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Sterbebegleiter
#1
Jetzt bin ich im geschützten HPP-Bereich gerade auf einen interessanten Beitrag gestoßen. Da wird geschrieben, dass er Sterbebegleiter sei.

Wie steht ihr zum Thema Sterben und Tod?
Wird ja in unserer Gesellschaft oft als Tabuthema gehandelt. Denkt ihr darüber nach? Oder lieber nicht?

Halten solche Gedanken von einem unbeschwerten Leben ab?
Oder ist es gerade umgekehrt, dass das Thema zu einem bewussteren Leben hinführt?

Bin auf eure Gedanken gespannt. Heart
GLG Isolde
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#2
Liebe Isolde,

ich finde es wunderbar, dass du dieses Thema hier aufgreifst. Trauer und Sterben sind - meiner Erfahrung nach - tatsächlich noch immer Tabu-Themen und passen nicht in unsere heutiges Gesellschaftsbild. Der Mann/die Frau von heute ist jung, dynamisch, attraktiv, zielstrebig, erfolgreich....und dabei immer gut drauf. Alles geht mit Leichtigkeit!

Dieses Bild ist unrealistisch und viele kommen überhaupt nicht damit zurecht (ich auch nicht :-))) Dieser Anspruch überfordert uns, weil er nicht dem wahren Leben mit Licht und Schatten entspricht. Ich bin der Meinung, wir sollten uns mit allen Seiten und Facetten des Lebens beschäftigen und dabei die dunklen ins Licht holen. So verlieren sie ihren Schrecken. Aus diesem Grund habe ich vor 3 Jahren eine Ausbildung zum Trauerbegleiter gemacht, möchte dieses Thema aber im nächsten Jahr bei Savina weiter vertiefen, weil sie eine so großartige Dozentin ist.

Mit dem Sterben befassen wir uns meist erst dann, wenn es uns unmittelbar in unserem Familien- oder Bekanntenkreis betrifft. Allerdings trifft es uns dann auch völlig unvorbereitet. Wir stehen fassungslos dem Ereignis gegenüber - und nicht selten überfordert und das dann. Trauer kann ganz schwerwiegende Symptome beim Menschen hervorrufen und wenn er in der Trauerarbeit steckenbleibt, dann kann es für lange Zeit zu großen Problemen und Einschränkungen in der Lebensführung kommen.

Deshalb, liebe Isolde, finde ich dieses Thema sehr, sehr wichtig und denke, dass es uns in unserer Arbeit als HPP auch immer wieder begegnen wird. Also ist es gut, wenn wir uns mit dem Thema allgemein und auch mit unserer eigenen Trauer beschäftigt haben. Ist diese nämlich nicht wirklich bearbeitet worden bzw. überwunden, dann werden wir womöglich durch das Thema des Klienten/Patienten ganz schnell getriggert.

Sorry, ist a bissl lang geworden ;-)
Angelika
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#3
Liebe Isolde,
hatte mir früher keine Gedanken darüber gemacht, aber nach dem ich jetzt seit 10 Jahren ehrenamtl. im Krisenintervension (Notfallnachsorge)bin, musste man sich mit diesem Thema während der Ausbildung intensiv damit auseinandersetzen, auch mit sich selber über das Thema Tod.
Unsere Ausbilderin hatte damals gesagt:

Wenn wir an den Tod denken, sollte es so sein, wie wenn wir in den Urlaub fahren.
Den Koffer gepackt haben, so dass wir leichter dort hin gehen können.
Damit ist gemeint, dass man sich selber mit dem Tod auseinander setzt.

Dieses Thema wird immer noch als Tabuthema gehandelt, obwohl es mehr Aufklärung darüber gibt als früher. Bei der älteren Generation stellt man immer noch fest, dass diese die Toten nicht ansehen möchten bzw. anders umgegangen wird damit und je nach dem wie man vom Elternhaus es vorgelebt bekommen hat, so geht man auch damit um, außer man hat sich wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt.

