wie schön, dass es Menschen wie euch gibt, die helfen jenseits der Bürokratie.
Zu eurem Hauptanliegen möchte ich gerne folgendes aus meinen Traumaausbildungen sowie aus meiner eigenen persönlichen Erfahrung mit Schocktrauma mit euch teilen: Im Wesentlichen gibt es zwei Hauptfaktoren, die entscheidend sein können (!), ob eine potenziell traumatische Situation zu einen Trauma wird oder eben nicht.
1. Wir brauchen sicheren Kontakt mit einem Menschen, der DA ist. Am besten erfragen wir, wie viel Nähe bzw. Kontakt gewünscht ist und gerade gut tut. Dem einen tut es gut, die Hand zu halten, was dem anderen bereits zu viel ist.
2. Wir benötigen das Wissen und die Weisheit, dem Körper zu vertrauen, um den Schock "verdauen", sprich abreagieren zu können - damit die angestaute Energie nicht im Nervensystem gebunden bleibt. Hierfür können wir als Begleiter unterstützen, indem wir die Angst oder Scham vor Tränen, Hitze, Zittern und sonstigen körperlichen Abreaktionen nehmen und erklären, dass das ein ganz heilsamer natürlicher Prozess ist, der keinesfalls unterbunden oder gestört werden sollte. Ggf. weitere Helfer hierüber aufklären. Da dieser Prozess bisweilen sehr überwältigend wirken kann und wir häufig gelernt haben, diese natürliche Reaktion zu unterdrücken braucht es hier unbedingt eine RUHIGE Begleitung, die signalisiert, dass alles ok ist und die unterstützend da bliebt.
Im Nachgang und bei Tendenz zu Dissoziation die klassischen "Notfallmaßnahmen" anwenden: Orientieren im Hier und Jetzt (in Sicherheit), erden, Körper spüren, wenn nix mehr geht auch in den Neokortex holen und gaaaaanz wichtig - Selber geerdet sein und sich selbst spüren!!! Das alleine wirkt schon übers energetische Feld auf den anderen .
Hierfür gibt es zig verschiedene Übungen, da weiß ich jetzt natürlich nicht, welche ihr jeweils kennt.
Ich würde mich freuen, wenn hier das ein oder andere für euch hilfreich war, bis Savina oder andere Profis euch noch den ein oder anderen Tipp geben.
liche Grüße
Sonja