(16.03.2012, 08:24)Sascha Zeptner schrieb: [ -> ]Damit ist das Thema für mich durch, danke für die vielen Ratschläge
P.S. das die Begrifflichkleiten nicht unbedingt das gleiche bedeuten müssen war mir klar. Nur im Bezug auf das Muskelgewebe konnte ich da einfach keine Differenzierung herleiten
Hallo Sascha,
na da ist wohl immer noch nicht alles klar.
Ich finde, Dag ist da in die richtige Richtung gegangen.
Autonom und unwillkürlich, diese Begriffe mögen sich zwar von der Bedeutung her überschneiden, trotzdem meinen sie völlig verschiedene Dinge, da die glatte Muskulatur hier aus zwei verschiedenen Richtungen "beurteilt" wird.
Unwillkürlich heißt, wie schon geschrieben wurde, dass die Bewegungen dieser Muskulatur nicht vom bewußten Willen gesteuert wird. Der Begriff "unwillkürlich" wird hier, wie Dag schrieb, auch anatomisch gesehen, denn die Impulse zur Muskelkontraktion kommen nicht aus der Großhirnrinde im Gegensatz zu den Impulsen für die quergestreifte Muskulatur.
Autonom hingegen bedeutet, dass die glatte Muskulatur z.B. im Magen arbeiten kann, ohne auf das Zentralnervensystem angewiesen zu sein.
Lapidar könnte man sagen: ohne Gehirn kannst du deine Armmuskeln nicht bewegen. Aber die glatte Muskulatur des Magen funktioniert sehr wohl ohne das Gehirn.
Nervenzellen, die in der Magenwand liegen, registieren es, wenn der Magen durch Nahrung gedehnt wird. Diese Nerven geben dann Impulse zur Kontraktion an die umliegenden Muskelzellen weiter.
Unwillkürlich = mit dem Willen nicht steuerbar
Autonom = Impulse zur Kontraktion kommen aus dem Organ selbst
Und wie du zuanfang schon vermutet hast, gibt es tatsächlich die Kombination nicht-autonom und unwillkürlich. Vielleicht macht das den Unterschied der Begriffe deutlicher.
Die Gallenblase zieht sich zusammen, um die Gallenflüssigkeit abzugeben. Das tut sie aber nicht einfach dann, wenn sie mit Galle gefüllt ist, sondern dann, wenn die Galle zur Verdauung gebraucht wird. Die Kontraktion wird durch das Cholezystokinin, ein Hormon, das aus dem Dünndarm stammt, angeregt.
Auch wenn sie so gesehen nicht autonom arbeitet wie das Herz oder der Magen-Darm-Trakt, ist die Galle nicht durch den bewußten Willen steuerbar.
Hilft dir das weiter?
Viele Grüße
Kristina