Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Angina Pectoris Aortenklappenstenose
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Hallo,

warum kommt es bei der Aortenklappenstenose zu Angina Pectoris Anfällen und bei der Mitralklappenstenose zu Asthma Cardiale Anfällen? Müsste es bei der Mitralklappenstenose nicht auch zu Angina Pectoris Anfällen kommen? Huh 

Schönen Sonntag
LG
Sandra
Hallo Sandra,

gute Frage :-) Ich denke mal mit. 

Bei der Aortenklappenstenose kommt es zu einer Hypertrophie der linken Herzhälfte, und kommt es dadurch zum kritischen Herzgewicht, dann führt das zu einer Unterversorgung des Herzmuskels, daher kann es zu Angina Pectoris Anfällen kommen. 

Bei der Mitralklappen Stenose öffnet sich die Klappe nicht weit genug und das Blut staut sich in den linken Vorhof. Wenn der Rückstau bis in den Lungenkreislauf führt, dann kommt es zur Linksherzinsuffizienz mit Asthma-cardinale Anfällen. 
Wie du geschrieben hast.

Also, wieso keine Angina Pectoris bei der Mitralklappenstenose? So wie ich es herleite, kommt es bei darauf an, wie gut die Herzkrankgefäße noch versorgt werden könne. 
Das Herz pumpt das Blut durch die Aortenklappe in die Aorta mit sehr viel Druck. Ich leite es mir so her, dass dadurch das Herz stärker hypertrophiert (und dadurch die Koronarien belastet), als das es bei der Mitralklappenstenose der Fall ist. 

Sauerstoff-reiches Blut kommt von der Lunge zum linken Vorhof --> Mitralklappe --> linke Herzkammer --> Aortenklappe --> Aorta --> beginn des Körperkreislaufs. 

Die linke Herzkammer weitet sich denke ich stärker, daher stärkere Hypertrophie und Angina Pectoris Symptome, während bei der Mitralklappenstenose das Blut eher in die Lungenvenen zurückfließt, daher Auswirkungen auf den Lungenkreislauf. 

Fällt dir sonst etwas dazu ein?

Hoffe das hilft etwas Smile
lg Esmé
Ihr Lieben, Dankeschön für die schöne Frage und auch fürs Mitdenken  Heart
Bei der Aortenklappenstenose gibt es eine Besonderheit, die man schwer alleine greifen kann. 

Im Bezug auf die AP Anfälle liegen zwei Verursacher vor:

1. stark hypertrophe linke Herzkammer --> damit geht ein starker Sauerstoffbedarf der Kammermuskulatur einher und dieser alleine könnte schon zum AP-Anfall führen, obwohl die Herzkranzgefäße unauffällig sein könnten

2. schlechte diastolische Füllung der Koronarien bei Aortenklappenstenose
die Durchblutung der Koronarien findet ja fast komplett nur in der Diastole der Kammer statt - was ja hier eigentlich kein Problem sein sollte - ist es aber doch bei Aortenklappenstenose. Die Veränderungen am Herzen führen hier zu einer schlechteren Koronardurchblutung und man kann das auch erklären.

die Koronarperfusion ist ziemlich komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Wandspannung der Kammermuskulatur
Gefäßweite der Koronarien
Druckgradienten (Gefälle) zwischen den arteriellen Gefäßöffnungen (lat. Gefäßostium; also die Einmündung nach dem Hohlmuskel Herz) die sich an die Aortenklappe anschließen und dem Sinus coronarius (Mündungstelle der venösen Koronarien in den rechten Vorhof)

Das alles ist bei Aortenstenose sehr ungünstig verändert und erklärt die AP-Anfälle.

Vielleicht könnte man noch ergänzen, dass das Herz in Ruhe schon allen Sauerstoff benötigt. Kommt es zum steigenden Bedarf (bei Körperbewegung und mehr), dann MÜSSEN die Koronarien verstärkt durchblutet werden, sonst kommt es zum Sauerstoffmangel am Myokard.

Ihr Lieben, alles klar?

Ganz herzlich
Marlene
Heart
Liebe Marlene,

herzlichen Dank  Heart . Deine Erklärung ist super, und jetzt kann ich mir viel besser herleiten weshalb es zu Angina Pectoris Anfällen kommt. Ich finde es oft hilfreich noch etwas tiefer zu gehen, dann machen manche Sachen plötzlich viel mehr Sinn.
Dankeschön  Smile
Liebe Marlene, vielen Dank für die tolle Antwort :-) jetzt verstehe ich das
SCHÖN  Heart Heart Heart
DANKE IHR BEIDEN  Heart