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Familienstellen
#1
Nun bin ich ja vorgestern mehr oder weniger zufällig in ein Seminar "Familienstellen nach Hellinger" gerutscht. Ich kannte Familienaufstellungen bis zu diesem Zeitpunkt nur im Sinne der Skulpturarbeit in der syst. Familienhilfe und dachte, dass wäre so ähnlich. Gelinde gesagt, war ich aber ein wenig schockiert: es gab ca. 20 Teilnehmer, davon haben vier Ihre Familie gestellt. Die Gefühle kochten unglaublich hoch und bei mir (ich war allerdings nur Zuschauer) löste es eher Unbehagen aus, wenngleich ich sagen muss, die Betroffenen Teilnehmer schienen das Stellen zwar als aufwühlend aber auch als befreiend zu erleben.

Für mich kam das Unbehagen daher, dass die Veranstaltung 1. so eine voyaristische Komponente hatte, wir Zuschauer schauen den Stellenden beim Graben in ihren intimsten Geschichten zu
2. wurden meiner Meinung nach Wunden aufgerissen, und dann blieb der Teilnehmer damit stehen
Und drittens fand ich die Rolle des Aufstellers mehr als seltsam, er gab den Teilnehmern ja vor, was sie zu sagen und fühlen hatten ( bei der Schlussaufstellung)
Also, für mich eine eher unangenehme, wenngleich unglaublich faszinierende Sache.

Da ja FSt häufig von HPP angeboten wird, dachte ich, ich frage mal bei euch nach:
Hat jemand Erfahrung damit, als Therapeut oder Teilnehmer, wie empfindet ihr das, war meine Aufstellerin besonders schlecht? Oder habe ich die Situation völlig falsch bewertet?

Ich kann mir sogar vorstellen, dass die Intervention an sich im sicheren Rahmen einer Kleingruppe, die langfristig zusammenarbeitet etwas bringt, aber obwohl der große Rahmen beim Familienstellen nach Hellinger ja üblich zu sein scheint, kommt es mir doch insgesamt sehr fragwürdig vor.
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#2
Hi Stefanie,
ich habe früher viele Aufstellungen mitgemacht, sowohl als Aufstellerin (mit einem Thema) als auch als Stellvertreterin. Gott sei Dank hatte ich eine Aufstellungsleiterin, die das ganze verstanden und ernst genommen hat und die das wirklich gekonnt hat. Da wurde niemand im Regen stehen gelassen (wie man das immer wieder hört, leider).
Ja, die Szenen waren immer aufwühlend, aufdeckend, und haben meistens zu mehr Verständnis beigetragen. Meine Leiterin war auch Homöopathin und hat das oft auch kombiniert für den Betroffenen.

Das "Vorsagen" der Sätze finde ich schon gut, weil die meisten, die in einer Emotion während der Aufstellung (fest)stecken, gar nicht wissen, wie sie von sich aus agieren sollten oder was sie sagen sollten. Deshalb finde ich es enorm wichtig, dass die Leiterin einer Aufstellung wirklich genau beobachtet, und Empathie und Intuition sind m.E. unabdingbar für diese Arbeit. Manchmal werden Sätze vorgegeben, weil sie einfach erfahrungsgemäß in dieser Situation wichtig sind, und manchmal werden Sätze vorgeschlagen und gefragt, ob sich das stimmig und passend anfühlt. Wenn nicht, wird ein neuer Vorschlag gemacht.

Als voyeuristisch habe ich das interessanterweise nie empfunden. Es entstand immer so ein Feld von Zusammengehörigkeit, Verständnis und Intimität, und auch Vertrauen. Auch wenn man sich vorher und nachher nie mehr wiedergesehen hat. Ich kann diesen Gedanken aber sehr gut nachempfinden.

Heute lasse ich eine Kollegin ab und an für mich aufstellen - aber nicht mehr in der Gruppe, sondern in Einzelsitzung (mit Figuren und sogenannten Ankern), das kommt mir persönlich mehr entgegen.

