(29.10.2013, 00:14)tex schrieb: Und vielleicht wird es in einigen Jahrzehnten genau so sein mit Impfungen - vielleicht wird man sie genau so abstrus finden wie wir heutzutage Hexenverbrennungen empfinden.
Wer weiß - ich bin sogar ziemlich sicher, dass man irgendwann ein Verfahren entwickelt, dass im Vergleich zu heutigen Impfstoffen (die ja mehr oder weniger auf abgeschwächten Erregern oder zumindest Antigenen solcher Erreger basieren) noch wesentlich wirksamer und obendrein auch noch besser verträglich ist.
Das Bessere ist der Feind des Guten
Vielleicht findet man irgendwann eine Technik, wie man das Immunsystem direkt (ohne Impfstoffe) dazu bringen kann die optimalen Antikörper zu produzieren.
Vielleicht haben wir auch irgendwann eine kleine Kapsel im Körper in der ein Miniaturlabor direkt die jeweils passenden Antikörper synthetisch herstellt, sobald es gefährliche Viren oder Bakterien entdeckt)
Schaut man sich die Fortschritte der letzten 100 Jahre auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Medizin an dann dürfte in den nächsten 100 Jahres vieles denkbar sein, von dem wir heute noch nicht einmal träumen.
Schaut man sich hingegen die Fortschritte der Homöopathie in den letzten 200 Jahren an (falls es denn überhaupt nennenswerte Fortschritte gab - ich wüßte ehrlich gesagt keinen aber ich bin auch keine ausgebildete Homöopathin) mache ich mir eher wenig Hoffnung, dass dort in Zukunft noch Erfolge zu erwarten sind.
Wie auch immer - wir müssen mit dem Vorlieb nehmen was wir heute zur Verfügung haben. Und dazu sollten wir uns auch des Wissens und der Erkenntnisse bedienen die wir heute haben - und nicht auf Teile dieses Wissens freiwillig verzichten um irgendwelchen alten Meistern gerecht zu werden.
(29.10.2013, 00:14)tex schrieb: Impfungen sind auch von einem großen Teil der Bevölkerung tolerierte Verfahren
Richtig - das wird sich aber sicher ändern, wenn es irgendwann mal deutlich bessere Verfahren geben wird.
Immerhin sind wir aber heute schon deutlich weiter, wenn es darum geht medizinische Verfahren auf ihre Wirksamkeit zu prüfen.
Hexenverbrennungen und Tieropfer würden solche Tests nicht mehr bestehen.
Während man sich noch vor 200 Jahren in der Medizin auf "überliefertes Wissen" von oft längst verstorbenen "Autoritäten" verließ (manche Alternativmediziner machen das heute noch) hat man inzwischen doch einige Methoden erfunden, mit denen man überprüfen kann ob die Wirksamkeit bestimmtet Verfahren tatsächlich vorhanden ist oder nur auf Wunschdenken, Einbildung, Überlieferung oder Placeboeffekten beruht.
An der Stelle muß ich den Homöopathen auch ein großes Lob aussprechen - immerhin waren es vermutlich Homöopathen, die 1835 in Nürnberg den randomisierten placebokontrollierten Doppelblindversuch erfunden haben - eine Verfahren das heute noch als Goldstandard gilt.
Hier kann man nachlesen wie es seinerzeit in Nürnberg dazu kam:
*Deeplink entfernt - keine Startseite angegeben*
Homöopathen sollten sich die Lektüre aber eventuell verkneifen - das Ergebnis des damals von Homöopathen durchgeführten Doppelblindversuchs könnte ihnen möglicherweise nicht so gefallen.
Also bitte nicht hinterher beschweren

(29.10.2013, 00:14)tex schrieb: Ansonsten - ich fände es gut den Thread weiterlaufen zu lassen - es gibt ja schliesslich die Ignorierliste, die ich jetzt nutzen werde.
Eben - niemand ist gezwungen etwas zu lesen was er nicht will. Obwohl ich das jetzt nicht immer unbedingt klug finde. Aber das ist nur meine Meinung.
(29.10.2013, 00:14)tex schrieb: Da stimme ich Dir zu - ob für oder gegen Impfungen, der Staat sollte nicht das Recht haben Menschen dazu zu zwingen.
Ich finde wenn die Einführung einer Impfplicht eine realistische Chance bietet eine Krankheit ein für allemal auszurotten (was nicht bei jeder Krankheit möglich ist sondern nur bei Krankheiten, die ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen werden) und die Ausrottung einer Krankheit an einer relativ kleinen Gruppe scheitert ohne das es objektive medizinische Gründe (von Einzelfällen abgesehen) gegen die Impfung gibt, dann sollte man ernsthaft über eine Impfpflicht nachdenken.
Ich bin froh, dass heute niemand mehr an Pocken erkranken oder sterben muss.
Ohne Pockenimpfpflicht wäre das wohl kaum erreicht worden.
Ich wäre froh, wenn das gleiche bei Polio der Fall wäre. Bis auf einige wenige hundert Fälle pro Jahr ist es auch schon so weit - aber leider reicht auch ein einziger Polio-Kranker um die Krankheit wieder unter Ungeimpften zu verbreiten.
Ich finde nicht, dass einige wenige Menschen (von medizinischen Gründen wie z.B. einer angeborenen Immunschwäche) das Recht haben sollten, so ein lohnenswertes Ziel für die Menschheit zu verhindern.
Auch Impfgegner müßten doch eigentlich daran interessiert sein, dass die Polio-Impfung überflüssig wird.
Besser wäre es natürlich man könnte alle Menschen vom Sinn dieser Impfung überzeugen - leider ist das bei 7 Milliarden Menschen eine utopische Vorstellung:
Vielleicht sollte man sich mal ganz unvoreingenommen den Vortrag dieses (natürlich bösen) "schulmedizinischen" Wissenschaftlers anschauen (deutsche Untertitel kann man rechts unterhalb des Videos auswählen - mit "Show Transcript" & German)
*Deeplink entfernt - keine Startseite angegeben*
Ich finde man sollte zumindest mal über diesen Vortrag nachdenken!