Aber zu diesem Thema gehört nicht nur das Sterben und der Tod dazu, sondern man muss sich auch noch mit dem Thema Organspende auseinander setzten, da manchmal die Angehörigen ja noch gefragt werden, ob sie der Organspende zustimmen.

Ich gebe zu, auch ich wo sich intensiv mit diesem Thema schon beschäftigte, habe noch keinen fertig gepackten Koffer, denn ich habe ja noch Ziele, welche ich erreichen möchte SmileSmileSmile
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#4
Für mich war es früher ein sehr schreckliches Thema. Ich habe meinen Zwilling verloren und insgesamt vier Brüder. Ich kannte sie alle nicht wirklich, da ich noch zu klein war, aber Sterben und Tod war bei uns zuhause ein absolutes Tabuthema. Meine Mutter hatte panische Angst davor. Ich durfte nicht ins Meer, dies nicht, das nicht. Immerhin war ich das letzte überlebende Kind. Ein seltsames Gefühl ...

Doch ich lernte den Tod auch als Erlösung kennen. Unser Hund Judy hatte Krebs und litt sehr. Meine Mutter ließ sie immer wieder "gesundspritzen". Das reichte ein paar Tage. Bis es nicht mehr ging. Ich spürte Erleichterung. Judy war nicht weg. Ich hatte sie ja noch im Herzen. Sie musste nur nicht mehr leiden. Natürlich vermisste ich sie, aber ich wollte sie nicht so, wie sie zum Schluß gewesen war. Um ihretwillen nicht.

2010 starb meine Schwiegermutter, dieses Jahr mein Schwiegervater. Beides Mal eine Erleichterung, denn beide hatten kein schönes Leben gehabt.

Als Schamanin sehe ich aber auch die andere Seite. Ich kommuniziere mit meinen Ahnen. Sie führen mich, leiten mich, helfen mir. Mit der Geisterwelt zu reden, ist so normal, wie mit einem anderen Menschen, einem Tier oder einem Baum zu reden. Als Energetikerin weiß ich, dass Energie nicht einfach verpufft. Es ist immer noch etwas da. Aber nicht nur die Energie, auch die Erinnerung.

Was uns zu schaffen macht, ist aber, sie eben körperlich nicht mehr hier zu haben.

Ich denke, Gedanken an den Tod lassen uns bewusster werden. Müssen wir um unser Leben fürchten, leben wir hinterher intensiver. Bis wir unsere Sterblichkeit wieder vergessen und ein andermal daran erinnert werden.

LG
Vonny
Patin von kerstinwi, Conny 2013, Jessy, sylviawu, Inga78, petrazen und dunjare
verheiratet mit markusge
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#5
Seid lieb gegrüsst!

Ich hatte als Kind, mit 4 Jahren, Leukämie, inkl. Chemotherapie. Mit 9 Jahren las ich in einem Medizinbuch (erschienen 1968), das Leukämie tödlich verläuft und es nur lebensverlängerte Maßnahmen gibt. Mit 12 hatte ich über mehrere Wochen veränderte Blutwerte und es wurde spekuliert, dass ich eventuell einen Rückfall hätte.
Innerhalb dieser Zeit hatte ich versch. Grenzerfahrungen: Außerkörperliche Erfahrungen, ein Nahtoderlebnis (als ich noch sehr klein war) und noch ein paar Dinge mehr, für die es mehr Worte bedürfte, was ich hier aber gerade nicht leisten mag.

Im weiteren Verlauf meines Lebens wunderte ich mich immer wieder, dass ich beim Versterben von nahestenden Menschen keine wirkliche Trauer erfuhr, sondern mich für diese Menschen freute und ich auch keine wirkliche Trennung von ihnen spürte. Es war wie mit dem Eiswürfel in der Wüste, der in der Sonne ja auch 'nur' seine Form verändert und zu seiner Essenz 'zerfällt'.

