ja, das ist schon eher das, was ich meine/suche. Die rechtliche Seite ist mir völlig klar und auch die Möglichkeiten der Dokumentation.
Kürzlich habe ich eine Sendung über das Gegenteil von Placebos gesehen: Nocebos.
Da fragt man sich dann schon, ob so eine Art der "umfassenden" Aufklärung immer sinnvoll ist. Z.Bsp. bei einem ängstlichen Patienten, der besorgten Mutter usw.
So sehr ich für einen sogenannten mündigen Patienten und der möglicherweise daraus resulierenden erhöhten Compliance bin, kommt es trotz Aufklärung - und das wird ja in deiner ersten Anlage betont - auf meine individuell auf den Patienten abgestimmte Formulierung an. Letztlich kann der Patient die Inhalte der Aufklärung in dem Moment vermutlich in der Regel nicht medizinisch beurteilen/gewichten. Also muss er mir vertrauen. Und dann ist die Aufklärung rein sachlich-objektiv wieder für die Katz.
Vielleicht geht es ja auch weniger um den Patienten als um den Arzt/HP und seine rechtliche Absicherung. Die Dokumentation einer mündlichen Aufklärung ist ja zweifelhaft genug. Wir wissen ja wie unsicher die Erinnerung an einen zurückliegenden Gesprächsinhalt - vor allem in einer vielleicht aufregenden Situation - ist. Und wenn ich das richtig verstanden habe, dokumentiere ich ja nur, dass ich aufgeklärt habe, aber nicht jeden Punkt, der zu erwähnen gewesen wäre.
In der täglichen Praxis scheint die Aufklärung jedenfalls genauso wenig stattzufinden wie beim Impfen (und da wäre es sicherlich notwendiger).
Danke.
von
Dieter
Nichts, was man jemals hingebungsvoll leistet, ist vergebens getan.
Stefan Zweig