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Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Druckversion

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Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Isolde Richter - 17.08.2010

Ihr habt so viele wertvolle Beiträge im Thread "Vom richtigen Hinschauen" geschrieben. Heart
Deshalb möchte ich heute ein weiteres wichtiges Thema anschneiden, dass ich in der Anfangszeit meiner Praxis auch erst mühsam lernen musste.
Hierzu wieder eine wahre Geschichte aus meinen Anfangstagen:

Ich hatte kaum die Praxis eröffnet, kam eine gute Bekannte, von der ich wusste, dass sie es außerordentlich schwer hatte (unter anderem war ihr ein drogenabhängiges Kind gestorben).
Um die Ursache ihrer Beschwerden herauszufinden, musste ich ihr Kapillarblut abnehmen, also in den Finger stechen. Aber mein Unterbewusstsein muss sich gemeldet haben, dass ich ihr nicht auch noch Schmerzen zufügen wollte.

Ich nehme also ihre Hand in meine, zücke die Lanzette und steche zu - nur "aus Versehen" in meinen eigenen Finger. Im Prinzip eine völlig unglaubliche Fehlleistung - und wäre sie mir nicht selbst passiert - ich könnte sie kaum glauben.

Ich habe mich so erschrocken, dass ich noch befürchtete zu kollabieren.
Das ganze war natürlich zum Sterben! peinlich:
Ich stehe blutend da, kreidebleich vor Schreck und muss nun noch erklären, wie man sich so "vertun" kann. Sad

Für mich war diese Begegnung auf jeden Fall "heilsam", denn ich habe in der Folgezeit gelernt mich abzugrenzen.
Wie grenzt Ihr Euch ab!!


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Marie Z. - 17.08.2010

Also Isolde, das ist ja mal eine Frage....Wink
Ich weiß ja noch nicht wie ein Gespräch zwischen Heilpraktiker und Patient aussieht, doch im Bekannten/Freundeskreis habe ich das schon erlebt, glaube ich. Wenn man sehr sensibel ist, und auf viele "Schwingungen" reagiert, kann das Zwischenmenschliche teilweise sehr hart sein...ich habe da noch keine entgültige Lösung gefunden.
Außer mit jeder Erfahrung zu wachsen, und diese Erlebnisse nicht zu scheuen, sondern anzunehmen. Es ist doch schön, wenn man Menschen damit helfen kann...? Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, auch und gerade an mich zu denken, so das ich nicht einem "Helfersyndrom" verfalle, sondern einen gesunden Egoismus entwickle.
LG, Marie


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - nicolemueller - 17.08.2010

Tolles Thema Isolde,

ich erinnere mich auch noch an meine ersten Tage in der Ausbildung als Arzthelferin. Wir Azubis wurden damals förmlich hineingeschmissen, so daß ich mit meinen damals zarten 16 Jahren teilweise echt überfordert war mit den Krankheitsbildern, Krankheitsgeschichten und den Anforderungen die an mich gestellt waren.Manchmal leidete ich mich, weinte mit den Patienten, träumte nachts schlecht.
Heute, 16 Jahre später, sieht das anders aus. Ich habe gelernt zu unterscheiden zwischen Mitleid und MItgefühl und zunehmend spielt auch die Selbstverantwortung eine entscheidende Rolle.
Ich muß mich abgrenzen können, habe Mann und Kinder die damit überfordert wären. Ich muß an mich selbst denken, meine Gesundheit, mein Seelenwohl.
Das ist meine VERANTWORTUNG - MIR und dem PATIENTEN gegenüber. Genauso wie der Patient erwartet, daß ich saubere Arbeit abliefere (genaue Anamnese, ausführliche Untersuchzung etc.) habe ich mir gegenüber Verantwortung z.B. Handschuhe zum Blutabnehmen anzuziehen.
Alles das schafft Abgrenzung - Handschuhe, Schreibtisch zwischen mir und Patient-- etc. ..vielleicht fallen mir oder jemanden anderen noch mehr Beispiele ein?!


