Heilpraktikerschule Isolde Richter
I - wie Ikterus - Druckversion

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I - wie Ikterus - Gini - 27.05.2020

Heute geht es wieder mal um ein Symptom, welches wir mehrmals an verschiedenen Stellen unserer Ausbildung zum Heilpraktiker finden.

IKTERUS = Gelbsucht
Def.: Erhöhung des Bilirubins im Blut mit Ablage im Gewebe, was zur Gelbfärbung der Schleimhäute und Haut führt.

Info:
- Verursacher der Färbung ist der Gallenfarbstoff Bilirubin, der beim Abbau von Hämoglobin anfällt
- normalerweise wird das freiwerdende Bilirubin in der Leber an Glucuronsäure gebunden und somit wasserlöslich gemacht
- wasserlösliches Bilirubin bezeichnen wir als direktes, gebundenes, konjugiertes Bilirubin
- über die Gallenflüssigkeit kann es dann in den Darm gelangen und ausgeschieden werden
- ein Teil wird rückresorbiert und unterliegt so dem enterohepatischen Kreislauf
- ein anderer Teil wird über die Niere ausgeschieden
- funktioniert dieser Bilirubinkreislauf nicht und fällt somit mehr Bilirubin in der Blutbahn an, wird das Bilirubin aus dem Blut in´s Gewebe abgelagert

Ursache:
je nach Lokalisation für die Störung kann man unterscheiden in...
- prähepatisch: infolge vermehrten Erythrozyten-Abbaus (Hämolyse, hämolytische Anämie), freies Bilirubin erhöht 
- intrahepatisch: infolge Lebererkrankung wie Hepatitis oder Zirrhose, gebundenes Bilirubin erhöht
- posthepatisch: Verschlussikterus durch Störung im Abfluss (Gallensteine, Neoplasien, Entzündungen)

Symptome:
  • Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut, ab mehr als 3mg/dl sichtbar
  • früh v.a. in den Skleren des Auges zu erkennen, schon ab Werten über 2mg/dl sichtbare
  • Dunkler Urin
  • Entfärbter Stuhl
  • Juckreiz durch die Gallensäuren (intra- und posthepatisch)
  • Blutwerte geben uns dann Auskunft, wo die Lokalisation liegt
Diagnostik:
* indirektes Bilirubin erhöht bei prähepatischer Lokalisation
* direktes Bilirubin erhöht bei intra- oder posthepatischer Lokalisation
* weitere Parameter in dem Zusammenhang wären z.B. Urobilinogen und Leberenzyme


Speziellere Form -> Neugeborenenikterus = Icterus neonatorum
- physiologisch: erreicht am 4-5 Lebenstag sein Maximum und sollte nach 2-3 Wochen verschwunden sein
  ... notwendige Enzym in der Leber funktioniert noch nicht vollständig
  ... nach der Geburt wird vermehrt Hämoglobin abgebaut
  ... aus dem enterohepatischen Kreislauf wird noch vermehrt zurück geholt
- pathologisch:  tritt schon am 2.Tag auf
  ... bei Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind
  ... weitere mögliche Ursachen: Hämolyse, Gallenabflussstörung oder ein Muttermilchikterus (Enzym aus der Muttermilch verhindert Bilirubinausscheidung)


So nun haben wir im Schnellen den Bilirubinkreislauf mit eingebaut, wobei dieser in der Heilpraktikerausbildung aber deutlich genauer auseinander genommen wird. Hierzu brauchen wir gleich mehrere Organsysteme: Blut, Leber-Galle, Darm und Niere. Also wer noch nicht so weit ist, kann sich auf ein spannendes Thema freuen.

Viel Spass weiterhin und verliert nie die Neugier,
motivierende Grüße Gini


RE: I - wie Ikterus - Gini - 15.02.2021

Liebe Alexandra,

ich habe Deine Frage mal in den Bereich der inhaltlichen Fragen verschoben => https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/thread-35905.html

Ich hoffe das ist in Deinem Interesse. Hier in dem Bereich posten wir ja mehr nur Zusammenfassungen.
LG Gini