Zitat:Danke Conny Heart Weiter so!
Na wenn es so ist, kann ich noch etwas ergänzen. ist wieder mehr was für die Diskussion, schätze ich, als für einen Katalog.
Zitat:Ein Patient mit einem Alkoholproblem könnte mit folgendem kommen:
- versteckte Andeutungen ("in letzter Zeit hab ich auch ein bisschen zuviel getrunken") Ausmaß und Dauer unbekannt.
- Interessensverlust und sozialer Rückzug. Ich würde fragen, was vorher sozial anders und besser war. Ohne Bezug auf Alkohol. Das ist schon zuviel an der Stelle.
- In erster Linie wird Alkoholmissbrauch durch Depression verschleiert. Ich hab da keine Lust mehr zu. Das ist mir zu doof. Ich kann das nicht mehr, weil...
- Wie ist der normale Tagesablauf? ich würde am liebsten nur liegenbleiben, es fällt mir schwer, den Haushalt hin zu bekommen. (was tun sie dann stattdessen?)
Das sind nur ein paar Sachen, die mir in den Kontakten und im eigenen Erleben aufgefallen sind. Wichtig ist sich von einem Bild zu lösen, dass Alkoholiker unter Brücken schlafen und nicht duschen. Sie bereiten sich auf solche Kontakte vor und versuchen, sich keine Blöße zu geben.
Die normalsten Leute der Welt kippen sich jeden Abend zwei Flaschen Wein rein.
Haben Kinder, einen mehr oder weniger verständnisvollen Mann und gehen zu 50% ganz regulär arbeiten. Sind gebildet, redegewandt, tüchtig, zuverlässig.
Die Männer gehen dann eher noch allabendlich in die Kneipe, die Frauen trinken allein zuhause. Eine halbe Flasche, bevor der Mann kommt, mit einem Glas Wein in der Hand, damit der Geruch erklärbar ist.
Keine Säufernase, keine Nachlässigkeiten. Es ist nach außen hin alles eher übernormal.
Es ist schwierig, dafür Sensibilität zu entwickeln.
Ich glaube (aus HP Sicht), das geht nur, wenn man eine solide Vertrauensbasis aufbaut. Eigene Krisen und den Umgang plus Lösungsmöglichkeiten damit beschreibt. Alkoholismus ist immer noch sowas wie Schande und Versagen. Das binde ich nicht jemandem einfach auf die Nase. Ich habe etwas zu verlieren.
LG Conny
can you tell how it is,
and whence it is,
that Light comes into the soul?
- Henry David Thoreau -