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Nicci - 18.08.2010

Soetwas muss, glaube ich, wachsen. Meine beste Freundin ist Arzthelferin und hat sich angeboten, dass ich Blut abnhmen bei ihr üben darf und auch mein Nachbar, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Ich habe alle nötigen Utensilien vor Ort, aber noch keines der angebote wahr genommen.

aus Zwei Gründen:
1. ich will keinem unnötig weh tun
2. möchte ich mich nicht blamieren wenn ich daneben steche ( was eigentlich menschlich ist, wenn es passieren würde)

Aber abgesehen vom stechen ( was ich ja bald lerne ) habe ich keine Berührungsängste, denn ich weiß, ich kann der leidenden Person helfen mit jedem einzelnen Schritt den ich unternehme. Und sei es sie letztendlich an einen Arzt zu verweisen. Und da es mich sehr glücklich macht hilfesuchenden Menschen zu helfen und sie zu begleiten sehe ich da keine Probleme. Ob ich an Fälle gerate wo ich die ganze Geschichte mit nach Hause nehme , weiß ich nicht. Baer da wird die Zeit mir den Weg zeigen damit umzugehen. Denn keiner ist aus Stein. Ich tu´mich bei Kindern sehr schwer oder sehr alten Menschen. da habe ich jetzt schon immer Pipi in den Augen wenn ich sie leiden sehe.

LG Nicci


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Alex - 19.08.2010

Finde ich gut, diesen speziellen Thread. Ich denke ganz wichtig ist, sich vorzubereiten, zumindest am Anfang. Wie bekomme ich einen gesunden Abstand hin? Sich mental darauf einstellen und sich evtl. etwas vorzustellen. Meine Hausärztin gab mir mal den Tipp, mir vorzustellen ich wäre in einem Gummiball. In diesem Ball ist alles schön und bunt und dort bin ich sicher Smile

Es geht um filtern und sortieren, so wie es die Zelle mittels ihrer Membran macht. Dabei ist das Wohl des Patienten und auch das eigene Wohl zu berücksichtigen.


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Maja - 31.08.2010

Hallo,

ich arbeite jetzt seit zwölf Jahren im Krankenhaus und habe davor als Aushilfe mit behinderten Menschen gearbeitet - also irgendwie hatte ich immer etwas mit Pflegen und Helfen zu tun. Selbst im eigenen Umfeld.
Trotz all der Jahre fällt es mir immer noch schwer mich abzugrenzen. Es kommt ein wenig darauf an, wie mir der Patient gegenüber tritt. Ist er nett und freundlich ist es was anderes als wenn er von ober herab und unfreundlich ist. Aber oft nehme ich die Patienten und deren Umfeld mit nach Hause.
Ich habe jetzt schon von zwei voneinander unabhängigen Personen gehört, dass ich anstatt einer Antenne ein Radar habe - und oftmals ist es wirklich so, dass ich es eher bemerke wenn es jemanden nicht gut geht als dass es die Person selber merkt. Auch scheine ich ein Gespür dafür zu haben, wenn einer von unseren Patienten einschläft....

Ich habe den Beruf gewählt, um Menschen zu 'helfen'. Helfen in Anführungszeichen, da ich ihnen nicht immer helfen kann und manche Schicksale berühren mich halt mehr als andere.
Ich habe hier eins von vielen Beispielen, wobei mich dieses sehr, sehr lange beschäftigt hat und es mir so gar nicht gelingen wollte, mich abzugrenzen:

Es war an einem Samstag und ich hatte Frühdienst. Die Station war mäßig voll. Ich hatte u.a. einen alten Patienten ( er war über 90 Jahre alt) der schon ein paar Mal bei uns war. Morgens beim Durchgehen gab er keine Beschwerden an, hat sich mit Hilfe in der Waschecke versorgt und war guter Dinge. Sein Frühstück hat er sich auch noch selber geschmiert und da er immer etwas länger zum frühstücken brauchte, haben wir uns dann auch hingesetzt. Nach etwa einer halben Stunde wollte ich aufstehen und sehen, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Meine Kollegin meinte dann: 'Ach komm, fünf Minuten noch'. Also habe ich mich wieder hingesetzt.
Als ich dann auf meine Seite ging, hörte ich ein Fiepen - ein Hörgerät. Ich bin in das Zimmer und da lag der alte Herr auf dem Boden.
Ich habe sofort Alarm geklingelt und nach unserem Arzt geschickt. Dann habe ich eben das gemacht, was man in so einem Fall so macht. Ich war so erschrocken, dass ich eigentlich dem Arzt die Entscheidung weggenommen habe, das Notfallteam zu rufen.
Bis zum Eintreffen des Teams haben der Arzt und ich dann versucht, den Patienten zu reanimieren und haben dann abgegeben.
Leider hat er es nicht geschafft.