Im weiteren Lebensverlauf schaute ich mir das Thema Sterben und Tod aus ganz untersch. Blickwinkeln an: Nahtoderlebnisse, Reinkarnation, Tod und Sterben in untersch. Kulturen [inkl. der versch. Totenbücher und das ErLeben von Schamanen], Spiritismus (also das Verbinden mit Geistern/Verstorbenen/Andersweltwesen), terminale Geistesklarheit, Transkommunikation (Senkowski), alternative physikalische Erklärungsmodelle (Burkhard Heim, David Bohm, Thomas Campbell, Holographisches Universum etc.) und bin mehreren essentiellen Fragen gefolgt: Was ist die Materia? Was ist DIE Reallität/Wirklichkeit? Was würde es bedeuten, in der Essenz ein ewiges Wesen zu sein? etc.

Viele Indizien weisen für mich recht eindeutig in die Richtung, dass wir multidimensionale Wesen sind, die mit Hilfe versch. Körpervehikel Erfahrungen sammeln, somit auch von Körpergewandung zu Körpergewandung umherwandern, also 'inkarnieren'. Einen sehr guten Überblick gibt das nicht gerade billige Werk von Gerda Lier - Das Unsterblichkeitsproblem. Zum Teil ist es bei Googlebooks hinterlegt.
Ebenfalls ein schönes Buch ist von Ronald Zürrer - Reinkarnation. Dies gibt es hier online: http://www.rodiehr.de/e_06_zuerrer_reink_inhalt.htm

Aktuell durchlaufe ich eine Ausbildung zum Hospizhelfer, gekoppelt mit einer Ausbildung zum spirituellen Sterbebegleiter bei Veetman.

Der Tod war und ist für mich immer ein Lehrer, ein Begleiter, auch ein Mahner und Hinweisgeber. Ich habe keine Angst vor ihm. Tiefe, Essenz und Liebe zum Leben lehrte er mich.

Ich finde es sehr schade, dass viele Menschen erst durch Schicksalsschläge, Krankheiten u.ä. über das Thema Tod nachzusinnen beginnen. Es liegt so viel Heilungspotential darin, so viel Erkenntnisse, Tiefe und Essenz.
Würden wir Menschen unser ewiges Wesen erkennen, würden wir viele Taten, die wir hier auf der Erde manifestieren, sicherlich überdenken und unser Tun anders ausrichten. Ganz zu schweigen von dem Einfluss derer, die nach ihrem Versterben noch in den Zwischenräumen 'hängen geblieben' sind.
Meine Erfahrungen bis heute zeigen aber, dass es hier für viele Menschen schwierig wird zu folgen, deshalb möchte ich es jetzt nicht wirklich vertiefen wollen, auch wenn ich es für durchaus wichtig erachte, gerade auch im Hinblick auf das Thema der Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen. Hierzu gibt es das interessante Buchwerk von Carl Wickland - Dreissig Jahre unter den Toten.

Resümee: Die Beschäftigung mit allen Facetten des Todes vertieft das eigene Leben und ermöglicht den Einblick in die Essenz. Es vertieft die eigenen Erfahrungen, macht bewusster, zeigt auf, was wirklich wichtig ist. Am Ende ist der Tod eine Illusion.
Und die Anhaftung an den Körper, wodurch dann heftiger Trauer etc. entsteht, ist ein Mangel an Wissen. Viele Trauerprozesse sind dann auch Prozesse des Egos. Aber auch hier stosse ich öfters an Grenzen des Verstehens und ernte Empörung. Erwähnen wollte ich es trotzdem hier kurz.

Gut. Wieder viele Worte. Hoffe, sie waren interessant.
Lieben Dank für die Aufmerksamkeit!

