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O - wie Osteosarkom - Druckversion

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O - wie Osteosarkom - Laralein - 30.06.2021

Osteosarkom

Das Osteosarkom (auch osteogenes Sarkom) ist der häufigste primäre maligne
Knochentumor (Anteil etwa 20-40%). Im Volksmund wird es auch als Knochenkrebs betitelt.

Lokalisation
Meist betrifft dieser Tumor die Metaphysen der langen Röhrenknochen (hier findet sichwährend des Wachstums die Epiphysenfuge), 
in über 50% der Fälle im Bereich oberhalb oder unterhalb des Kniegelenks (Tibia (Schienbein) oder Femur (Oberschenkelknochen)).
Betroffen sind jedoch auch sehr häufig der Humerus (Oberarmknochen), Ulna (Elle) und Radius (Speiche), sowie Wirbelsäule und Hüftgelenke.

Epidemiologie
Männer sind vom Osteosarkom häufiger betroffen als Frauen.
Es gibt zwei Altersgipfel. Der erste liegt zwischen dem 4. Und dem 25. Lebensjahr (hierbei findet sich eine Häufig in der Pubertät), 
der zweite (kommt jedoch seltener vor) bei über 50 Jährigen Patienten.

Klinik
Zu erkennen ist eine Schwellung, welche häufig keine Schmerzen verursacht. Die Schwellung nimmt schnell zu.
Auch lokale Entzündungszeichen wie Rötung und Überwärmung können vorkommen.
Schmerzen hat der Patient erst, wenn der Tumor in umliegende Nerven, dem Periost
oder Sehnen einwächst, bzw. diese überdehnt werden. 
Sie treten dann meist unregelmäßig auf und werden eher als belastungsabhängig wahrgenommen.
Durch Einwachsen in Gelenke kann es zu Gelenkergüssen und Versteifungen bzw. Bewegungseinschränkungen kommen.
Es kann schon bei geringen Verletzungen zu Frakturen kommen (pathologische Fraktur).
Im weiteren Verlauf kann es zu allgemeinen Symptomen kommen wie
  • Lymphknotenschwellung
  • ungewollte Gewichtsreduktion (10% in 6 Monaten)
  • Nachtschweiß
  • Leistungsverlust
  • Müdigkeit
  • Fieber
Ursachen
Wodurch das Auftreten des Osteosarkoms begünstigt wird, ist bisher umstritten.
Vermutet werden hormonelle und wachstumsbedingte Einflüsse.
Manchmal entwickelt sich ein Osteosarkom aus einem Morbus Paget (Knochenerkrankung, bei der sich Knochen stellenweise verdicken und verformen),
oder nach einer Strahlen- oder Chemotherapie einer anderen Erkrankung.
Eine erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit haben Kinder, welche an einem Retinoblastom (Tumor im Auge) erkrankt waren.

Diagnostik
Labor
  • kleines Blutbild
  • Differentialblutbild
  • BSG
  • CRP
  • Eisen (bei Tumor typischerweise erniedrigt)
  • Erhöhung der alkalischen Phosphatase (zeigt Veränderungen im Knochenstoffwechsel an)
Bildgebung
  • Röntgenbild
  • MRT mit Kontrastmitteln
  • Sonographie zur Abgrenzung eines Weichteiltumors
  • Biopsie (Probeentnahme) zur Typisierung
  • Zudem wird ein CT des Thorax und Abdomens angefertigt, um Metastasen in Lunge. Lymphknoten und Leber aufzuspüren.
  • Skelettszintigraphie (Bildgebung für Knochenstoffwechselveränderungen) um abzuklären, ob noch andere Knochen befallen sind
Therapie
  • Chemotherapie
  • im Anschluss operative Entfernung des Primärtumors
  • falls dies nicht möglich ist, erfolgt eine palliative Therapie
Die Chemotherapie erfolgt vor der Operation, um die sehr häufig bereits vorhandenen
Mikrometastasen (okkulte Metastasen) zu zerstören. Diese sind in der Bildgebung nicht
nachweisbar.
Nach der Operation wird die Chemotherapie fortgesetzt.

Verlauf
Es werden vier Krankheitsstadien unterschieden

  1. Lokalisiertes Osteosarkom ohne Metastasen
  2. Osteosarkom mit Lungenmetastasen
  3. Osteosarkom mit Metastasen außerhalb der Lunge
  4. Rezidives Osteosarkom
Prognose
Hängt stark ab von Stadium der Erkrankung (Metastasierung), Differenzierungsgrad des Tumors und Lokalisation
bei frühzeitiger und aggressiver Therapie wird eine 5-Jahres-Überlebensrate von 50- 85% angegeben.
Osteosarkome bilden meist frühzeitig Metastasen aus, die Metastasierung erfolgt hierbei über den Blutweg.

Differentialdiagnostik
  • Wachstumsschmerzen
  • Knochenabszess
  • Morbus Paget
  • Osteomyelitis (Knochenentzündung)
  • Ostitis (Entzündung des Knochengewebes)
  • Andere Krebsarten, welche in die Knochen metastasieren
  • (Sport)Verletzungen