Ob deine Aufstellungsleiterin "schlecht" war, kann von hier sicher nicht beurteilt werden. Das können nur diejenigen, die in die Aufstellung involviert waren: wie haben sie sich gefühlt während und nach der Aufstellung? Konnte was geklärt werden? Verändert sich etwas in den Betroffenen? Fühlten sie sich angenommen, gesehen? Wurden sie (die Stellvertreter) nach der Aufstellung aus der Rolle, die sie übernommen hatten, wieder herausgenommen (auch energetisch!)? Vieles spielt eine Rolle.

Mit Hellinger selbst haben viele ja ein Problem. Er hat Sätze sagen lassen, die viele nicht annehmen konnten. Andere Aufstellungsleiter verknüpfen Hellinger mit anderen, weniger "patriarchalisch" Denkenden.

Im Endeffekt bleibt keiner der Anwesenden unberührt von dem, was da geschieht, weil auf irgendeine Art und Weise ein bestimmtes Thema mehr oder weniger alle betrifft. Irgendwie "macht" die Energie in dem Feld, das da entsteht (ich nenne es gerne morphogenetisches Feld), etwas mit jedem, der darin eingebunden ist während der Aufstellung. Manche spüren danach deutliche Veränderungen, bei anderen sind sie difficiler und nicht sofort merkbar.

Ich mag Aufstellungen, weil sie sehr gut versteckte Emotionen, Denkmuster und auch Ursachen aufdecken können und auch förderlich sind für mehr Verständnis. Aber ich mag das eben lieber in Einzelsitzung Smile
Wahr ist, was dein Herz berührt Heart


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#3
Vielen Dank für deine Erfahrungen. Mit Hellinger an sich habe ich gar nichts verbunden, da ich mich mit dem Thema vorher nicht beschäftigt habe, meine Teilnahme war eine Spontanaktion.
Ich fand das Vorgesagte eher dogmatisch: die Inhalte waren immer ähnlich und mir kam es so vor, als würde dem Stellenden suggeriert, was er zu fühlen hat. Natürlich hast du recht damit, dass die meisten Menschen mit eigenen Formulierungen in dieser Situation überfordert sind, aber woher weiß der Aufsteller, was der Stellende fühlt, bzw. fühlen wirklich alle Stellenden so ähnlich, dass dem Leiter floskelhafte Sätze reichen. (Zumindest mir kam es so vor, als wären die Inhalte doch seh ähnlich)
Vielleicht ähneln sich unsere Erlebnisse in Familien aber tatsächlich so sehr, dass sich Muster herausarbeiten lassen (denn wie gesagt, trotz bemühter Distanz hat mich das Seminar auch nicht kaltgelassen>
Ein wirklich faszinierendes Feld, und ich würde mich über weitere Erfahrungen sehr freuen.
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#4
Hallo! Smile
Ich beschäftige mich seit über 15 Jahren mit dem Familienstellen. Angefangen hat alles mit einer eigenen Psychotherapie, in der ich es mit Kissen (!) als Platzhalter praktiziert habe. Damals lag für mich sehr viel Lösungspotential darin, dass ich mich auf die Plätze meiner eigenen Familienmitglieder stellen und somit einen tiefgehenden Konflikt mit meinem Vater lösen konnte. Das hat mich nicht nur damals sehr beeindruckt, sondern klingt auch heute noch nach, wenn ich meinem Vater begegne. Smile

Dazu kommt, dass meine Mutter Aufstellerin nach Hellinger ist und ich auch damit sehr häufig als Stellvertreterin an Aufstellungen teilgenommen habe. Angesichts dieser praktischen Einsicht fing ich vor ca. 5 Jahren an, mich intensiv mit der Theorie des Familienstellens und auch Hellinger auseinanderzusetzen. Seit gut einem Jahr nehmen ich regelmäßig als Stellvertreterin an Aufstellungen nahe meines neu gewählten Heimatorts teil. Ich bin dabei auf eine HPP gestoßen, die dies in meinen Augen mit sehr viel Liebe zu den Menschen praktiziert. So durfte ich über 2 eigene Aufstellungen in den letzten 12 Monaten selber wieder einmal erleben, wie sich Probleme lösen können und vor allem in welcher Geschwindigkeit! Smile

