Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Wie viel Titel und Ausbildung ist nötig?
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Hallo ihr Lieben!

Nach unserer Ausbildung haben wir ja ein fundiertes Wissen über den menschlichen Körper, seine Gesundheit und Funktion und dürfen uns Heilpraktiker nennen und auch al solche arbeiten. Ich setze außerdem voraus, dass jeder, der eine Praxis gründet, sich natürlich auch intensiv mit den Therapiemethoden seiner wahl auseinander gesetzt hat und diese beherrscht. Meine Frage ist nun, inwieweit es wichtig ist, Zertifikate und Titel und all das zu häufen und sich an die Wand zu pinnen. Achten die Leute da sehr drauf? Ich bin nämlich am überlegen, ob ich viele "kleine" Seminare besuchen sollte (für die es zwar Zertifikate gibt, aber ich bekomme keinen "Titel" dafür) oder lieber eine "große" und sehr teure Ausbildung machen sollte (es soll Massagetherapeutin sein). Mir würden die kleineren prinzipiell mehr zusagen, allerdings kann ich mich nicht Massagetherapeutin nennen. Aber was ist den Patienten bzw Klienten wichtig?? Und außerdem: Sind solche "großen" Ausbildungen umbedingt besser? Wie vieler Fortbildungen brauchts? Was plant ihr denn in dieser Richtung?? Welche fachfortbildungen wollt ihr machen und wie und alles??

Ich bin sehr unschlüssig und durcheinander und hoffe, ihr könnte mir ein paar Ratschläge erteilen.Shy
Bringen denn die ganzen kleinen Fortbildungen das gleiche Ergebnis?
(07.02.2012, 20:46)Kyrra schrieb: [ -> ]Bringen denn die ganzen kleinen Fortbildungen das gleiche Ergebnis?

Wie ich es beurteilen kann, ja.

Es ist ja auch so, dass zu der Massagetherapeutin zB Anatomie und Marketing zugehört, damit sich auch Nicht-Heilpraktiker dann eine Praxis aufbauen können, eben nur als Massagepraktiker. Aber da ich ja HP sein werde, brauche ich diese Dinge zum Beispiel nicht, sondern würde lieber mehrere Seminare zu bevorzugten Techniken wählen, um die Praxis zu bekommen.
Liebe Carola,
in deinem Falle würde ich es aus deiner persönlichen Sicht angehen und nicht aus der Sicht des Patienten, was dieser lieber an deiner Wand sieht. Du mußt dich in deinem Bereich wohlfühlen und sicher sein. Wenn du dir dann ein fundiertes Wissen angeeignet hast, ist das meiner Meinung nach für den Patienten viel besser als irgendwelche Titel oder Zertifikate an der Wand. Ich persönlich gehe jetzt die TCM Ausbildung an, mache aber trotzdem mal den einen kleinen Kurs hier und da, da es einfach noch so vieles gibt, was mich interessiert. Ich würde keins der Zertifikate in meiner zukünftigen Praxis aufhängen und auf meinem Praxisschild "nur" meine Therapierichtung angeben. Was und wie ich es dann genau anwende, wird vom jeweiligen Patienten abhängig sein.
Liebe Grüße
Esther
Also ich muß sagen, ich urteile nach Erfahrungen mit den Menschen selbst und da ist es mir eigentlich egal, was da an der Wand hängt, wenn derjenige sein Handwerk beherrscht. Wie andere das sehen kann ich nur schwer beurteilen, aber ich denke viele Menschen legen auf einen Titel wert, da sie dann das Gefühl haben, Kompetenz vor sich zu haben.
Ich habe schon erlebt, das es Ärzte gibt, die die größten Volpf.... sind und andererseits auch sehr sehr gute Ärzte und ich denke, das gibt es in jedem Arbeitsbereich.

