Nicht, dass du mich falsch verstehst. Die Aussage mit der Verzweiflung bezog sich auf die Aussage "Wenn es mein Kind wäre... " Jeder Menschen sagt, er würde "alles" tun, wenn er einem geliebten Menschen helfen könnte. Das sind wenig reflektierte Aussagen aus der puren Verzweiflung heraus. Ich messe dem nicht soviel Intention bei. Kaum einer verkauft aber sein Haus, um eine "Lunge zu kaufen"...
Ich respektiere jeden, der sich gegen eine Organspende entscheidet. Ich möchte niemanden von meiner eigenen persönlichen, ganz sicher auch von der eigenen traurigen Erfahrung geprägten Meinung überzeugen. Ich finde es gut, dass jeder für sich entscheiden kann. Und ich finde, jeder sollte sich möglichst zu seinen Lebzeiten hierüber Gedanken machen und seine Ansicht kundtun und nicht den Angehörigen überlassen.
Liebe Isolde,
Meine Familie weiß, dass, wenn ich im klinischen Sinne hirntot bin, sie meine Organe spenden sollen. Ich gehe davon aus, dass ich in einem solchen Zustand nicht mehr merken werde, was mit meinen "Innereien" passiert und dass mir das dann herzlich egal sein wird.. Ich habe das für mich zumindest jetzt, bei halbwegs funktionierendem Hirn, beschlossen. Bevor man mir die Stöpsel zieht, möchte ich anderen Menschen helfen, nicht die Würmer damit füttern. Meiner Seele wird es sicherlich auch egal sein, diese Energie hängt nicht an meinem materiellen Körper.
Die Frage, wo die ethische Grenze der Medizin sein sollte, ist natürlich auch sehr komplex. Ich würde vieles ablehnen, was heutzutage am "lebenden Menschen" unternommen wird. Ich finde zum Beispiel auch das Beispiel der hirntoten Mutter, die ein Kind austràgt, ein sehr schwieriges, wenn auch völlig anderes Thema
Liebe Simone, auch ich wünsche dir viel Kraft für dich und deine Freunde.
Habt ein schönes Wochenende
Antje