Ich erlebe das Aufstellen immer wieder als intensive, berührende Erfahrung, in der sich Menschen in einer Gruppe zueinander finden, die sich gegenseitig mit ihrem Einsatz unterstützen. Für mich ist nichts Voyeuristisches dabei. Im Gegenteil: ich bin immer wieder fasziniert, wie nah sich eingangs fremde Menschen am Ende einer Aufstellung sind. Smile

Hellinger selber ist nicht unumstritten und wenn man seinen Namen nur googelt, wird man all die Horrorgeschichten und viele Falschinterpretationen lesen, die zu ihm kursieren. Hellinger betont immer wieder, dass er keine „Lehre“ oder Theorie geschaffen hat, sondern das er Phänomenologe sei. Er schaut dabei auf das, was ist, statt sich mit den Vorstellungen und Interpretationen des Klienten zu beschäftigen oder selbst Theorien zu entwickeln. Phänomenologisch zu arbeiten beschreibt wie folgt: "Ich setze mich einem größeren Zusammenhang aus, ohne dass ich ihn verstehe. Ich setze mich dem aus, ohne die Absicht zu helfen, auch ohne die Absicht etwas zu beweisen. Ich setze mich dem aus ohne Furcht vor dem, was hochkommt. Ich fürchte mich auch nicht, wenn etwas Entsetzliches hochkommt. Ich setze mich all dem aus, so wie es ist." (Quelle: „Anerkennen was ist: Gespräche über Verstrickung und Lösung“ von Gabriele ten Hövel und Bert Hellinger (Arkana 2006), S. 37)

Genau darin liegt für viele Menschen das Problem: das Ertragen von all den entsetzlichen Dingen, die Menschen jeden Tag erleben müssen oder in ihrer Vergangenheit erlebt haben. Wir wollen helfen, wir wollen trösten, wir wollen eigentlich für denjenigen, dass dies nie passiert ist. Nur kommen wir so nicht weiter und das meint Hellinger mit "Anerkennen was ist". Ich sehe deinen Schmerz, aber ich leide nicht mit dir. Ich sehe dich als Opfer, das du geworden bist, aber ich sehe auch den Täter. Die Täter verurteilt Hellinger nicht oder bringt Opfer salbungsvoll dazu zu verzeihen. Im Gegenteil: Hellinger lässt die Täter ihre Schuld nehmen, halten, ansehen und tragen bis der Täter wirklich spürt, was passiert ist, was er getan hat. Und genau DAS löst in dem Opfer etwas aus, nicht unbedingt das Verzeihen, sondern über das "Anerkennen was (geschehen) ist" des Täters eine Art "Zufriedenheit des Gesehen-werdens", die heilen kann.

Das nur mal als kleiner Ausflug in die Welt von Hellinger. Big Grin Wink

Ich kann mir vorstellen, wenn du das erste Mal ohne große Vorbereitung in eine Aufstellung hineingegangen bist, dass dich das sehr verwirrt hat! Ein bisschen theoretische Einführung lasse ich denen, die ich mitnehme, schon zukommen... einfach nur, damit sie wissen, auf was sie sich einlassen. Dazu zählt, dass ich den Leuten auch erkläre, wie eine Aufstellung rein praktisch funktioniert und wie das, was dort geschieht, wirkt. So weit man das phänomenologische Wirken denn überhaupt erklären kann... Wink

