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Die Schafgarbe aus der Sicht alter Heiler, Ärzte und Pharmakologen - Druckversion

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Die Schafgarbe aus der Sicht alter Heiler, Ärzte und Pharmakologen - Michael Geneschen - 14.04.2019

Einen schönen Tag an alle,
 
hier unserer Heilpflanzenvorstellung aus der Sichtweise alter Heiler, Ärzte und Pharmakologen. Pedanios Dioskurides ein griechischer Arzt, der im 1. Jahrhundert lebte und Adamus Lonicerus, 1528 in Magdeburg geborener Naturforscher, Arzt und Botaniker.
 
 
 
Die Schafgarbe ist im ayurvedischen Sinne ein kühlendes Diaphortikum und Antipyretikum mit adstringierenden und antispasmodischen Eigenschaften. Sie ist immer indiziert bei Erkältungen, Grippe u. Infektionskrankheiten, die mit starken Entzündungsreaktionen und hohem Fieber einhergehen. Sie stillt sowohl innerliche als auch äußerliche Blutungen. Sie hilft bei starken Menstruationsblutungen und Menstruationskrämpfen, Sie wirkt Entzündungen im Magen- und Darmbereich entgegen. Saft oder Abkochung werden als Waschungen bei Hautschäden, Wunden, Hautentzündungen sowie bei Cellulitis, Couperose und Akne verwendet. Überdies hilft der Tee bei Blutandrang im Kopf und damit verbundenen Symptomen wie Nasenbluten, Schwindel, Übelkeit, Tränenfluss, stechendem Schmerz im Auge, Venenentzündung, venösen Stauungen, Herzstechen u. Harnwegsentzündung. Auch bei witterungsbedingten Migräneanfällen, Rückenschmerzen und rheumatischen Schmerzen ist sie hilfreich. Gemeinsam mit Kalmuswurzel soll die Schafgarbe die konventionelle Behandlung von Lungenkrebs unterstützen, wobei die Kalmuswurzel tagsüber gekaut und der Tee morgens und abends getrunken wird. Die besten Resultate erzielt man, wenn man die Einnahme des Tees mit Teilbädern kombiniert, die überdies bei Nervenentzündungen an Armen und Beinen sowie bei Gebärmutterleiden eine besonders gute Wirkung zeigen.
 
Bereits Dioskorides, der die kleine Schafgarbe unter dem Namen Stratiotes millefolium kannte und das Kraut "wider die alte und frische Geschwer und wider die Blutflüsse & Fisteln" rühmte, setzte das Großgarbenkraut (Achillea sideritis) außerdem gegen Menorrhagie, Ruhr und zur Wundbehandlung ein:
 
Die Blätter gestoßen und über die frischen Wunden gelegt, heften und heilen sie zu, befreien sie von der Hitze und Entzündung und stillen die Blutung.
(Dioskorides sinngemäß).
 
A. Lonicerus verordnete das zerstoßene Kraut als Wundauflage, mit Butter vermischt äußerlich gegen Zahnschmerzen sowie innerlich gegen Menorrhagie, Magenkatarrh, Harnsteine, Hämatome und Spulwürmer.
 
Die Garb ist von trockener Qualtität, zieht zusammen, trocknet und heilt äußerlich u. innerlich und ist zu allen Wunden dienlich. Gestoßen u. auf Wunden gelegt, bewahrt es sie vor Geschwulst (Entzündung, Infektion).
Mit Butter gebeizt, auf die Backe gelegt, nimmt es die von Hitze kommenden Zahnschmerzen.
 
Wer mit Not harnt, der trinke Garb mit Essig. Garb getrunken, ist gut gegen den Stein (Nierensteine u. Blasensteine).
 
Frische Garb gestoßen und aufgelegt, stillt auch den übrigen Fluß der Weiber (Menorrhagie). Man mag dieses Kraut allein oder zusammen mit anderen Wundkräutern in Wein sieden. Dieser Wein getrunken, heilt allerlei innerliche und äußerliche Wunden und Versehrungen, treibt das geronnene Blut (Hämatome), Spulwürmer und Gift aus dem Körper und stillet das Bauchwehe (Bauchschmerzen).
 
Siede Garb, Sanikel und Heidnisch Wundkraut (Solidago virgaurea) mit Wasser zu einem Brei, drücke den Rückstand durch ein Tuch und behalte den Absud, mische Siebengezeitsamenmehl (Trigonella caerulea, Melilotus caerulea) dazu, danach gleiche Teile Bocksfett u. Reinberger Schmalz und halb so viel Olivenöl, tue noch ein wenig Wachs hinein und lasse die Flüssigkeit aufwallen und mache eine Salbe daraus. Die heilt alle Wunden, auch alte & faule Schäden in kurzer Zeit (schlecht heilende Wunden).
 
Mehr dazu im Phytokurs ab 2. September 2019 Isolde Richter Heilpraktikerschule