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Andrea Maria Schenkel - Tannöd - Druckversion

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Andrea Maria Schenkel - Tannöd - carolawiesler - 29.08.2011

Titel:Tannöd
Autorin: Andrea Maria Schenkel
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: btb TB (4. Februar 2008)
ISBN-10: 3442736730
ISBN-13: 978-3442736737



Hallo ihr Lieben!

Ich möchte euch hier eine ganz besondere Autorin mit ihrem Debütroman empfehlen!
Andrea Maria Schenkel ist eine deutsche Autorin. Sie wurde 1962 geboren und lebt in der Nähe von Regensburg. 2006 erschien Tannöd, mit dem sie großes Aufsehen erregte. Der Roman wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine, 2008 mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman ausgezeichnet.
Es handelt sich dabei um einen Kriminalroman, der sich auf einen realen Mordfall der 20er Jahre stützt. Die Tatsache, dass dieser Mord wirklich geschehen ist, verleiht dem Ganzen natürlich noch eine überaus verruchte Note. Der Roman besteht aus einzelnen Zeugenaussagen, die in glaubwürdiger Sprache und Dialekt verfasst sind. Daher ist es sehr ausgefallen und vielleicht nicht jedermannes Sache, aber kein 08/15-Krimi, sondern hochewrtige Literatur, was die vielen Auszeichnungen bestätigen. Es geht um einen Mord an einer ganzen Bauersfamilie tief in der bayrischen Provinz.
Ich habe den Krimi in einer schaurigen Nacht auf einmal verschlungen. Das geht gut, weil er überaus spannend ist und nicht so dick. Aber mit den Gedanken hängt man ihm noch etwas länger nach als eine Nacht!


Pressestimmen:

»Eine gewisse ›Fremdheit im eigenen Leben‹ ist es wohl, die Schenkel einen Blick ›auf das Dunkle in den Figuren‹ ermöglicht. Nichts entgeht ihren wachen grünen Augen. So präzise fallen ihre Milieuschilderungen aus, dass sie ihr Romanpersonal gezielt verfremden muss, ›damit sich der Franz aus der Nachbarschaft nicht wieder erkennt‹. Sie schafft eine Distanz, die ihre Sprache und Szenerie vor der Banalität heimattümelnder Regionalkrimis bewahrt.«
Bettina Musall, Der Spiegel, 8. Januar 2007

»›Tannöd‹ changiert zwischen Erzählung und Bericht, zwischen Chronik und Alptraum, zwischen Kriminalstück und Gesellschaftsportrait. Letztlich erzählt dieser kleine, wohl konstruierte, sprachlich perfekt reduzierte Kriminalroman, wie Weltabgewandtheit, Bigotterie und blinder Paternalismus Charaktere verformen, Lebenswege bestimmen – und wie sie letztlich diejenigen, die ihnen ausgesetzt sind, zwangsläufig ins Unglück führen. Das hat man in der einen oder anderen Form zwar durchaus schon öfter gelesen; ›Tannöd‹ steht in bester Tradition kritischer alpenländischer Heimatliteratur. Trotzdem birgt dieses Buch eine ganz besodere Aktualität: Es belegt die Alpträume, die falsch verstandener fundamentalchristlicher Glauben, wie man ihn überall in Bayern findet, verursachen kann. Und damit setzt Andreas Maria Schenkel einen Akzent – gegen blinden Glauben, für klares Denken.«
Ulrich Noller, Funkhaus Europa, ARTE, 13. Februar 2006

»Kurzum: Ein lesenswertes Kleinod deutscher Krimiunterhaltung, das hinter seinem schmalen Buchrücken eine erstaunliche Tiefe und Schwärze offenbart.«
Buchwurm Info.de, 27.3.06

»Dieser Roman lässt seinen Leser nicht unberührt. Er wird zeitweise dazu angereizt, das Buch mit Abscheu vor einer brillant beschriebenen Wirklichkeit angeekelt weit von sich zu weisen um es dann, von Neugier gepackt, weiter zu verschlingen. Der Blick in die Nachkriegswelt lässt einen erschaudern. Ja, so war das damals, sehe ich älter Mitbürger nicken, in Erinnerung an Einquartierungen und französische und polnische Fremdarbeiter auf dem Lande.
Andrea Maria Schenkel legt mit ihrem Debüt nicht nur einen dramatischen, literarische reizvollen Kriminalroman vor. Sie zeichnet schonungslos und eindrücklich das Porträt einer bigotten und ganz und gar nicht idyllischen dörflichen Gemeinschaft mit einem traumatischen Beziehungsgeflecht, das schließlich zum Mord führt.«
Monika Hermeling, Die Berliner Literaturkritik, 23.3.06



Es gibt auch ein Hörspiel des Krimis. Dieses habe ich zwar noch nicht gehört, kann es mir aber sehr gut vorstellen, eben wegen des ungewöhnlichen Erzählstils. Es spricht Monica Bleibtreu.

Ein paar Mal wurde Tannöd auch schon auf deutschen Theaterbühnen aufgeführt.

Verfilmt wurde Tannöd von der Regisseurin Bettina Oberli.
Andrea Maria Schenkel über die Verfilmung ihres Erstromanes:
„Bettina Oberli hat es mit ihrer Verfilmung meines Buches 'Tannöd' geschafft, die Stimmung des Buches sehr gut einzufangen und wiederzugeben. Was mir persönlich daran besonders gefallen hat, sie hat nicht das Buch eins zu eins auf die Leinwand übertragen, nein, sie hat vielmehr versucht, die Geschichte weiterzuerzählen -- und dies ist ihr vortrefflich gelungen.“


Andrea Maria Schenkel hat zwei weitere Kriminalromane veröffentlicht, die ich noch nicht gelesen habe:
Kalteis (2008) handelt von einem Frauenmörder und basiert ebenfalls auf einem realen Kriminalfall. Auch dieser Roman erhielt den Deutschen Krimi Preis.
Bunker (2009) ist die fiktive Geschichte einer Frau, die von einem unbekannten Täter tagelang gefangen gehalten wird.






Quellen:
http://www.andreaschenkel.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Maria_Schenkel
http://www.amazon.de/Tann%C3%B6d-Andrea-Maria-Schenkel/dp/3442736730/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1314604600&sr=8-1


RE: Andrea Maria Schenkel - Tannöd - Susanne Hottendorff - 02.09.2011

Ich habe schon gaaaanz viele Krimis gelsen...
Aber Tannöd fand ich nicht so richtig gut.
Ich habe irgendwie gar nicht verstanden, dass sie dafür diesen Preis erhalten hat.

Dann wurde as Buch verfilmt, aber der Film war ich nicht gut.

Bin gespannt, ob es da andere Meldungen gibt.Smile


RE: Andrea Maria Schenkel - Tannöd - carolawiesler - 03.09.2011

Naja, Susanne, es kann einem ja nicht jeder Krimi gefallen, nur weil es ein solcher ist!
Und manche Bücher liegen einem einfach nicht. Das hat auch oft nichts damit zu tun, ob das Buch nun gut oder schlecht geschrieben ist - Wie mit allem anderen auch!

Und "Tannöd" ist in der Tat außergewöhnlich und nicht jedermannes Sache.