mitakuye oyasin
thorsten
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#6
Im Jahr 1998 starb mein Vater sehr überraschend schnell an Darmkrebs.
Ich hatte mich nie mit dem Tod auseinandergesetzt und glaubte bis zu seinem letzten Atemzug nicht daran, dass er gleich sterben würde. Meine Geschwister, meine Mutter und ich standen an seinem Bett, als es soweit war. Ich habe Jahre gebraucht, um nicht gleich in Tränen auszubrechen beim Gedanken an seinem Tod und seinem "Wegsein".
Eigentlich bin ich erst in den letzten 4 Jahren damit ins Reine gekommen.
Vor 4 Jahren hatte meine Schwester eine Gehirnblutung und in den anschliessenden 11 Wochen hing ihr Leben mehrmals an einem "seidenen Faden", während sie in künstlichem Koma lag. Danach war sie körperlich schwer behindert und auch ihr Gehirn funktionierte nicht mehr so wie vorher.
Ich hatte meinen Job verloren, und so konnte ich mich neben der HP-Ausbildung intensiv mit meiner Schwester beschäftigen und sie praktisch neu kennenlernen. Wir haben viele wundervolle Tage/Wochen/Monate/Jahre miteinander verbringen dürfen, in denen sie kleine, aber feine Fortschritte machte.
Am 18.10.2013 hat sie nun diese Welt verlassen. Zurückschauend möchte ich sagen, dass die Ereignisse der letzten 3 Monate vorbereitend auf ihr Weggehen waren.
Ich bin sehr dankbar, so viel Zeit mit meiner Schwester verbracht zu haben, froh, dass ich mir die Zeit dazu genommen habe. Sie hat mir ihr Vertrauen und ihren Humor geschenkt, den sie trotz allem noch hatte.
Sie ist im Spital gestorben und meine Mutter und Geschwister sind zusammen hingefahren, um sie ein letztes mal zu sehen. Es war ein wundervoller Herbsttag. Wir waren ganz ruhig, trotz der Trauer. Wir hatten das Gefühl, dass ihre Seele nun Frieden gefunden hat.

Ich kann sehr mit den Worten von Thorsten gehen, auch das mit dem Ego.

Im August-Preisrätsel hier habe ich das Seminar "Trauerbegleiter" gewonnen. Inzwischen bin ich der Meinung, dass ich ein guter Trauerbegleiter werden könnte. Noch vor kurzem konnte ich mir auch nicht vorstellen, in irgend einer Weise als Sterbebegleiter tätig zu sein. Auch das hat sich geändert.

Von meinen Mitmenschen, Freunde, auch nahe Angehörige, nehme ich den Tod meiner Schwester unterschiedlich wahr. Einige fragen mich, wie es mir geht, bieten ihre Hilfe an, andere möchten mich nicht darauf ansprechen, andere scheinen das gar nicht wahr zu nehmen, gehen darüber hinweg...
Auch war ich mir am Anfang nicht sicher, wie ich mich anderen gegenüber verhalten soll, in wieweit ich darüber reden soll, ob das überhaupt gehört werden will...
Soviel Unsicherheit zu diesem Thema...

Schön, dass Isolde diesen Thread eröffnet hat. Danke.
Liebe Grüsse
Martina
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#7
Ja, von der Gesellschaft wird das Thema meist nicht gerne angesprochen.
Blumen gehen ein, sie sterben nicht.
Jemand segnet das Zeitliche, er stirbt nicht.
Für das Wort Sterben gibt es wahnsinnig viele Umschreibungen um es zu vermeiden.
Viele umgehen es und sehen in dem Vorgang an sich etwas Schlimmes und darauffolgend das Ende von Allem.

Mein Vater ist gestorben als ich 14 Jahre alt war. Das hat bei mir vieles verändert, denn ich habe somit früh angefangen mich mit dem Thema auseinanderzusetzen um Alles zu verarbeiten. Das hat ein paar Wunden heilen können, wenn auch nicht alle.
Ich weiss nun das wir nicht einfach aufhören zu existieren das da noch etwas Anderes ist (an was auch immer jeder einzelne für sich selbst glaubt). Auch das da trotzdem noch Kontakt sein kann weiß ich für mich.

Viele meiner Tiere konnte ich im Sterbeprozess begleiten und ich bin jedem Tier das mich dabei haben wollte unglaublich dankbar für die Momente und Erfahrungen.

Sterben ist Veränderung wie das Leben selber auch.

Und ich denke das es eine Bereicherung ist wenn man sich auch mal um solche Themen Gedanken macht. Es lässt einen wachsen und verschiedene Dinge im eigenen Leben besser genießen und bewußter erleben.
Herzliche Grüße, Regina



Wohin die Reise geht, hängt nicht davon ab, woher der Wind weht,
sondern wie man die Segel setzt.