Es tut mir leid, daß ich dir da nicht groß weiterhelfen konnte, aber ich denke du solltest nach deinem Gefühl heraus entscheiden, denn das sind oft die richtigen Entscheidungen, denn du solltest zu dem stehen, was du da tust und wenn du zweifelst, dann merken die Menschen das Big Grin Wenn du für dich die kleinen Weiterbildungen machen möchtest, weil du damit besser klar kommst, dann wird es auch das Richtige für dich sein.

Lg Kati
Ich kann da jetzt nur von mir selber reden -

ich besuche meist kleinere 3-4 tägige Seminare/Workshops. Da dann aber auch nur eine Richtung und nicht quer Beet.
Zertifikate hänge ich mir auch nicht an die Wand. Wink

Der Massagepraktiker/-therapeut hat mich auch interessiert.

Ich versuche zur Zeit meine bisherigen Workshops zu einer Behandlungsmethode zu vereinen und von jedem etwas in die Behandlung der Patienten einzubauen.
Hallo Carola,
grundsätzlich ist wohl eine solche Fragestellung für jeden Anfänger unbedingt nötig.Was soll ich nach bestandener HP-Prüfung machen und in einer Praxis, wenn ich sie aufmachen möchte anbieten.

Die Sorgfallspflicht des HP. bedingt das er/sie die Therapiemethoden auch beherrscht und keinen Schaden anrichtet.
Aus dieser Sicht ist eine fundamentale Therapieausbildung schon Pflicht.

Aber ein Berufsanfänger kann ja auch Praktiken anbieten die leichter und schnell oder auch preisgünstiger zu erwerben sind,nur sollte der Hp. sie beherrschen.

In Deutschland wird viel Wert auf Titel und Zertifikate und Abschlüsse ja Diplome gelegt, da übertreffen uns nur die Östereicher.
Meist sagt das über ein Können wenig aus,so sind jedenfalls meine Erfahrungen und der Patient stmmt mit den Füssen ab!
Liebe Carola,
ich würde Dir empfehlen, ganz nach Deinen Neigungen zu entscheiden. Du musst mir Herz und Seele hinter Deinen Therapien stehen.

Mal angenommen, ein Patient ist tatsächlich beeindruckt von einem Zertifikat, das im Warteraum hängt - das was ihn wirklich interessiert ist aber, was im Behandlungsraum mit ihm geschieht und wie es ihm durch die Therapie geht. Das Zertifikat ist bald vergessen.

Du musst an Dich und Deine Therapie glauben und damit positive Erfahrungen gemacht haben, dann funktioniert das auch mit den Patienten gut - und dann ist es egal, ob ein Zertifikat an der Wand hängt oder nicht.
Hallo Carola,

ich würde an deiner Stelle auch nicht auf Zertifikate o. ä. achten, sondern wirklich das machen, was du später anwenden willst, egal ob du das in einem großen oder mehreren kleinen Seminaren / Fortbildungen lernst.

Früher waren Titel wichtig, denk an die "Frau Doktor" oder die "Frau Pfarrer", die nur aufgrund des Titels ihrer Ehemänner so bezeichnet wurden.

Auch wenn du dich mittlerweile in der Ärzteschaft umschaust. Da hat heute längst nicht mehr jeder die beiden Buchstaben "Dr." vor seinem Namen stehen. Ich habe mal eine Ärztin ohne Dr. gefragt, warum sie nicht promoviert habe. Ihre Antwort darauf war, dass sie keine Lust hatte sich noch wissenschaftlich auszutoben, ihr war die praktische Arbeit viel wichtiger.

Und genau das ist es, was zählt. Letztendlich lernst du vielleicht in den vielen kleinen Seminaren wesentlich mehr praktische Dinge als in einer großen Therapieausbildung. Was nützt es dir, wenn du ein Zertifikat an der Wand hängen hast und bis praktisch nicht in der Lage das Therapieverfahren auszuüben?

