Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: P wie Plasmozytom
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
P wie Plasmozytom (oder auch Multiples Myelom oder Morbus Kahler)

Definition:
Unkontrolierte Vermehrung entarteter  Plasmazellen im Knochenmark (lokalisiert oder generalisiert) die funktionsuntüchtige oder nur Bruchstücke von Immunglobulinen produzieren.
Wird zu den B- Zell Non Hodgkin Lymphomen gezählt.

Anmerkung:
Im angloamerikanischen Sprachraum wird der solitäre Plasmazelltumor als Plasmozytom bezeichnet; die Plasmazellerkrankung des Knochenmarks als Myelom; im deutschen werden meist beide Begriffe synonym verwendet.


Epidemologie: 
Durchschnittliches Alter beträgt zwischen 60 und 65 Jahre. 

Klassifizierung: 
Man kann nach Immunglobulinklassen (a)  oder nach Ausbreitungstyp (b)  unterscheiden: (hier absteigend sortiert nach Häufigkeit)
Andere Klassifizierungen sind je nach Literatur ebenfalls möglich.

  • IgG Myelom: 50% Häufigkeit
  • IgA Myelom: 20% Häufigkeit
  • Leichtketten-Myelom e: 15%
  • IgM Myelom, IgD Myelom, asekretorisches Myelom: ca 1% Häufikeit
  • IgE Myelom: extrem selten
(b)
  • Multiples Myelom: ca. 90% Häufigkeit
  • Solitäres Plasmozytom des Skeletts: < 5% Häufigkeit
  • Solitäres extramedulläres Plasmozytom: < 1% Häufigkeit
  • Plasmazell- Leukämie: 1-2 % Häufigkeit


Pathogenese: 
Ursache ist unbekannt.
Mögliche ursächliche Faktoren:
  • Strahlung
  • Virusinfektionen
  • Lösungsmittel

Pathophysiologie:
Die im Knochenmark für die Hämatopoese zuständigen Stammzellen werden aufgrund der destruktiven Ausbreitung des entarteten Zellklons verdrängt. 
Die malignen transformierten Plasmazellen bilden ein monoklonales Immunglobulin, welches in 80% vollständig ist. 
Die restlichen 20% sind inkomplette Immunglobuline; diese werden auch als freie Leichtketten bezeichnet.


Symptome:
  • Leistungsabfall
  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust
  • Schwäche
  • B-Symptomatik
  • Infektneigung
  • Rücken und Knochenschmerzen- die bei Bewegung zunehmen- mit ggf. Späteren Spontanfrakturen; durch die Wucherung der Myelomzellen im Knochenmark kommt es zu einer Hemmung der Osteoblasten und einer überwiegenen Osteoklastenaktivität: Folge sind Auflösung von Knochensubstanz inklusive Stabilitätsverlust; die Auflösung von Knochensubstanz wird auch als Osteolyse bezeichnet und findet man typischerweise im Schädelnochen: wird auch als Schrotschußschädel bezeichnet
  • Vermehrte Ausscheidung von Proteinen und Calcium (durch den Knochenabbau) führt zu Schädigung der Niere bis hin zu Niereninsuffizienz
  • Durch das verdrängende Wachstum im Knochenmark: Anämie, Leukopenie, Thrombopenie 


Diagnose:
Blutsenkungsgeschwindigkeit
  • BSG Erhöhung 
Blutbild
  • Anämie

  • Leukopenie

  • Thrombopenie
und ausserdem:
  • Röntgendiagnostik
  • Hyperkalzämie
  • Knochenmarksdiagnostik
  • Bence-Jones-Proteinurie (kann in der Regel nicht mit einem gewöhnlichen Urinstrefentest nachgewiesen werden)
  • Serumelekrotrophorese


Komplikationen: 
  • Erhöhte Thromboseneigung; aufgrund des hoheln Eiweissgehalts im Blut wird die Blutfliesseigenschaft verändert
  • Milzinfarkt
Differentialdiagnose:
  • Rheuma
  • Altersosteoporose

Therapie:
Insgesamt zielt die Therapie auf (partielle) Remission bzw. Remissionserhalt und Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit.

Die Therapie richtet sich grundsätzlich nach den unterschiedlichen Verläufen.
Mögliche Therapieformen:
  • Chemotherapie und medikamentöse Therapie
  • Knochenmarkstransplantation
  • Osteoprotektive Begleittherapie