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#8
Liebe Martina,
alles im Leben hat seinen Sinn. Wer es selbst erkennen kann, ist glücklich dran. Ich habe des öfteren an dich gedacht, erstens gibt es nicht so viele Martinas hier im Forum und zweitens sind die zwei anderen aussergewöhnlich nett .Deshalb habe ich dich ein bisschen verfolgt hier. Du hattest schon einmal über das Schicksal deiner Schwester geschrieben und auch, dass du sie betreust. Damals schon habe ich mich gefragt, wohin diese Aufgabe dich führen würde. Dann kam deine Prüfung und ich habe mich mit dir gefreut über das tolle Ergebnis. Und jetzt dieser traurige Schicksalsschlag.....Es tut mir sehr Leid. Gleichzeitig freue ich mich mit dir über deine Pläne. Manchmal schiebt einen das Leben und seine Umstände auf Gleise, die man sonst wahrscheinlich nicht wahrgenommen hätte. Warum hast gerade du den Kurs gewonnen?
Was du vorhast, ist wichtig und wertvoll für viele Menschen, denen du helfen kannst. Ich wünsche dir alle Kraft dazu, die du brauchen wirst. Ein offenes Ohr und eine helfende Hand wirst du hier im Forum finden, das weisst du. Fühl dich herzlich umarmt!
Deine Namensschwester, Martina
Viele liebe Gruesse, Macala Heart

Glückliche Patentante von nadinebe
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#9
Der Umgang mit dem Tod ist leider immer noch für viele ein Tabu.
In der Onkologie begleiten wir die Patienten in Stück auf ihrem Weg, manchmal ist da sehr schwierig.
Zu meiner Fortbildung für MFA in der Onkologie gehörte auch ein Praktikum im Hospitz dazu. Davor hatte ich wirklich etwas Angst mich mit dem Thema auseinandersetzen.
Ich hatte es mir im Hospitz wirklich ganz anders vorgestellt, traurig und düster. Doch es war ganz anders, alles war hell und freundlich. Der Umgang mit den Patienten war so familiär, sie fühlten sich dort wirklich gut aufgehoben und ihre Wünsche wurden dort so gut es ging erfüllt. Die Arbeit dort hat mir sehr gefallen, obwohl das viele in meinem Umfeld nicht verstehen.
Als dann mein Vater vor ca. fast 2 Jahren plötzlich unerwartet nachts mit dem Notarzt ins Krankenhaus gekommen ist (er hatte eine Lungenentzündung nicht bemerkt und eine Sepsis mit Multiorganversagen) und nach 3 Wochen künstlichem Koma verstorben ist hatte ich gar keine Zeit um richtig zu trauern, ich musste für meine Mutter da sein und mich um alles kümmern (Beerdigung usw.) Meine Mutter ist damals in ein tiefes Loch gefallen und ich helfe ihr so gut ich kann.
Der Tod und der Umgang damit ist auch immer ein Thema BI dem Refresher Kurs, den ich 1x im Jahr für die Onkologie machen muß. In diesem Jahr haben wir dort über 30 junge Menschen sprechen mit Sterbenden gesprochen, das fand ich sehr interessant.
Liebe Grüße
Inge


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#10
Liebe Martina,
in erster Linie möchte ich dir danken für deine offenen Worte und das damit in unser Forum gezeigte Vertrauen, indem du so kurz nach dem Tod deiner Schwester darüber so warmherzig schreibst und das mit uns teilst. Auch wenn wir uns nicht kennen, so spüre ich aus jeder Zeile deine große Herzlichkeit und Fürsorge, die du deiner Schwester in dieser schweren Zeit hast zuteil werden lassen. Und gleichzeitig ist da die dankbare Freude über eure gemeinsamen kostbaren Stunden mit viel Humor, das finde ich ganz wundervoll, dass du das erwähnst. Es gibt Menschen in ähnlicher Situation, die nicht in der Lage sind, auch das wahrzunehmen und zu benennen und damit auch über das Lebensende hinaus die große Liebe zueinander auf so erfüllende und positive Art und Weise zu bewahren und weiterzuführen.
Ganz herzlichen Dank dir für diesen Beitrag.
Und auch ich kann nur staunen, dass das Glückslos im August gerade auf dich gefallen ist und wünsche dir für deine weiteren Vorhaben von ganzem Herzen alles Gute und viel Freude und Erfüllung.

