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HP-Prüfung am 14.4.2016 in Dortmund
#1
Hallo Zusammen,
Hier kommt ein "kurzes" Protokoll von meiner mündlichen Prüfung letzte Woche :-)

Themen: IfSg Paragraph 42, Fallbeispiel zu Rickettsia rickettsii, DD Schwindel, Suizid, Thalamus, Schockformen (besonders septischer Schock)
14.04.2016, 09:30 Uhr, Prüfungsdauer: 35 Minuten

Nach einer freundlichen Begrüßung durch Dr. Preisendanz (Amtsarzt) und Vorstellung der Beisitzer, folgten noch die obligatorischen Kekse und das Wasser. Danach ging es dann auch schon los...

Als erstes startete Dr. Preisendanz seine Fragerunde:
1. Frage:
Fangen wir mal mit dem IfSg an. Ich würde gerne etwas über den Küchenparagraphen wissen. Können Sie mir sagen, bei welchen Erregern Menschen nach Paragraph 42/43  nicht in Küchen arbeiten dürfen?

Antwort:
Sehr gut dachte ich. Das hab ich mir gestern noch angesehen und mir einen Merksatz gebastelt ("Ob im Camp oder Kloster, überall heimliche E.colis. Salmonellen, Shigellen und Staphylo's vibrieren yet. Applaus kommt von den roten Noro's und die Amöben protzen von den Gardinen.")
Also: Campylobacter, Clostridien, E.Colis (die habe ich aber leider vergessen), Salmonellen, Shigellen, Staphylokokken, Vibrio cholereae, Yersinia enterocolitica, Rotaviren, Noroviren, Amöben, Gardia lamblia
Dr. Preisendanz ergänzte dann noch Kryptosporidien, Virushepatitis A und E und Typhus.

2. Frage:
Hat man bei einer Hepatitis A immer einen Ikterus? Bei wem erkennt man es häufig nicht?

Antwort:
Nein, hat man nicht immer. Besonders bei Kindern ist nicht immer ein Ikterus zu erkennen.

--> ich hatte zwischendurch immer das Gefühl das der AA die Beisitzer auch aufklären will, wenn er etwas erklärt hat, schaute er immer zu denen rüber :-)

3. Frage:
So, zum Abschluss habe ich noch einen Fall für Sie. Den können Sie gar nicht lösen, es geht  mir nur um Ihre Anamnese.
Es ist Freitagnachmittag und ein Mann, 48 Jahre, kommt zu Ihnen in die Praxis. Er klagt über allgemeines Unwohlsein, Fieber (38,9°C), Übelkeit und Erbrechen. Zwischendurch hatte er auch Durchfall.

Antwort:
Ok. Dann starten wir mal!
Als erstes wollte ich wissen, ob es meinem Patienten den Umständen entsprechend gut geht oder ob es sich um einen Notfall handelt und ich sofort handeln muss. Laut AA bot sich keine Eile und ich könnte mir bei der Anamnese Zeit lassen.
Dann fangen wir mal vorne an.
Auf meine Frage, was mir optisch auffällt, wenn mein Patient rein kommt, bekam ich folgende Auskünfte: normalgewichtiger Herr (186cm und 85kg), schwitzige Haut und roter Kopf (gut, kommt vom Fieber dachte ich mir) und Petechien an den Handinnenflächen und Füßen (im Kopf gehe ich schon mal schnell eine DD zu Petechien durch). Sonst würde mir nichts auffallen. Die Beschwerden liegen seit zwei Tagen vor. Keine Vorerkrankungen, keine Medikamente und keine Allergien bekannt. Berufsanamnese ergab, dass mein Patient Reiseleiter war (welch eine Überraschung) und seit ca. 5 Tagen aus den USA zurück wäre. Die aufgetretenen Symptome hat mein Patient das erste mal und niemand aus der Reisegruppe ist ebenfalls erkrankt.
Vitalparameter: RR 140/60 und Puls 101, rhythmisch. Ok schon mal keine relative Bradykardie.
Auf meine Frage wie das Erbrochene und der Durchfall ist, kam von Dr. Preisendanz direkt der Einwand, dass es nur einmal vor kam und auch keine Rolle spielen würde - gut, also schon mal sämtliche gastrointestinale Erkrankungen ausgeschlossen.
Meine Gedanken gehen Richtung VHF, Malaria oder Zeckenbisse (habe ich auch laut geäußert, das kam auch glaube ich gut bei den Prüfern an, da sie meine Überlegungen nachvollziehen konnten). Also weiter, gibt es eine Stich- oder Bissstelle bzw. hat der Patient etwas bemerkt? Ja, eine Bissstelle am rechten Arm, Stelle ist gerötet und in der Mitte etwas dunkel verfärbt. Kein Jucken und Brennen. Mein Patient vermutete, dass es eine Zecke war. Also schnell überlegen, was wird alles von einer Zecke übertragen? FSME, Borreliose? Kurz laut geäußert, aber direkt über Bord geworfen (war mir nicht sicher ob es in Amerika vorkommt).
Da keine relative Bradykardie vorliegt, habe ich auch meine Gedanken Richtung Gelbfieber verworfen und als Verdachtsdiagnose vorsichtige Läuserückfallfieber geäußert....
Dr. Preisendanz bestätigte meine Diagnose, sagte mir noch, dass es sich um den Erreger "Rickettsia rickettsii" handelt  (noch nie vorher gehört) und das er für seinen Teil sehr zufrieden sei und an die 1. Beisitzerin abgibt.