Dass dort Sätze gesprochen werden, die vom Aufsteller vorgegeben werden, erscheint vielen anfangs auch sehr komisch. Das sind die sog. "erlösenden Sätze", die Hellinger aufgrund jahrelanger Beobachtungen von "festen Ordnungen im Familiensystem" geprägt hat. Ich erlebe immer wieder, dass Stellvertreter eigene Sätze kreieren, wie z.B. "Ich hab dich doch lieb!!", dann spüre ich als ihr Gegenüber in den Aufstellungen immer wieder: ja, das sagt der Stellvertreter jetzt, weil ER als STELLVERTRETER das so sagen würde, aber die Person, die dieser Mensch darstellt, würde das nicht tun oder gar spüren. Vor einiger Zeit war ich in einer Aufstellung ein Kind, dem der Vater immer wieder sagte: "Ich liebe dich doch! Ja, aber ich liebe dich doch!". Und ich spürte einfach nichts bei seinen Worten... erst als er sagte: "Ich verbringe gerne Zeit mit dir!", da machte es in mir dieses kleine "Pling" und ich (das Kind!) konnte die Aussage annehmen. Man spürt einfach (auch körperlich), wenn es stimmt.

Und noch mal ein kleiner Ausflug zu Hellinger Blush ...er ist im Übrigen nicht der "Entwickler" des Familienstellens! Das geht ursprünglich nämlich auf Virginia Satir, eine bedeutende Familientherapeutin, die oft auch als "Mutter der Familientherapie" bezeichnet wird, zurück. Hellinger lernte die Familienrekonstruktion bei Virginia Satir kennen und entwickelte sie nach seinen Vorstellungen weiter. Viele Menschen haben ein Problem mit seinem oft autoritären Auftreten, das sie grundsätzlich nicht nur therapeutisch, sondern auch rein menschlich für äußerst fragwürdig halten. Ich habe Bert Hellinger noch nie live erlebt (und werde ich wohl auch nicht mehr, weil der Mann mir einfach zu viel kostet! Big Grin ), aber ich habe sehr viele engagierte, liebevolle Aufsteller, die nach seiner Methode praktizieren, erlebt. Therapeuten, die ihre Klienten weder vorher, noch nachher alleine lassen. Aber in einem gebe ich Hellinger Recht: nicht ICH als Therapeut wirke, wenn beim Klienten etwas geschieht, sondern die Begegnung mit der Wirklichkeit und die Zustimmung des Klienten dazu. Gute und effektive Psychotherapie besteht für Hellinger darin, dass der Psychotherapeut sich möglichst rasch überflüssig macht. Und DAS sehe ich auch so. Smile

Ich habe mich viel mit Hellinger beschäftigt und habe Jahre gebraucht, um zu verstehen (auch im Herzen), was der Mann eigentlich meint... aber ich will weder mich, noch Hellinger an dieser Stelle verteidigen. Darin bin ich inzwischen extreeeeem entspannt geworden! Smile

Zum Familienstellen gehört aber auch das Sich-Einlassen. Sich einlassen auf das, was mir als Stellvertreter in den Kopf kommt oder welche Bewegungsimpuls ich bekomme. Für Aufstellungsarbeit tut ein bisschen Übung als Stellvertreter nicht schlecht, denn man muss unterscheiden lernen zwischen "das ist ein Gefühl von mir" oder "das ist ein Gefühl des Menschen, den ich darstelle". Deswegen hat Familienstellen für micht nichts mit "schauspielern" zu tun, bei solchen Vorwürfen reagiere ich sehr empfindlich, weil es einfach nicht stimmt. (Mag für die Stellvertreter gelten, die sich nicht einlassen können....)

Aaaach, ich könnte noch so viel erzählen, aber der Beitrag ist indess schon so lang geworden, dass ich fürchte, dass ihn niemand mehr ganz lesen wird. Big Grin Wink

Wenn aber jemand mal mehr Interesse hat zum Thema Aufstellungsarbeit... ich habe da vor 2 Jahren in der Sommerakademie mal einen kleinen Vortrag gehalten... vielleicht können wir uns mal einer Gruppe im WebEx zusammenfinden und darüber sprechen. Smile (Corinna hat vielleicht auch noch was beizutragen?! Wink )

In diesem Sinne: genug von mir an dieser Stelle!
Liebe Grüße,
Asja
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#5
Liebe Asja,

heute habe ich mal die außergewöhnlich seltene Situation, schon am Nachmittag ein wenig "privat" lesen zu dürfen, da ausnahmsweise arbeitsfrei und ich bin sehr froh, dass ich bis zum Ende deines erhellenden Beitrags gelesen habe Smile
Du erklärst diese Arbeit ganz wunderbar und man spürt mit jedem Satz, den du schreibst, wie intensiv du dich schon beschäftigt hast. Auf jeden Fall habe ich aus deinem Beitrag eine ganze Menge für mich mitnehmen können, auch wenn ich noch nie persönlich wirklich in einer Aufstellung beteiligt war, weder als Betroffene noch als Stellvertreterin. Was nicht heißt, dass mich das nicht interessieren würde ... bislang wohl eher Mangel an Gelegenheit.
Die Idee für eine Gesprächsrunde im WebEx ist super! Bestimmt könnte Corinna auch einiges mit einbringen aus ihrer Erfahrung ... spannend! Da kämen bestimmt viele Interessen zusammen von ganz verschiedener Seite. Falls Ihr also in der Richtung aktiv werdet, bitte melden Smile
Liebe Grüße
Annette

www.praxis-herzberg-am.de
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#6
vielen Dank für Eure Beiträge, jetzt wäre ich doch total gespannt, nochmal eine andere Aufstellung zu sehen! Ich werde mich mal theoretischmit dem Thema auseinandersetzten.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mich im Studium ausgiebig mit Skulpturarbeit nach V. satir beschäftigt habe und solche Aufstellung auch schon häufig gesehen habe: mit der von mir beobachteten Familienstellung hatte das nicht mehr viel gemein. Ach, ein faszinierendes Thema, mit dem eine weitere Beschäftigung sicher wichtig wäre.
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#7
Liebe Asja, ich habe gaaanz bis zu Ende gelesen Wink Smile Danke für deine schönen und interessanten Ausführungen Smile

Ob ich da was beizutragen habe, weiß ich nicht. Ich habe Aufstellungen ja nie geleitet (meine Lehrerin wollte das zwar, aber ich hab mich gedrückt). Ich kann also nur von Erfharungen als Stellvertreterin oder Aufstellerin erzählen, in Gruppen und Einzelsitzungen. Wenn ihr da was im WebEx macht, wär ich neugierigerweise auch dabei Smile

Stefanie, ich glaube fast, es wäre tatsächlich interessant und spannend, wenn du dir verschiedene Aufstellungen bzw. verschiedene Aufstellungsleiter anschaust. Vielleicht war diese hier wirklch nicht "dein Fall". Kann man von hier ja nicht beurteilen.

Ich denke auch, dass eine Aufstellung immer die Handschrift des Leiters trägt, mit all seinen Ausbildungen, Erfahrungen, Methodiken, etc.
Wahr ist, was dein Herz berührt Heart


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#8
Hallo!
Also, ich habe bisher verschiedene Aufsteller und ihre Methoden kennengelernt. Eine Weiterentwicklung, die sich in den letzten Jahren zeigt, ist das Aufstellen von abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen bzw. das Integrieren von Themen wie z.B. "das Problem" oder "die Selbstliebe" in Aufstellungen. Ich habe sogar vor einger Zeit von jemandem gehört, der bei Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel dieses aufstellte, so dass "die Karotte" aufgestellt wurde. fragend Ich gestehe, dass ich nicht weiß, wie ich persönlich das empfinden würde, wenn die eine Möhre darstellen sollte... aber eine spannende Erfahrung wäre es bestimmt mal!! Big Grin

Was macht einen guten Aufsteller aus? Da gehen sicherlich auch wieder die Meinungen auseinander, aber in meinen Augen sollte es jemand sein, der neben einer guten Ausbildung, Eigenschaften wie Mut, Ehrlichkeit, Empathie und im Allgemeinen eine Liebe und Akzeptanz zu den Menschen aufweist. Außerdem sollte derjenige seine großen Themen selber hinreichend bearbeitet haben, aber ich denke, das trifft ja auf alle Menschen zu, die beratend bzw. aufdeckend arbeiten.