Aus meiner eigenen Tätigkeit als Sterbe- und Trauerbegleiterin im Hospizverein kann ich nur bestätigen, wie wertvoll diese Arbeit ist und vieles von dem Engagement und der Energie, die man in eine Begleitung hineingibt, fließt auf ganz wundervolle Art und Weise zu uns als Begleiter wieder zurück, wenn wir bereit sind, ganz offen und präsent für das große Mysterium des Lebens und Sterbens zu sein. Auch innerhalb der Gruppe der Begleiter kommt es ganz oft zu sehr bereichernden und beglückenden Momenten des gemeinsamen Austauschs innerhalb von Fortbildungen, Praxisbegleitung und Supervision und ich möchte all dies wirklich nicht mehr missen. Immer wieder erstaunlich auch, wie viel und wie herzlich auch in der Gruppe der Hospizler gelacht wird und dies oft auch am Sterbebett noch möglich ist, meist mit einer Echtheit, die man im "normalen" Leben manchmal vermisst.

Liebe Grüße,
Annette
Liebe Grüße
Annette

www.praxis-herzberg-am.de
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#11
Dieses Jahr ist für mich das Jahr des Sterbens. Erst starb mein ehemaliger Vermieter, er wollte einfach nicht mehr leben und hat jegliche Hilfe verweigert. Dann starb mein Hund. Sie ist in meinen Armen gestorben, es ging ganz schnell, ohne viel Leiden und ich bin sehr dankbar dafür, dass sie sich entschieden, mich dabei haben zu wollen. 3 Monate später starb mein Vater und auch er wollte mich dabei haben. Er hat gewartet, bis eine Seelsorgerin kam, die meine Mutter bei diesem Prozess begleitet hat und fing aktiv an, zu sterben. Es dauerte nur wenige Minuten, in denen ich regelrecht alles, was um mich herum passiert ist, aufgesogen habe. Den Sterben meines Vaters, die Reaktion meiner Mutter, wie geht es meinem Sohn dabei. Mein Sohn war noch traumatisiert über den plötzlichen Tod seines Vaters 3 Jahre vorher und war hin und her gerissen, ob er dableiben solle oder nicht. Mein Vater hat ihm die Entscheidung abgenommen. Die Seelsorgerin hat mit meiner Mutter gemeinsam Abschied genommen, sie in den Arm genommen, es war ein richtig schönes Sterben. Ich denke, das hat viel ausgemacht, mit dem Tod meines Vaters klar zu kommen.

Womit ich nicht klar komme, ist der Tod meines Hundes. Manchmal denke ich, dass ich nicht ganz normal wäre. Aber während ich das schreibe, laufen mir die Tränen. Sie ist seit 7 Monaten tot und ich kann den Prozess nicht abschließen. Es tut einfach immer noch furchtbar weh, obwohl ihr Tod wegen ihres Alters zu erwarten gewesen war.
LG
Marion top2

Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.
-Mahatma Gandhi-
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#12
Liebe Martina,

das mit Deiner Schwester tut mir sehr leid. Ich habe ja in der Zeit, die wir hier gemeinsam gegangen sind oft mitbekommen wie liebevoll Du Dich um sie gekümmert hast. Ich möchte Dir aber danken für die offenen Worte hier zu ihrem Tod und wie Du damit umgehst.