Sicherlich muß ich an einigen Tagen damit rechnen, dass so etwas passiert, aber sie Umstände waren für mich das Schlimmste - da hatte ich schon so ein Gefühl und bin ihm nicht nachgegangen! Ich hoffe ich versteht, was ich meine.
Später kam dann seine Ehefrau und bedankte sich noch bei mir für alles - bedankt, man hab ich geheult. Die beiden waren 7o Jahre verheiratet.

Mir ging es noch Tage lang schlecht und hab fast jedes Mal geheult, wenn die Situation angesprochen wurde - ich hatte so ein schlechtes Gewissen.

Ja, das war z.B. so eine Situation, von der ich mich nicht einfach abgrenzen konnte - und von solchen und weniger dramatischen gibt es noch jede Menge.
Ich für meinen Teil muss sehr auf mich aufpassen und das kostet Energie, die ich nicht immer schaffe zurück zu bekommen, so dass die Batterien manchmal fast leer sind.

LG,
Maja


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Gini - 31.08.2010

Lieben Dank für Deinen Bericht Maja, das war sicherlich ein schwerwiegendes Erlebnis. Vermutlich denkt man: wäre ich doch eben diese 5 Minuten früher da gewesen oder hätte eben auf mein Bauchgefühl gehört. Ich stelle mir Deinen Beruf nicht einfach vor und Du geniesst meinen vollsten Respekt!


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Daniela Starke - 31.08.2010

Danke für den Einblick in Deine Erlebnis!
5 Minuten können so viel sein...
Leider hören die wenigsten auf ihr Bauchgefühl!
Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen zu haben! Seine Zeit ist einfach gekommen! Manchmal muss man Menschen einfach gehen lassen!

Ich beneide Dich um solche Erfahrungen! Auch von mir Hochachtung vor einem solchen Beruf!


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Anima - 03.09.2010

Zum Thema Abgrenzung kann ich auch einiges leisten.

Ich arbeite auf einer Onkologischen Station. Und es ist wie es ist, manche Menschen gehen einem anders ans Herz als andere. Ob man will oder nicht, manche Sache nimmt man mit nach Hause und an manche Gesichter erinnert man sich noch Jahre lang.

Eine Frau in meinem Alter, sie hatte drei Kinder zwischen 12 und 3, wurde in eine Hospiz verlegt. Ich habe sie in aller Seelenruhe gebettet, mit Schmerzmitteln versorgt, Medikamente bereitgestellt und den Verlegungsbericht geschrieben. Als die Sanitäter mit ihr um die Ecke bogen hab ich geheult wie ein Schloßhund.

Für mich ist es wichtig das ich jemanden habe mit dem ich darüber auch reden kann. Ohne den anderen damit zu belasten. Sei es eine Freundin, Kollegin oder manchmal auch mein Partner. Und Hobbys!!! Sie sind unheimlich wichtig um die innere Balance wieder zu finden.


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Lavazza - 06.09.2010

Liebe Frau Richter, Nicole, Maja und Anima, vielen Dank für eure Erfahrungen !!

Ich habe ehrlich gesagt noch gar nicht groß darüber nachgedacht wie ich mich wohl fremden Patienten und Freunden, Bekannten in meiner späteren Praxis bzw bei der Arbeit als Heilpraktiker gegenüber Verhalten soll. Wahrscheinlich sollte es eine Mischung aus gesundem Abstand sein, aber einige Menschen brauchen auch einfach jemanden den sie "vollquatschen" können Wink ..
es gibt viele alte Menschen die ihren Mann oder ihre Frau verloren haben und die brauchen im Alltag dann Personen die sich einfach ein paar Minuten ihrer Probleme annehmen.. ob als Taxifahrer, Krankenschwester, HP, Arzt oder auch der Kellner / die Kellnerin im Stammlokal oder im Cafe.
Ich fahre jetzt nebenbei seit etwa Mai nebenbei Taxi und gerade wenn ich tagsüber fahre habe ich viele alte Menschen, da reichen 3, 4 Worte als Antwort und die Leute sind einfach glücklich, dass ihnen jemand zuhört.
Leider hat man dann immer wieder Menschen die man zB zur Bestrahlung fährt und die einfach mit den Wochen und Monaten dem tot immer näher kommen.

