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14. Türchen - Kerstin1205 - 14.12.2011 Guten Morgen, ich habe für Euch 2 schöne Gedichte für heute ausgesucht: Der Traum Ich lag und schlief; da träumte mir ein wunderschöner Traum: Es stand auf unserm Tisch vor mir ein hoher Weihnachtsbaum. Und bunte Lichter ohne Zahl, die brannten ringsumher; die Zweige waren allzumal von goldnen Äpfeln schwer, Und Zuckerpuppen hingen dran; das war mal eine Pracht! Da gab’s, was ich nur wünschen kann und was mir Freude macht. Und als ich nach dem Baume sah und ganz verwundert stand, nach einem Apfel griff ich da, und alles, alles schwand. Da wacht ich auf aus meinem Traum, und dunkel war’s um mich. Du lieber, schöner Weihnachtsbaum, sag an, wo find ich dich? Da war es just, als rief er mich: "Du darfst nur artig sein; dann steh ich wiederum vor dir; jetzt aber schlaf nur ein! Und wenn du folgst und artig bist, dann ist erfüllt dein Traum, dann bringet dir der heil’ge Christ den schönsten Weihnachtsbaum." Hoffmann von Fallersleben 1798 - 1874 Vor Weihnachten Die Kindlein sitzen im Zimmer - Weihnachten ist nicht mehr weit - bei traulichem Lampenschimmer und jubeln: "Es schneit, es schneit!" Das leichte Flockengewimmel, es schwebt durch die dämmernde Nacht herunter vom hohen Himmel vorüber am Fenster so sacht. Und wo ein Flöckchen im Tanze den Scheiben vorüberschweift, da flimmert’s in silbernem Glanze, vom Lichte der Lampe bestreift. Die Kindlein sehn’s mit Frohlocken, sie drängen ans Fenster sich dicht, sie verfolgen die silbernen Flocken, die Mutter lächelt und spricht: "Wißt, Kinder, die Engelein schneidern im Himmel jetzt früh und spät; an Puppenbettchen und Kleidern wird auf Weihnachten genäht. Da fällt von Säckchen und Röckchen manch silberner Flitter beiseit, von Bettchen manch Federflöckchen; auf Erden sagt man: es schneit. Und seid ihr lieb und vernünftig, ist manches für euch auch bestellt; wer weiß, was Schönes euch künftig vom Tische der Engelein fällt!" Die Mutter spricht’s; - vor Entzücken den Kleinen das Herz da lacht; sie träumen mit seligen Blicken hinaus in die zaubrische Nacht. Karl Gerok 1815 - 1890 LG, Kerstin |