Ich gebe zu ich habe mich mit dem Thema noch nie richtig befasst, obwohl ich weiss das es dazu gehört. Diese Endgültigkeit und wie man damit umgehen soll, überfordert mich. Manchmal weiss man auch nicht wie man mit den Hinterbliebenen sprechen soll oder ob sie überhaupt über das Thema sprechen möchten. In meinem Job bekommt man ja auch oft mit wie der langjährige Partner z.B. verstirbt und steht dem Ganzen dann oft hilflos gegenüber, denn ich würde dann gerne trösten, weiss aber zum Einen nicht die richtigen Worte, die richtige Art und zum Anderen möchte ich demjenigen auch nicht zu nahe treten, denn man kennt sich nicht weiter gross.

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#13
Es gibt eine ganz tolle Reportage zu diesem Thema:
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a...-vom-leben

Ich kann ebenso damit ganz schlecht umgehen und würde es gerne besser können..... Wir haben als kleine Kinder unsere Mutter durch einen Unfall verloren. Immer wenn es um den Tod geht, merke ich, wie schwer es mir fällt, wie ich leide, wie außergewöhnlich nah es mir geht.

Ich glaube aber, dass wir heute damit offener umgehen und das Thema nicht tabuisieren, sodaß unsere Kinder hoffentlich sowohl trauern können, aber auch loslassen können. Früher war das nicht möglich, ein Vater musste seinen "Mann" stehen und durfte keine Trauer zeigen. Das Thema wurde nicht besprochen, es wurde nur gehandelt...... Ich denke, da hat sich zu heute was verändert und der offene Umgang lässt hoffen, dass wir mit Trauer zukünftig auch besser umgehen können .......
Aber auch den Menschen in der letzten Phase besser begegnen können.
Leider gibt es immer noch sehr viele Menschen, die alleine sterben müssen.... weil sie alleine sind, weil den Angehörigen der Mut fehlt....

LG,
Petra
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#14
Es gibt Menschen, die wollen alleine sterben. Sie warten buchstäblich, bis alle gegangen sind. In zwei mir bekannten Fällen, unter anderem mein Ex-Mann, war es so, dass die Frau gerade zu Hause war, als der Anruf vom Krankenhaus kam. Sie kamen beide zu spät.
LG
Marion top2

Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.
-Mahatma Gandhi-
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#15
Aus meinem Erfahrungsschatz als Palliativbegleiterin, Hospizhelferin, Trauerbegleiterin und Geistige Heilerin gebe ich ein paar Autorenempfehlungen zum Thema in die Runde.

• Über den "Tod":
Ein Film von E. Tolle auf youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=LH4sIudRz1E

• Dem Sterben Leben geben:
Die Begleitung sterbender und trauernder Menschen
als spiritueller Weg von Monika Müller

• Hinübergehen: Was beim Sterben geschieht.
Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens
von Monika Renz,

• Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben:
Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod
von Sogyal Rinpoche
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#16
Das Video kann man leider nicht sehen. Da kommt: nicht verfügbar :-(
LG
Marion top2

Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.
-Mahatma Gandhi-
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#17
Ja leider, ich habe es auch gerade gemerkt, dass er auf Youtube nicht mehr verfügbar ist. Ich habe statt dessen einen anderen Link von Tolle gepostet.

Ich hänge hier ein 9seitiges PDF vom

SÜDWESTRUNDFUNK
SWR2 AULA – Manuskriptdienst
Wie Umgehen mit der Endlichkeit?
Philosophieren heißt Sterbenlernen
Autor und Sprecher: Professor Wilhelm Schmid *
Redaktion: Ralf Caspary
Sendung: Sonntag, 19. Mai 2013, 8.30 Uhr, SWR 2


an. Ein sehr schöner Vortrag.


>> Achte gut auf diesen Tag, denn er ist das Leben. Das Gestern ist Erinnerung und das Morgen eine Vision. Achte gut auf diesen Tag. <<


Angehängte Dateien
.pdf   swr2-wissen-20130519-1.pdf (Größe: 132,9 KB / Downloads: 54)
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#18
Es gibt so wenig Trauerkultur in unserer Gesellschaft, oder vielleicht ist mir eine existierende auch nur zu fern, weil ich keine etablierte Religion praktiziere.