Mein Kritikpunkt an vielen Aufstellern, die ich bis dato erleben durfte, war, dass ich sie als nicht stringent und konsequent genung erlebt habe. Hellinger ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, vor allem aufgrund seines autoritären Stils, aber wenn jemand zu Wischi-Waschi ist, ist den Menschen in einer Aufstellung in meinen Augen oft wirklich geholfen. Ich erlebe sehr häufig, dass z.B. gerade beim Sagen der erlösenden Sätze diese einfach nur runtergerattert, nicht aber empfunden und im Herzen gespürt werden! In meinen Augen greift ein guter Aufsteller in so einem Moment ein und fragt gezielt nach, ob derjenige wirklich etwas dabei gespürt hat. Im Zweifelsfall muss an diesem Punkt so lange weiter gearbeitet werden, bis alles passt. Das Ende einer Aufstellung zeigt sich übrigens dann am besten, wenn der, der aufgestellt hat, dieses gewisse Lächeln im Gesicht hat... im NLP nennt man das die "Ja-Physiologie" bzw. kenne ich es auch unter der "Lösungs-Physiologie". Smile Ein sehr schöner Moment, der viele der Beteiligten immer mit einer großen Befriedigung und Freude zurücklässt. Ich habe bis heute niemanden persönlich kennengelernt, der nicht gesagt hätte, dass Aufstellungsarbeit eine tolle, gewinnbringende Arbeit ist. Viele meiner Freunde, die bis heute an Aufstellungen teilgenommen haben, sagen, dass sie immer mit einem freudigen, gelösten und innerliche berührtem Gefühl nach Hause fahren.

So kann es sein, dass eine einzige Aufstellung schon mal 1 1/2 bis 2 Stunden dauert! Das ist anstrengend, nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Dazu kommt das vernünftige Verlassen der Rolle!! Ein ganz wichtiger Aspekt, damit man nichts von den Energien mit nach Hause nimmt! Auch da erlebe ich viele Aufsteller als sehr nachlässig!!

Was mir auch oft fehlt, ist, dass die Menschen in die Aufstellungsarbeit zu Beginn einer Gruppe eingeführt werden! Dass ihnen gesagt wird, sie sollen mutig sein, die Dinge beim Namen zu nennen... sie sollen keine Angst haben etwas auszusprechen, was sie selber in ihrem eigenen Wertesystem nie so aussprechen würden.... dass sie allen Bewegungsimpulsen folgen sollen, egal wie blöd es ihnen selber erscheint... und noch einige Dinge mehr.

Also, wenn ihr Interesse habt, dass wir uns zu diesem Thema einmal treffen, ich euch ein bisschen was dazu erzähle und wir uns hinterher darüber unterhalten, stehe ich gerne dafür bereit! Aufstellungsarbeit ist einfach eines meiner Themen! Smile Dann lasst uns doch mal einen Termin abmachen und die Schule darum bitten, dass wir einen Termin im WebEx bekommen. Smile Den meisten würde sicherlich abends am besten passen, oder? Wie sieht es an einem Sonntagabend aus?

