möglichkeit auf das Fallbeispiel zu antworten wäre also:

"Die Patientin bekommt natürlich kein Medikament von mir bevor ich eine Diagnose stellen konnte. 

Dafür möchte ich eine ausführliche Anamnese erheben und die Patientin im Anschluss gründlich untersuchen!

Sie könnte beispielsweise unter einer Anämie leiden. Alle Anämien gehen mit einem erniedrigten Hämoglobin einher. 

Die häufigste Anämieform in unseren Breiten ist die Eisenmangelanämie. Durch den Eisenmangel hätte sie Symptome an Haut und Hautanhangsgebilden. Man könnte evtl. blasse Haut, blasse Schleimhaut, rissige brüchige Nägel, Löffelnägel, Haarausfall, trockenen Haut, Juckreiz von Haut und Schleimhaut, Lacklippe, Lackzunge und evtl. auch Mundwinkelrhagaden sehen.
Ihre Erythrozyten wären zu klein und zu wenig mit Hämoglobin beladen. Dadurch entsteht ein Sauerstoffmangel und man müsste die Patientin nach weiteren Symptomen fragen. Ich würde sie fragen ob sie an  Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schwindel oder Ohnmachstneigung (Synkopen) leidet. Evtl. hätte sie auch Herzrhythmusstörungen bis hin zu Angina pectoris Anfällen und sicher außerdem Dyspnoe bei Belastung.

Falls die Anämie durch andere Ursachen als durch Eisenmangel entstanden ist hätte sie evtl. noch weitere Symptome, z.B. bei B12-Mangel Anämie: sensible/sensorische, motorische neurologische Ausfallerscheinungen."

So könnte man eine infrage kommende Erkrankung nach der anderen durchgehen. Der AA könnte sich alles anhören und manche geben dann gleich Antwort "nein, kein Schwindel/ja, Kopfschmerzen usw."Man hat dann genauso gefragt, aber die Fragen immer gleich an eine bestimmte DD gekoppelt und verliert so nicht so leicht den Überblick, weil man gleich mal grob überschlagen kann, ob die Erkrankung in Frage kommt oder nicht.

Falls man so nicht an die Lösung kommt (oder der AA von diesem Vorgehen nicht begeistert ist) müsste man natürlich ein komplettes Anamneseschema durchgehen. Aber das hättet ihr ja auch vorbereitet und könntet darauf genauso gut eingehen. 
Allerdings verliert man damit ja leicht den Überblick was die Lösung des Fallbeispiels angeht, deswegen würde ich zumindest nicht freiwillig diesen reinen Anamneseweg einschlagen.

Vielleicht kommt man über die DDs schon gleich zu den Untersuchungen, wenn nicht (und auch grundsätzlich) braucht man eine Vorgehensweise für die Untersuchung. 
Man muss dabei auch bedenken, dass man das wenigste wirklich "vormacht" in der Mündlichen. Man muss also wirklich alle Kleinigkeiten gut ausformulieren, damit der AA genau verfolgen und sehen kann, ob der Handgriff/Ablauf richtig ist. 

Als erstes wäre es wichtig sich zu überlegen, welche Untersuchungen man wirklich bei JEDEM Patienten macht, unabhängig von den evtl. vorliegenden Erkrankungen. Das nennt man "Minimalstandard". Dieser wird dann bei begründetem anamnestischen Verdacht noch erweitert um die jeweiligen Untersuchungen für die Verdachtsdiagnosen.


Untersuchung Minimalstandard

 

 

1.    Größe, Gewicht, 

 

2.    Puls und Blutdruck seitenvergleichend!

 

3.    Allgemein-, Ernährungs-, Kräftezustand

 

4.    Hautfarbe, Hauttugor (Spannungszustand)

 

5.    Inspektion Mundhöhle und Rachen

 

6.    Lymphknoten (alle Lymphknotenstationen kennen!)

 

7.    Schilddrüse

 

8.    Herz und Lunge auskultieren, Lunge perkutieren

 

9.    Abdomen im STEHEN UND Liegen inspizieren

      auskultieren, perkutieren, palpieren 



10.  Kratzauskultation der Leber

 

11.  Milzgröße bestimmen

 

12.  Inspektion von Unterschenkeln und Füßen (Sohle, Zwischenzehen)



Bei unserem Fallbeispiel hätte man sagen können: "



Bei jedem Patienten führe ich eine Standarduntersuchung durch, die ich um weitere nötige Untersuchungen ergänze. Die Patientin muss sich dafür bis auf die Unterhose ausziehen und dann untersuche ich:...."



Damit hätte man auch die Fragen des AA beantworten können, er hat immer wieder gefragt "was macht ihr, was macht die Patientin?". Er wollte unter anderem hören, dass sie sich ausziehen muss, dieses Detail wollte er auf seiner Prüfungscheckliste abhaken. Dieser AA ruft während der Prüfung oft aus "DIAGNOSEN WERDEN NICHT IM ANGEZOGENEN ZUSTAND GESTELLT!". Außerdem wollte er explizit hören, dass man immer auch die Füße inspiziert. Wenn man das beides Ausziehen/Füße nicht explizit erwähnt, kann der AA ja nicht ahnen, dass man das tatsächlich so macht.



Noch ein wichtiger Tipp:



Wenn man in der Prüfung gebeten wird die Untersuchungen am AA selbst durchzuführen, muss man ihn genauso behandeln wie einen Patienten. Man müsste fragen, wo am sich die Hände desinfizieren kann und muss zumindest sagen, dass er sich dafür vollständig entkleiden müsste. Also bitte keine Stethoskop auf das Hemd auflegen usw....



Mit all den Tipps aus diesem Beitrag seid ihr fast schon bestens auf schwierige Fallbeispiele vorbereitet. Jetzt muss man das nur auswendig parat haben und natürlich gemeinsam im Kurs üben und anwenden...



Habt ihr denn noch Fragen? Ist bei euch noch was offen geblieben?

 




 
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#79
Sehr hilfreich!
Sehr ausführlich aufgeführt und gut nachvollziehbar!

Lieben Dank!


Lg
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#80
Vielen Dank für Deine Ausführungen, Marlene. Das Vorgehen will wohl in der Tat geübt werden!

Ja, eine Frage:

Ist es in der mündlichen Prüfung (in Kleingruppen) gewöhnlich so, dass ein Fallbeispiel für alle Prüflinge gestellt wird, also alle gemeinsam an diesem Fall arbeiten (so wie hier) oder bekommt jeder Prüfling einen eigenen Fall?
Bonnie
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