Es ist schwer, der Fortgegangenen zu gedenken, wenn man so gar keine Rituale hat, die helfen, den Schmerz zu bewältigen. Daran ist das "reiche" Deutschland sehr arm.

Seit dem der plötzlichen Herztod meiner Mutter im Alter von 37 Jahren (ich war 17 Jahre) der mich einigermaßen fassungslos und traumatisiert zurückgelassen hat, habe ich Jahrzehnte gebraucht, wieder zu mir zu kommen.

Drei jüngere Geschwister waren zu versorgen, und mein Vater war in seiner Trauer, seinem Schmerz gar nicht mehr greifbar und hat über zwei Jahre seinen Kummer im Alkohol ertränkt, bis er die Kurve wieder bekommen hat.

Ich selbst bin in dieser Zeit gar nicht mehr zur Besinnung gekommen. Neben Haushalt und Geschwistern dann das Abitur machen- das ging nur um den Preis der Dissoziierung. Damals kannte ich weder den Begriff, noch bekam irgendwelche Hilfe. Ich funktionierte irgendwie nach außen hin weiter, aber es war kein Kontakt nach innen mehr möglich. Ich stand buchstäblich neben mir.

Für mich war es ein Wagnis, mir eine Katze zu holen, weil mir bewusst war, dass sie wahrscheinlich vor mir sterben wird.
Als ich Mietzi dann zu mir genommen hab, und mich mit sowohl ihrem wie meinem möglichen Tod auseinandersetzen musste, kam viel alte Trauer hoch, viele ungeweinte alte Tränen brachen sich Bahn. Es war gleichzeitig erleichternd, überhaupt wieder weinen zu können.

Liebe macht furchtbar verletzlich. "Ich bin nicht unsterblich. Willst Du mich trotzdem lieben?" Kein Wunder, dass Vampir-Stories so einen Hype erfahren, da umgeht man dieses Dilemma.

Letztens, als ich bei der Tierärztin war, lief eine Frau weinend aus der Praxis, weil ihre Katze eingeschläfert werden musste.

Da ist mir nochmal klar geworden, dass auch die Trauer der Angehörigen um ihre Tiere einen Platz in meinem Repertoire bekommen soll, das ich nicht ausklammern möchte.

Bei aller Schwere beim Gedanken an Mietzis Tod, die mich manchmal überkommt, hält mich gleichzeitig meine Liebe zu ihr in der Gegenwart,

sie ist meine Zen-Meisterin, darum heißt sie auch Mietzi-Tse.

Liebe Grüße
Conny
With all your science
can you tell how it is,
and whence it is,
that Light comes into the soul?

- Henry David Thoreau -
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#19
Durch meine Arbeite komme ich immer wieder mit dem Lebensende in Berührung.

Ich begleite Menschen und ihre Tiere auf dem letzten Weg und in ihrer Trauer.

So war das Thema Tod immer ein Teil von mir und habe mich vor einiger Zeit zum ehrenamtlichen Hospitzbegleiter ausbilden lassen und bin auch in diesem Bereich tätig.

Wenn man Menschen oder Tier begleitet da verliert das Lebensende seinen Schrecken und man lernt ihn anzunehmen.

Besonders durch die Tiere habe ich da viel gelernt auch über die Trauer, die die Menschen in sich tragen, wenn ihre geliebten Tiere gehen müssen.

Es ist schön zu sehen, das sich immer mehr Menschen öffnen und das Thema Sterben und Tod kein Tabuthema mehr ist.

LG Dorina
Tue das was du tust mit Liebe und Hingabe
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#20
Ich habe wunderschöne Fotos gemacht, als meine beiden Katzen Abschied von meinem Hund genommen habe. Mein Rotzilein hat Totenwache gehalten, er hat sich an die Hündin gekuschelt, bis sie abgeholt wurde. Von da an ist er nicht mehr in das Körbchen, in dem der Leichnam von meinem Mausekind lag. Und er ist da immer gern rein und wenns nur war, um sie zu ärgern. Sie wollte ihn nie da drin haben. Es war ihr Bettchen.
LG
Marion top2

Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.
-Mahatma Gandhi-
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