Bin gespannt auf Rückmeldungen und wünsche euch allen ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße,
Asja
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#9
Hallo zusammen,
es juckt mich ja schon ne ganze Weile in den Fingern... Ich musste nur den passenden Augenblick abwarten, bis ich ein wenig Zeit hatte/habe, um auch zum Thema Aufstellungsarbeit zu schreiben.
Ich bin seit über zwei Jahren regelmäßig als Stellvertreterin bei meiner HP. Sie macht diese Arbeit schon sehr lange und mit sehr viel Herz!
Ich sehe mich auch als "Glückskind", dass ich bei ihr gelandet bin. Ich hatte zuvor zwei Aufstellungen bei einer anderen Dame erlebt. Und dann bin ich gleich bei meiner HP gelandet.
Mit der Zeit erlebt man tatsächlich die unglaublichsten Dinge.

Was macht für mich ein guter Aufsteller aus?
Nun, bei einem ganz bestimmten Thema scheiden sich sicherlich die Geister. Und zwar beim Thema "Energieausgleich" für Stellvertreter.
Ich kenne beides. Also: Stellvertreter gibt Energieausgleich in Form von Geld. Und als zweite Variante: Stellvertreter bietet seinen Teil der Arbeit für "lau".
Wenn ich einmal die Woche aufstellen gehe (als Stellvertreter), bringe ich meine Zeit, meine Erfahrung und meine Fähigkeit als Channel mit. Sicherlich profitiere ich durch diese Arbeit auch wieder. Weil es meistens mit mir selbst etwas zu tun hat und weil ich somit auch an meinen eigenen Themen arbeite.
Ich denke, da kann man folgendermaßen unterscheiden:
mit etwa 10-12 weiteren Personen gehöre ich zu einer Art "hartem Kern". Es ist ein Geben und ein Nehmen. Unsere Aufstellungs"Leiterin" stellt den Raum zur Verfügung, als Raumhalterin in jeglicher Hinsicht. Wir unterstützen ihre Arbeit. Ohne Stellvertreter wäre eine solche Arbeit nicht möglich. Wir profitieren von den Themen, die beackert werden und sie profitiert durch unsere Zuverlässigkeit und Erfahrung.
Ich liebe diese Arbeit. Was haben wir nicht schon alles aufgestellt...
Häuseraufteilungen bei Umbauten, Grundstücke, Krankheiten, ....
Grandios, dieses Werkzeug.
Die lösenden Sätze fand ich am Anfang auch etwas seltsam. Und mit der Zeit habe ich einfach festgestellt, dass sie diese Arbeit sehr unterstützen. Und man merkt auch sehr deutlich mit der zeit, ob sie von Herzen kommen oder nicht.
Ein guter Aufsteller ist auch jemand, der NICHT nach 2 Stunden aufhört, weil eben die Zeit jetzt um ist und weil der Stundensatz dann entsprechend schrumpft. Ein guter Aufsteller ist jemand, der so lange weitermacht, bis das Thema mit dem bestmöglichen Ergebnis aufgelöst ist.
Es ist nicht immer die finale Lösung möglich. Und es kommen auch sehr oft Dinge zu Tage, die einer neuen Herausforderung gleichen.
Aber es kommt immer so viel, wie es derjenige ver- und bearbeiten kann.
Ich mag es sehr gerne, Stellvertreter sein. Der Moment, wenn der "Kanal nach oben" aufgeht und die Informationen einfach da sind. Und das Gefühl, mit allem verbunden zu sein, für mich jedesmal ein Aha-Erlebnis.
Ich mag es auch sehr gerne, wenn die Menschen, die die Aufstellung gebucht haben, tatsächlich dieses "erlöste" Lächeln auf den Lippen haben. Wenn auch zu Anfang Chaos und Verwirrungen und Verstrickungen regierten, zum Schluss ist eine heilige/heilende Ordnung hergestellt. Da lohnt es sich immer, sich 3-4 Stunden die Beine in den Bauch zu stehen.

So, ich hoffe, meine Ausführungen waren nicht zu wirr. Falls ja, bitte gerne nachfragen.

Liebe Grüße und einen wundervollen Abend noch,
Tanja
Carpe diem
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