1. Beisitzerin
1. Frage:
Da mir Ihre Anamnese sehr gut gefallen hat und sie gezeigt haben, dass Sie das können, möchte ich von Ihnen eine DD zu Schwindel hören.

Antwort:
Als erstes schnell drei Begriffe auf meinen Schmierzettel geschrieben: infektiöse, tumorös und Blut. Währenddessen habe ich schnell erklärt, dass es unterschiedliche Schwindelformen - Dreh- und Schwankschwindel gibt und das es Schwindel als alleiniges Symptom oder aber auch mit Kreislaufbeschwerden usw. gibt.
Habe dann angefangen aufzuzählen (die Prüfer wollten wirklich nur Erkrankungen hören und keine Erklärungen warum es zum Schwindel kommt). VHF und Malaria (das wollten die Prüfer weniger hören, mehr die Erkrankung wo Schwindel typisch ist), Meningitis, Botulismus, Hirntumore, Hirnblutungen und Apoplex, Herzinfarkt und Klappenfehler.
Mehr ist mir leider in dem Moment nicht eingefallen und die Beisitzerin hat dies auch gemerkt und mich direkt an dem Punkt abgeholt und sagte, wir machen erstmal mit einem anderen Thema (siehe unten Suizid) weiter und kommen dann noch mal zum Schwindel zurück (das fand ich echt nett und zuvorkommend, fand es auch nicht selbstverständlich, ich habe gemerkt, dass es den Prüfern nicht darum geht, jemanden durchfallen zu lassen).
Zweiter Versuch... Mir ist noch das Organ Auge eingefallen, Schlechtes Sehen ohne Brille oder bei falscher Brille, Lähmungen oder Tumore der Hirnnerven und Augenmuskeln. Ach ja, das Ohr haben wir ja auch noch. Morbus Meniere  (ich glaube das war der Beisitzerin besonders wichtig), Otitis media. Sonst ist mir nur noch Drogen und Alkohol, sowie Stress eingefallen. Das reichte der Beisitzerin dann auch.

2. Frage:
Was sagt Ihnen der Begriff Suizid? Wer ist gefährdet und wie können Sie gefährdete Personen über die Anamnese erkennen?

Antwort:
Suizid bedeutet Selbstmord, sprich man setzt seinem Leben selber ein Ende.
Gefährdet sind Alkoholiker und Drogenabhängige, psychisch kranke Menschen (Depressionen, Schizophrenie usw.), Patienten die schwere Verluste (sowohl finanzielle als auch soziale) erlebt haben, schwer kranke Patienten (unheilbare Erkrankungen).
Ich erkenne Patienten dadurch, dass sie mir entweder offen sagen, dass sie schon einmal den Gedanken Selbstmord hatte, sie familiär "vorbelastet" sind oder auch durch vorliegende Arztbriefe, durch die ich erkenne, dass sie sich in psychischer Behandlung befinden oder eine schwere Erkrankung haben.
Das reichte der 1. Beisitzerin und sie gab an den 2. Beisitzer ab.