Daher denke ich ein gewisser Abstand ist nötig um nicht an der Arbeit kaputt zu gehen, man kann zB nicht zu jedem Kunden Abends nach hause gehen und schauen ob es ihm gut geht oder ob man was helfen kann.

In diesem Sinne, euer Daniel Smile <3


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Kristine - 09.09.2010

Hier überlege ich schon eine Weile ob ich dazu schreibe. Zumal wohl weniger zum Abgrenzen dabei rauskommt als eher zum Thema Bauchgefühl und ich zuviel persönliches erzählen müsste. Aber ich tipper einach mal und schau dann ob ichs abschick.
Ich gehöre zu den besonders empfindsamen Personen. Viel früher war ich sogar mehr als emphatisch. Das bedeutete das ich sogar Schmerzen anderer mitleiden musste (Gefühlsansteckung). Zusätzlich bin ich auch noch Hsp (Hypersensibel). Vor vielen Jahren habe ich festgestellt das ich fühlen kann ob jemand stirbt und das hat mir solche Angst gemacht das ich vermieden hab zu nahe an Personen zu kommen. Also im Grunde hab ich immer versucht mich gegen das was ich eigentlich bin zu wehren oder es zu ignorieren. Das klappt natürlich nicht. Ich bin jetzt 47, Malerin und arbeite immer in Berufen wo kaum Kranke zu mir kommen. Trotzdem haftet so etwas wie Schiksal an mir dem zu entkommen unmöglich ist. Seitdem ich 14 bin beschäftige ich mich mit Heilkräutern , seit Jahren mit Heilsteinen und Kristallheilung und Klangschalenmassagen. Ich bin immer davon überzeugt das ich das eigentlich gar nicht möchte. Also nichts mit heilen zu tun haben möchte. Aber immer wieder passiert einfach irgendwas das mich dazu bringt mich damit wieder auseinanderzusetzen. Zurück zum Thema. Das sogenannte Bauchgefühl ist etwas ganz natürliches hab ich inzwischen Begriffen. Es gibt ein wenig mehr als das was die Augen sehen können. Einige Menschen schauen ein Kind an das kurz vorm weinen ist und wissen das es gleich weint. Andere sehen es erst wenn das Kind weint. Als eine unserer Katzen mit ca 20 Jahren gestorben ist war ich 30 km entfernt und musste arbeiten. Ich hab genau den Moment erlebt und konnte nicht weg. Wenn das Telefon klingelt weiss ich fast immer wer dran ist (ohne auf die Nr. zu schauen einfach das Gefühl) sogar bei Fremden anrufern. Inzwischen wundern mich solche Sachen nicht mehr und ich weiss das es eh sinnlos ist davor wegzulaufen. Ich brauchte nach einem Traumatischem Erlebnis mal eine Therapeutin die erste zu der ich kam schaute nicht von ihrem Anamesebogen auf, schaute mir nicht in die Augen und fragte nach jedem halben Satz *und was sind ihre Ziele?`* Nach 10 halben Sätzen bin ich gegangen und nie wiedergekommen. Sie hatte sich wohl mit ihrem Bogen und dem Schreibtisch und dem fehlenden Blickkontakt abgegrenzt. Meine persönliche Meinung ist das sie wohl nie einen Patienten heilen konnte:-) Ach ja ich hab dann eine ohne Schreibtisch und Bogen gefunden:-) Ich halte mich für den Beruf der Heilpraktikerin für völlig ungeeignet, hab vor 3 Jahren aber schon mal drüber nachgedacht und irgendwas bringt mich grad wieder dazu. Unsicher bin ich noch ob eher Menschen oder Tiere. Irgendwas an mir bringt sogar wilde Ratten dazu aus ihren Löchern rauszukommen und dauernd landen Fundtiere bei mir und meinem Mann, der grad nach Haus gekommen ist und dem ich jetzt gleich mal was zu essen mach:-)
Kristine


