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E wie Eisenstoffwechsel - Druckversion

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E wie Eisenstoffwechsel - olgaha - 14.07.2021

I’ll Eisenstoffwechsel

Eisenstoffwechsel oder-metabolismus ist die Aufnahme, Verteilung und Ausscheidung vom Eisen im Organismus. Der Begriff ist etwas „irreführend“, da Eisen als solches nicht „verstoffwechselt“, sondern nur gebunden an die verschiedensten organischen Moleküle im Organismus vorliegt.

Verteilung vom Eisen

Man unterscheidet:

Serumeisen: hier ist das Eisen an Bluteiweiß Transferrin gebunden: Transferrin hat 2 Bindungstelle für Eisen und ist normalerweise zu 20-45% mit Eisen gesättigt und zeigt die Transferrinkonzentration im Blut und zusammen mit Transferrinsätigung zeigt die Eisenbindungskapazität des Blutes:

Wie stark ist der Körper an Eisen interessiert?

Wieviel Eisen kann der Körper aufnehmen?

Wird Eisen gebraucht: Transferrinwert steigt, Transferrinsätigung singt unter 15% (d.h., Transferrin kann mehr Eisen an sich binden)
Demzufolge wird das Eisen aus der Nahrung besser ans Transferrin gebunden werden

Funktionseisen: Hämoglobin, Myoglobin, Eisen in Enzymen und Ferritin

Speichereisen: wird in der Leber, im Knochenmark und Monozyten-Makrophagen-System (MMS) gespeichert. Hier ist Eisen an Ferritin oder Hämosiderin gebunden. Somit kann man Ferritinwerte als ein Parameter über die Höhe des Speichereisen in Speicherorganen betrachten: 1 mlgr/L Ferritin = ca. 10 gr mg Speichereisen

Aufnahme vom Eisen
  • Pro Tag werden über Nahrung ca. 10 -20 mg zugeführt. Davon werden ca. 10% in den Blutkreislauf aufgenommen
  • über Darm wird nur zweiwertiges Eisen aufgenommen
  • unlösliche Eisenkomplexe werden über Darm ausgeschieden
  • Eisen im Form vom Mioglobin (Muskelfleich) oder Hämoglobin (Blutwurst) kann direkt die Darmwand passiern
Regulation des Eisenspiegels im Blut

Der Eisenspiegel im Körper wird durch Peptid Hepcidin, Hormon des Eisenstoffwechsels, reguliert. Es bindet sich an Ferroportin im Darm und fordert die Eisenabbau. Die Synthese von Hepcidin erfolgt in der Leber und  ist von Leber- Plasmakonzenmtration abhängig. Bei bei Eisenmangel wird es herunterreguliert und ist bei Eisenüberladung wird dementsprechend erhöht. Der Sauerstoffmangel und erhöhter Spiegel von Interleukin 6 speilen für Eisenstoffwechsel auch eine Rolle. Dass erklärt, warum bei Hypoxie, Infektionen, Entzündungen und Tumorerkrankungen Eisenresorbation gehemmt wird. 

Ist der Eisenspiegel zu niedrig, bremst Leber ihre Hepcidinproduktion. Als Folge wird die Freisetzung von Eisen aus Zellen ins Blut gesteigert. 
Ist der Eisenspiegel zu hoch, dann steigert die Leber ihre  [b]Hepcidinproduktion [/b]und die Eisenfreisetzung sinkt.


Ausscheidung des Eisens

Eisen kann nicht aktiv ausgeschieden werden, es bedeutet, dass Eisen nicht über die Niere oder Darm ausgeschieden wird. Wir verlieren täglich ca. 1 mg Eisen durch Hautabschliferungen und Frauen durch ihre Menstruation zusätzlich.

Ich wünsche allen erholsame Ferientage! Geniest die Zeit und tankt euren Energiespeicher wieder auf! 
Entspannte Grüße
Olga


RE: E wie Eisenstoffwechsel - Gini - 15.07.2021

Super liebe Olga,  Heart

nur ein kleiner Schreibselfehler: Hepsidin nennt sich korrekt = Hepcidin.

Und als Anmerkung vielleicht noch für die Ferien ein Schlagwort zum Weiterüben für alle:
Eisen ist auch ein => Akute Phase Protein.

