da du mich direkt ansprichst, antworte ich auch direkt. Ja, es stimmt, ich interpretiere das anders, weil für mich Dominanz bedeutet, dass ich das Tier kontrollieren und beherrschen möchte und mich sozusagen über mein Tier stelle.
Clicker ist für mich lediglich ein Instrument der klassischen Konditionierung, um die positive Bestärkung sofort auszulösen (Pawlow und Skinner), um einem Tier etwas beizubringen, was im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund/Katze/Vogel usw. oder auch z.B. beim Spaziergang wichtig ist, damit ein Hund eben nicht unkontrolliert einfach auf die Strasse läuft oder um sie an etwas zu gewöhnen (z.B. aus dem tiermedizinischen Bereich). Ich persönlich im Privatbereich benötige den Clicker als Instrument nicht, setze ihn aber bei Klienten schon einmal ein, weil sie damit besser zurecht kommen.
Aber jedes Tier ist für mich ein Individuum und man kann niemals allen ein Pauschalsystem überstülpen, sondern muß immer genau schauen auf das Tier, den dazugehörigen Menschen, die Lebensumstände, das Alter usw. Die Unterscheidung..Hund - Katze -Vogel reicht für mich da nicht aus. Jedes einzelne Tier ist anders, hat seinen eigenen Charakter und hat den Respekt verdient, dass es auch als Individuum behandelt wird.
Bei mir darf ein Hund auch mit auf die Couch, denn das an sich stellt kein Problem dar. Wenn ich allerdings nicht mehr mit auf die Couch darf, dann muß ich das noch mal überdenken

Ich hatte mal einen Fall, wo das Tierheim einer 78-jährigen Frau einen 1-jähren Jack Russell vermittelt hat. Da wurde ich dann als Verhaltensberater gerufen, weil der Jacky immer abhaute ;-) Da gibt es aber nichts zu beraten oder zu traininen, sondern man kann dann einfach nicht anders helfen als für den Jacky einen agileren Menschen zu finden und für die Dame einen älteren Hund.
Das ältere "Gespann" habe ich später noch einmal besucht. Sie brauchten gemeinsam auf 100 Meter eine halbe Stunde, aber sie waren beide glücklich

Ich distanziere mich ebenso wie Du von Gewalt und Dominanz bei der Erziehung von Tieren (wie im übrigen auch bei Menschen).
Aber wie kleine Kinder auch, müssen sie auch gewisse Regeln einhalten im Zusammenleben mit uns Menschen, um z.B. Gefahr für sie und andere abzuwenden (sie gehören nach wie vor zu der Gattung der Raubtiere). Genauso wie wir Menschen im Zusammenleben mit den Tieren auch gewisse Regeln einhalten müssen und überhaupt erst einmal ein Grundverständnis für die Tiere aufbringen sollten, bevor wir mit ihnen zusammenleben.

Hast Du Dich von Deinem Schluckauf schon wieder erholt? ;-) ;-) ;-)
Ilona

Naturheilpraxis für Tiere und Katzenverhaltensberatung mit Herz - Lübeck
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken"