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Einnahmezeitpunkt von Medikamenten - corinnahoe - 15.05.2014
Guten Abend,
ich bin schon öfters bei der Frage des Einnahmezeitpunktes gestolpert. In der Packungsbeilage steht oft die Empfehlung: 30 Minuten vor dem Essen, nach dem Essen usw. Ich denke es wird Gründe dafür geben ;-) aber kann es mir jemand begreiflich erklären warum das so ist? Was kann man tun, wenn die Einnahmezeiten z.B. 30 Minuten vor dem Essen, schwierig sind? Was gibt es für einen Spielraum?
Wenn ich z.B. die Einnahme von Colibiogen 30 Minuten vorm Frühstück nehme. Wenn jemand morgens um 6.15 Uhr Frühstückt und deswegen nicht extra um 5.45 Uhr aufstehen will um die Tropfen zu nehmen und beim zweiten Frühstück im Job viel unterwegs ist und die Tropfen nicht schafft zwischendurch einzunehmen, was kann man dann empfehlen, bzw. wie kann man es dann machen?
Freue mich auf eure Antworten
VG
Corinna
RE: Einnahmezeitpunkt von Medikamenten - Daniela Starke - 15.05.2014
Hallo Corinna,
es gibt Medikamente, vor allem, die man früh vor dem Frühstück einnehmen muss, die durch bestimmte Nährstoffe ihren Wirkstoff nicht voll entfalten können.
Z.B. beim Thyroxin, hier muss man auch eine halbe Stunde vor dem Frühstück die Tablette nehmen.
Nimmt man sie nun früher, dann kann der Körper evtl. die Wirkstoffe nicht so auffehmen und das Mittel wirkt nicht, oder nicht so stark!
Beim Thyroxin wäre es das Eiweiß. Was hier bedeuten würde, wenn man eiweißarm frühstücken würde, sollte es kein Problem geben.
Als Tipp, den Wecker früher stellen, die Tablette schon am Bett mit Wasser bereit stehen haben, dann einnehmen und noch eine halbe Stunde schlafen.
Bzw. sofort nach dem Aufstehen nehmen, dann duschen, schminken, anziehen ect. und erst dann frühstücken.
Der Gesundheit zuliebe sollte man sich die Zeit nehmen!
RE: Einnahmezeitpunkt von Medikamenten - Gini - 15.05.2014
Hallo Corinna,
meist steht auf nüchternen Magen oder als Anhaltspunkt für die Patienten was man mit nüchterem Magen meint, eben die 30 min vor dem Essen bzw. 2 Stunden nach dem Essen. Das hängt damit zusammen das einige Arzneimittel mit der Nahrung Wechselwirkungen eingehen können oder aber an Wirkung verlieren.
Als Beispiel die Schilddrüsentabletten von Daniela: nimmt der Patient die nüchtern ein, werden sie zu ca. 80% im Dünndarm resorbiert. Geschieht die Einnahme dagegen zeitgleich mit Nahrung vermindert sich die Bioverfügbarkeit um ca. 20%.
Wenn es nur heisst eine halbe Stunde vor der Mahlzeit dann ist das eine Richtlinie, bedeutet aber ich kann sie durchaus auch 45 min vorher nehmen, wenn das besser passt. Wenn der Patient eine Tablette pro Tag vor der MZ einnehmen soll, dann kann er dies auch vor dem Mittagessen oder dem Schlafengehen nehmen, wenn er nüchtern ist (30 min vorher, 2 Std nachher). ABER steht explizit drin zu bestimmten Tageszeiten, dann sollte sich daran gehalten werden, denn davon ist die Wirkung mancher Arzneimittel auch abhängig bzw. auf den Körper abgestimmt.
Es macht z.B. keinen Sinn abends ein Diuretikum (entwässerndes Mittel) einzunehmen. Schilddrüsenhormone werden empfohlen morgens zu nehmen um den Patienten zu einer gewissen routinierten Einnahme zu führen. Die meisten Menschen brauchen morgens ein bisschen bis sie frühstücken, daher ist die halbe Stunde da meist gut einzuhalten. Passt dies nicht, kann das Schilddrüsenarzneimittel auch abends NÜCHTERN eingenommen werden. Aber eben auch immer dann abends, denn es sollte einen 24 Stunden Rhythmus haben.
Es macht immer Sinn entweder den Beipackzettel zu beachten oder beim Kauf in der Apotheke nachzufragen, wenn dort nicht sowieso drauf hingewiesen wird, wie die Arzneimittel einzunehmen sind.
LG Gini
RE: Einnahmezeitpunkt von Medikamenten - moritzkalli - 05.08.2014
Habe euch zu dem Thema mal einen verständlichen Artikel rausgesucht: http://www.apotheker.or.at/Internet/oeak/newspresse.nsf/webPages/01DD54C621D51099C1257A63002B5E36?OpenDocument
Hauptseite: http://www.apotheker.or.at/
Wichtig ist auch, dass Sie genau wissen, was sie zusammen zu sich nehmen dürfen und was nicht, auf Grund der Wechselwirkungen, die Medikamente mit sich bringen!
Fragen Sie bestenfalls Arzt oder Apotheker des Vertrauens.