2. Beisitzer
1. Frage:
Was wissen Sie über den Thalamus? Wo liegt er? Was ist seine Aufgabe?

Antwort:
Ups, da hat er mich auf den falschen Fuß erwischt. Mal kurz sortieren, zur Anatomie kann ich gerade nicht viel sagen, außer das er im Gehirn liegt. Als Aufgabe viel mir nur "Tor des Bewusstsein" ein. Das sollte ich genauer erklären. Daher erzählte ich, dass der Thalamus quasi als Filter für das Großhirn fungiert, damit dieses nicht unter einer Reizüberflutung leidet. Dem AA reichte dies als Antwort, dem 2. Beisitzer leider nicht. Mehr konnte ich aber nicht dazu sagen. Dann wollte der 2. Beisitzer noch wissen, was mit dem Patienten passiert, wenn der Thalamus ausfällt. Da habe ich mich glaube ich um Kopf und Kragen geredet :-( das der Patient und sein Bewusstsein überfordert wäre und er krampfen könnte. Mehr wusste ich nicht.

2. Frage:
Welche Schockformen kennen Sie?

Antwort:
Kardiogener, hypovolämischer, anaphylaktischer, septischer und neurogener Schock.
Er wollte leider etwas mehr zu dem septischen Wissen, was das genau ist und ob ich als HP einen septischen Schock triggern kann.
Diese Schockform kommt durch bakterielle Erreger, die zu einer Infektion führen, wodurch es zu Schocksymptomen kommen kann. Er wollte dann zwei von den vier SIRS wissen. Ich wusste noch (weil ich es mir glücklicherweise noch zwei Tage vorher angesehen hatte), dass es einer Tachykardie (min. 90) und veränderter Körpertemperatur (<36°C oder > 38°C) bedarf und die Patienten eine Tachypnoe haben. Die Leukozytose ist mir nicht eingefallen,  aber das war glaube ich nicht so schlimm. Der 2. Beisitzer erklärte mir dann noch kurz irgendwas dazu (habe vergessen, was es war) und wollte dann noch wissen, wie man den septischen Schock triggern kann. Habe ihm dann erklärt, dass man durch unsteriles Arbeiten beim punktieren/braunscheidtieren/akupunktieren Erreger in den Organismus befördern kann.

Dann wurde ich vor die Türe gebeten und musste kurz warten. Ich glaube es waren nur 3 Minuten,  es kam mir aber wie eine halbe Ewigkeit vor :-)
Dann wurde ich herein gebeten und Dr. Preisendanz hat mir mitgeteilt, dass ich ab sofort Heilpraktikerin sei :-)

Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass von den Prüfern schon viel Wissen verlangt wird, es aber in Dortmund eine wirklich entspannte und vorallem faire Atmosphäre ist!!!
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#2
Hallo Miri

Super gemeistert.

Herzlichen Glückwunsch!

Ich hoffe Du konntest es schon realisieren und kannst Dich jetzt auf Deine neue berufliche Zukunft freuen.

Liebe Grüße

Birgit
Menschen stolpern nicht über Berge, 
sondern über Maulwurfshügel!

                                                                        ( Konfuzius)
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#3
das liest sich sehr schön!
vielen dank für das doch umfassende protokoll und deine gedankengänge dazu!
und herzlichen glückwunsch zur bestandenen prüfung.
haste gut gemacht!!! Big Grin Big Grin Big Grin
liebe grüße
elfenfee
Manchmal, wenn ich ein wenig neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muß ich plötzlich grinsen...
...und dann lachen wir  beide!
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#4
Herzlichen Glückwunsch, liebe Miri, und alles Gute für die Zukunft!
Sonja
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#5
Heart Herzlichen Glückwunsch Heart Miri 

zur bestandenen HP- Prüfung!

Ich habe vor 1996 meine Prüfung in Dortmund gemacht Big Grin ist schon etwas her

und anschliessend viele auf die Prüfung vorbereitet!

Ich fand Dortmund im Vergleich zu einigen umliegenden Kreise immer fair!

Ich wünsche Dir einen tollen Berufsanfang!!!
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#6
Glückwunsch, Miri!
Sehr interessant zu lesen....vielen Dank!
Herzlichst
STEFFI

Lass dich nicht unterkriegen, sei frech, wild & wunderbar!
-Astrid Lindgren-


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