Wenn die Grunderkrankung z.B. eine Angststörung oder Traumatisierung ist, aber (nur) die Depression (dann auch noch medikamentös falsch eingestellt) behandelt wird, hält die "Heilung" bestenfalls so lange an, bis man stabil genug ist, wieder mit der Urstörung konfrontiert zu sein. Und dann geht der Spaß von vorne los, weil man sich mit dem Sypmtom Depression der viel schmerzlicheren Erfahrung entzieht.
Die reaktive Depression wird quasi zu einer Art selbstläufiger missratenen "Selbstmedikation", um sich unempfindlich zu machen. Das Gleiche gilt für weitere Symptome wie Suchtverhalten (im weitesten Sinne), Zwänge, affektive Persönlichkeitsstörungen etc.
Depression ist u.a. auch radikaler Stressabbau. Eine Art innere Emigration.
Bestimmt gibt es endogene Depressionen, auf die so etwas nicht zutrifft, weil "nur" ein biochemisches Ungleichgewicht besteht, das gut medikamentös behandelt werden kann.
In allen anderen Fällen würde ich Wechselbeziehungen in Betracht ziehen. SSRI plus Joggen und GT kann Zugänge schaffen, sich überhaupt an die Grunderkrankung heranzutasten. Es wird sie aber selten heilen.
Hier ist ganzheitliches Denken extrem gefragt, und z.B. habe ich mit da im Eigenversuch mit Pascoflair (Passionsblume), Tryptophan (Serotoninaufbau), Oxytocin (Katze) und Tyrosin (Dopaminregulation) gute Ergebnisse erzielt. Das soll natürlich keine Behandlungsempfehlung sein, nur ein Hinweis darauf, hier genau hinzuschauen, ob eine Depression Ursache oder möglicherweise Folge sein könnte.
Just my 2 Cent,
LG Conny
can you tell how it is,
and whence it is,
that Light comes into the soul?
- Henry David Thoreau -