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Gini - 09.09.2010

Liebe Kristine,

ich freue mich das Du Deinen Bericht abgeschickt hast. Ich hab ihn mit Interesse gelesen und dabei gemerkt wie sich ein Lächeln in mein Gesicht zauberte. Ich finde Deine Worte positiv bewegend, könnte aber jetzt noch nicht mal genau sagen, was der Ausschlag dafür ist. Und irgendwie habe ich gerade das Gefühl das Du absolut nicht ungeeignet sein wirst diesen Beruf auszuüben. ;-)


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - werner - 09.09.2010

Es ging mir beim Lesen des Berichts ähnlich wie Gini.


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Laila - 09.09.2010

Liebe Kristine,

ein wirklich mutiger und interessanter Bericht! Ich habe vor Jahren mal eine Sendung auf 3sat gesehen über Anouk Claes, die die Aura von Mensch und Tier sehen und somit auch Krankheiten erkennen kann.
http://www.sendungen.sf.tv/dok/Sendungen/DOK/Archiv/HELLSICHTIG-Anouk-Claes-ein-Leben-in-zwei-Welten
Man nennt Menschen mit diesen und ähnlichen Fähigkeiten "Wahrnehmungsbegabte". So etwas beeindruckt mich sehr! In einem Gespräch mit einem Buddhisten wurde mir auch unter Einbeziehung der neuesten, physikalischen etc., wissenschaftlichen Erkentnissen erklärt, dass die Grenze unseres Ichs eben nicht an der Hautoberfläche endet, sondern alles miteinander verbunden ist. Menschen mit besonderen Begabungen, wie Du sie denke ich auch hast, sind eben so sensibel und wahrnehmungsfähig, dass sie und ihr Bewusstsein "weiter reichen und wirken" als andere. Ich kann mir vorstellen, dass diese Fähigkeit auch große Angst auslösen kann. Ich habe hier etwas Interessantes über die besonders reizoffenen Empathen gefunden: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:e2c5aYwYd78J:www.empathen.de/resources/Projekt_Empathen.doc+wahrnehmungsbegabte&cd=8&hl=de&ct=clnk&gl=de

Ich würde mich sehr freuen mehr von Dir zu lesen!


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Nicci - 10.09.2010

Liebe Kristine, danke ür Deinen Bericht.

Das Du dich unwohl gefühlt hast, wenn Du merkst, ein Mensch stirbt kann ich sehr, sehr ,sehr gut nachvollziehen.

Mir ist soetwas passiert und es war grauenvoll als die Bestätigung uns erreichte.

Ich saß mit meinem damaligen Mann in der Kirche, er wollte für seinen Vater beten, eine Kerze anzünden und einfach irgendetwas tun, er kamm sich hilflos vor.
Ich persönlich bete so gut wie nie und in die Kirche gehe ich sehr, sehr selten, aber für ihn bin ich mitgegangen.

Ich saß da so auf der Bank, mein (ex)Mann betete, schrie in Gedanken um Hilfe, dass sein Vater nicht sterben wird.

Ich schaute mich in der Kirche um und da ging genau die Kerze aus, die er zuvor angezündet hatte für ihn und mein Bauch sagte mir, dass Schwiegervater seine Augen für immer geschlossen hat.

Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, ( wie jetzt grade auch ) und wusste mit dem Gefühl nichts anzufangen. Ich zupfte meinem Ex-Mann am Arm und sagte ganz leise zu ihm: Du kannst aufhören zu beten, er hat es nicht geschafft, er ist grade gestorben. Er schaute mich an und konnte nicht glauben was ich da grade sagte. Doch ich war mir soooooooooooooo unendlich sicher, dass ich es laut ausgesprochen habe.

Wir sind dann zur seiner Mutter gefahren, er hatte mir nicht geglaubt, verständlich. Und als wir da angekamen, saß seine Mutter in Tränen aufgelöst in der Küche und sagte nur ganz zart: Vater ist grade gestorben, das KH hat grade angerufen.

Er schaute mich an, als wenn ich ein Geist wäre und brach vor dem Foto seines Vaters zusammen. Es stand in der Küche mit einer Kerze.