LG, Kerstin
Hoffentlich habt ihr Recht.
Eigentlich will ich auch garkeine Patienten haben, die nur anhand der Titel entscheiden, zu welchem Heilpraktiker sie gehen. Höchstwahrscheinlich würden solche Leute auch garnicht zu mir kommen, weil es ihnen ähnlicher sieht, sich gleich unters Messer zu legen oder Antibiotika zu nehmen und "nicht an Heilpraktiker, Quacksalber und so einen Schmarrn zu glauben".
Ja, ja die Titel... Wir deutschen stehen darauf !! Jedenfalls kann die erstkontaktaufnahme da helfen. Aber der zweite Kontakt kommt nur zustande wenn auch die Qualität gut ist. Übrigens kann man auch Titel kaufen (hab mich fast tot gelacht): Dr.h.c.of alternative health..
Liebe Carola,

aus der Sicht einer Patientin kann ich dir sagen, dass eine erfolgreiche Behandlung weit mehr Eindruck hinterlässt, als viele Zertifikate an der Wand.
Hallo Carola,

ich habe zwei Heilpraktiker zu denen ich gehe und bei keinem der Beiden hängt auch nur ein Zertifikat.
Um ehrlich zu sein, habe ich es nicht mal vermisst.
Allein die Tatsache das sie Heilpraktiker sind, hat mir gereicht um davon ausgegangen zu sein
das sie wissen was sie tun Smile
Das einzige was bei dem einen hängt ist eine Goldene Schallplatte die Ihm ein Bandmitglied einer deutschlandweit bekannten Musikgruppe verliehen hat,
weil er ohne ihn nicht mehr am Leben sein würde und selber eben diese Schallplatte nicht bekommen hätte Wink

Wenn du dich in dieser Therapieform richtig super gut fühlst und "Stolz wie Oskar" bist es gemacht zu haben,
kannst du das Zertifikat auch Aufhängen.
Nur um deinen Patienten dein Wissen zu demonstrieren, würde ich es nicht tun.

LG
Melanie


Hallo ihr Lieben,

solche Fragen und Überlegungen tauchen immer wieder auf.

Ich persönlich hänge mir keine Zertifikate an die Wand - mir käme das vor als müsse ich selber täglich neu lesen was ich schon gelernt habe, um es selbst zu glauben...Tongue....nein mal Spaß beiseite:

Ich habe nie in meiner langjährigen Praxis erlebt, dass ein Patient nach einem Zertifikat gefragt hätte!

Natürlich müssen die Therapien beherrscht werden die wir anbieten, das ist ja keine Frage, aber die Erlaubniserteilung zur Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung
- kurz der HP -Schein erlaubt uns alles zu tun, was nicht verboten ist im Rahmen unserer Sorgfaltspflicht!

Häufig kommt die Frage auf:

zuerst "nur" für den HP büffeln und danach die Therapie lernen oder auch mal zwischendurch schon Kurse, Seminare, Workshops belegen?

Ich denke, dass ist schon ein wenig individuell - aber wer nur für die Prüfung büffelt und keinen Therapiebezug hat, kann rasch auch an einen Punkt kommen, an dem die Motivation sinkt. Die berüchtigten Lerntiefs...

Ich persönlich halte es für gut schon in der Vorbereitung Seminare und Kurse zu besuchen, damit man (frau auch ;-)...) weiß wofür man das alles macht!

Und last not least - Begriffe wie "Massagepraktiker" sind Schall und Rauch!

Wenn es um große Ausbildungen geht, kann man ggf. bei der Osteopathie (mehrere Jahre) einen Abschluss machen und dann über den entsprechenden Verband organisiert, nach entsprechender Zertifizierung, bestimmte Begriffe führen.

Auch die klassischen Homöopathen-Verbände haben Zertifizierungen eingerichtet. Die dort zertifizierten Kollegen sind dann auf den Verbandslisten zu finden.

Jeder HP darf allerdings (egal wo ausgebildet) homöopathisch arbeiten und Gleiches gilt auch für andere Verfahren.

Fazit:

Wenn ihr zeitlich und finanziell die Möglichkeit habt, schon während der Ausbildung etwas Therapieluft zu schnuppern: tut das!

Viele kleinere Verfahren und Therapiebasics lassen sich gut in kürzeren Kursen erlernen!

Viel Freude!