Liebe Grüße Gini


RE: E wie Eisenstoffwechsel - olgaha - 15.07.2021

Hallo Gini, 
vielen Dank für die Entdeckung von den Schreibfehlern und das zusätzlichen Hinweis auf Akute Phase Protein. Die Fehler habe ich schon korrigiert. 
Schöne Ferien wünsche ich dir!
Olga


RE: E wie Eisenstoffwechsel - danieldi - 12.09.2023

Hallo zusammen

Vielen Dank für die Zusammenfassung. Ich hätte eine Frage dazu Smile
Wenn der Eisenwert recht tief ist und eine Eiseninfusion angeordnet wird, diese aber extrem schlecht vertragen wird (Symptome: "Grippales" Gefühl, Brainfog, Schwindel und dies über 2 Wochen), was wäre eine alternative um den Eisenwert schnell zu pushen bzw. die Verträglichkeit zu verbessern?

Vielen Dank und einen schönen Gruss,
Daniel


RE: E wie Eisenstoffwechsel - Nic - 16.09.2023

Hallo Daniel,

hierzu wäre es gut etwas mehr über die Person zu wissen um an der Ursache für den Eisenmangel zu arbeiten. Generell ist jedoch über Eisen wissenswert, dass dieses am besten Morgens vom Körper resorbiert wird, und es hierzu ein saures Magenmilieu sowie Co-Faktoren benötigt damit es nicht in Bindung geht und somit resorbtionsfähig bleibt. Zu den Co-Faktoren zählen Vitamin C und Calcium. Magensre hebende Dinge, wie das Frühstücksei, sollten vermieden werden. Sehr gut vertragen werden Curryblatt Extrakte. ( Hier bitte unbedingt auf sehr gute Qualität achten). Eine mögliche Empfehlung könnte so zum Beispiel sein:20 Minuten vor dem Frühstück 2-3 Tropfen Zitronensaft, ein Teelöffel Kräuter ( Petersilie, Basilikum, etc) und Curryblattextrakt. Verlaufskontrolle.
Liebe Grüße
Nicole


RE: E wie Eisenstoffwechsel - Mayte - 16.09.2023

Liebe Nicole,

vielen Dank für Deine interessanten Anmerkungen.

Gibt es eine Erklärung, warum das Frühstücksei kontraindiziert ist, wenn es die Magensäure steigert und eine hohe Magensäure gut für die Eisenaufnahme ist ? Oder habe ich hier vielleicht etwas falsch verstanden ?

Viele Grüße,

Mayte


RE: E wie Eisenstoffwechsel - danieldi - 19.09.2023

Liebe Nicole,

vielen lieben Dank für deine Mühe und die sehr nützliche Rückmeldung. Gerne gebe ich dir noch ein paar weitere Infos zur Person, ggf kommen wir ja gemeinsam der Ursache des Eisenmangels auf die Schliche.

Erst mal noch zu Deinen Empfehlungen/Anmerkungen, vielen Dank! Morgens, auf nüchternen Magen haben wir noch nicht versucht, dass werden wir versuchen, inkl. Acerolasaft und Petersiliensaft zum Curryblatt Extrakt dazu. Generell jedoch hat die Eisenaufnahme vor allem bei der Infusion gut funktioniert, der Körper hat das Eisen gut angenommen und den Speicher gefüllt, jedoch hat sie 3-4 Wochen gebraucht, bis sich die Schwäche, die Schmerzen und das Grippegefühl wieder gelegt hatte. Zu ihrer Person: sie hat die Diagnose Fibromyalgie und eine starke Histaminose. Generell geht es ihr bei vielen NEM häufig schlechter mit o.g. Symptomen, jedoch ist sie bei vielem im Mangel. Den Teufelskreis hier zu durchbrechen ist schwer und wir wissen nicht so wirklich wo am besten ansetzen. Die histaminarme Ernährung hat viel gebracht und auch bioidentisches Progesteron in der 2. Zyklushälfte gegen die Östrogendominanz hat sehr viel gebracht. Zudem nimmt sie Pregnenolon, welches sie hinsichtlich Energiehaushalt um einiges vorangebracht hat, aber bei Weitem noch nicht gut. Die Schilddrüse war im unteren Bereich, hat jedoch durch die Eiseninfusion gut reagiert, was mit Sicherheit des Eneregiehaushalts auch sehr geholfen hat. Die Schmerzen, die Erschöpfungszustände und die niedrige Belastungsgrenze sind jedoch geblieben. 

Unter diesen Gesichtspunkten, hast du eine Idee, weshalb sie die Eisensupplementierung so schlecht verträgt und was die Ursache dahinter ist?

Danke und lieben Gruss,
Daniel