Ich habe mich so schuldig gefühlt. Er hatte einen Blick drauf, als wenn er sagen wollte: Hättest Du es nicht gesagt, wäre er noch am leben.

Seither äußere ich meine Vermutung,bzw. mein Gefühl/Eingebung, wie man sowas auch immer nennen mag, nicht mehr laut.

LG Nicci


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Kristine - 10.09.2010

Hallo Nicci,
jetzt hatte ich eben auch erst mal einen Kloss im Hals und feuchte Augen.
Ich hätte das Zeichen mit der Kerze genauso gedeutet. Ich würde sogar fast vermuten das der Vater *bescheid gesagt hat. Meiner Ansicht nach verschwinden Seelen nicht sofort mit dem Ende vom Leben. Viele verabschieden sich sicherlich auch bei nahen Menschen. Fühl dich dafür bitte nicht schuldig, denn das bist du auf keinen Fall, auch wenn die Reaktion von deinem ExMann genau die ist weswegen viele ihre Sensibilität für nicht erklärbares ungern zugeben. Hör weiter auf dein Gefühl denn es wird dir noch oft sehr helfen. Ich bin sogar sicher das so gut wie jeder Mensch mehr sieht als das sichtbare. Kinder die Personen oder Tiere malen umringen sie oft mit verschiedenen Farben. Es ist die von Geburt an mitgegebene Fähigkeit die Aura zu sehen. Oft hören sie irgendwann damit auf wenn Erwachsene sie fragen: was soll denn der lila Kreis um Tante Inge) usw. Damit wird ihnen klargemacht das es sowas nicht gibt bzw. das es nicht normal ist.
@ Leila
vielen Dank für den Link. Beim Lesen über die Kindheit hab ich mich gleich wiedererkannt. Ich hab als Kind immer gedacht ich wär böse und meine Gedanken verursachen schlimme Sachen. Ich wollte dann sowenig wie möglich denken was natürlich nicht möglich war. Zum Glück bin ich jetzt viel älter und auch ein Stückchen klüger:-)
Das zugeben ein kleines bisschen anders zu sein fällt mir allerdings noch etwas schwer. Und bei grossen Menschenmengen weiss ich ja zum Glück warum es für mich anstrengender ist als für andere. Zuviele Eindrücke auf einmal. Irgendwofür hat das aber sicherlich auch einen Vorteil :-) Alles im Leben hat irgendeinen Sinn und wenns nur dafür wär das man draus lernt.
ganz liebe Grüsse von Kristine


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Nicci - 10.09.2010

@Kristine: Ich fühle mich nicht Schuldig. Ich kann Leben und Tod nicht beeinflussen. das Leben geht nun einmal vorbei.... und das ich sowas bei manchen Menschen fühlen kann macht mich nicht zum Täter Wink

Ich weiß auch, manchmal, wenn Jemandem etwas schlimmes zustößt. Mich schocken die Nachrichten nicht, da ich es schon im Gefühl hatte, ich empfinde dann Betsätigung. auch wenn es eine traurige ist. Es gibt einige dinge die ich vorhersagen kann, warum auch immer.... aber ich tu es nicht, da man schnell als irre abgestempelt wird. Naja that´s life Wink

LG NicciHeart


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - werner - 10.09.2010

Hallo Nicci,
Du überrascht mich jetzt etwas im Positiven.An anderer Stelle hast Du ein oder mehrmals geschrieben, das Du mit Spiritistischem nicht Sichbarem wenig anfangen kannst.
Es ging um Reiki,oder wie ich es bezeichne um Feinstoffliches.Für mich gehört das zusammen.


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Nicci - 10.09.2010

Ich habe es nie in diese Sparte gesteckt, da ich mir das alles nicht sinnvoll erklären kann. Und Reiki habe ich immer noch nicht verstanden .


RE: Sich vom Patienten richtig abgrenzen - Alex - 10.09.2010

Hallo Kristine, ein wirklich interessanter Bericht. Ich kann dich so gut verstehen, denn ich bin auch super reizempfindlich Rolleyes.

Ich habe mich mit diesem Thema schon seit längerer Zeit beschäftigt. Es gibt einige Bücher über Hochsensible Menschen. Habt ihr Lust auf ein Referat von mir darüber?

Lieben Gruß Alex Wink