Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Stunde vom 18. Fallbeispiel
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Vom Kurs bin ich total begeistert und habe ihn schon mehrfach weiter empfohlen.



Da ich die letzte Stunde leider nur nachschauen konnte und nicht direkt dabei war, würde ich gern noch meine zusätzlichen Gedanken mit euch teilen.

Mir ist bewusst, dass wir ihn ja nicht befragen können, daher dienen diese Gedanken nur als Anregungen bzw Austausch.


Bei dem aktuellen Fall des Mannes R. 35 J:



ich habe mich gefragt, ob die Unfälle wirklich alles Unfälle waren und hätte das beim Klienten gern nachgehört. Mir fiel auf, dass er nur bei Zähnen (Fahrradunfall) und bei Schleudertrauma (Autounfall) wirklich selbst von Unfall sprach. Die anderen Dinge, wie Fingerbruch, Schlüsselbeinbruch, Rippenbruch etc, wurden nicht wirklich mit einem Unfall in Verbindung gesetzt. Oder war das nur unglücklich aufgelistet und gehörte das zum Autounfall dazu? Müsste man da nicht auch noch mal hellhörig werden. Ggf auch in Kombi mit seinen Beziehungen zu zB Eltern (meidet die Eltern) etc?



Auf den Hodenhochstand wurde, glaub ich gar nicht eingegangen. Da würde mich interessieren, ob es da auch einen ganzheitlichen Blick gibt, oder ob es eindeutig nur physisch ist.



Spannend wäre für mich auch gewesen, was er am Tag so trinkt, wenn er denn 3-4L trinkt (sprich sind da ggf Giftstoffe u/o Koffein zu finden, trinkt er zB nur Energiedrinks, kann evtl auch deshalb sein System noch schlechter "runter fahren") Savina erwähnte, dass dies gefragt werden müsste. Mich würde interessieren (Frage an die HPs/Ärzte), ob auch dadurch die hohe Menge an Getränken kommen kann, wenn man "das Falsche" trinkt, sprich gibt es Getränke die alleine den Durst so stark steigern, ohne dass eine andere Erkrankung zugrunde liegt?



Noch eine allgemeine Frage: Es wurde ja erwähnt, dass die Nationalität auch Einfluß haben kann (ich denke da an: Biographie, Ernährungsauswahl/Verträglichkeiten, Umwelteinflüsse etc). Sind da nicht auch die Vorurteile/Schubladen schnell bei der Hand? Man hat ja oft gar keinen echten Eindruck, wie es ist einer anderen Nationalität oder Kulturkreis anzugehören? Wie handhabt Ihr das so, da nicht in die Schubladenfalle zu geraten. (Klar, natürlich hilft es, sich bewusst machen, dass es überhaupt eine Schublade sein könnte) Fragt ihr da nach? (wo wir dann ggf wieder bei übergriffig/voyeuristisch s.u. wären)

Wie seht ihr Alle das so?

@ Liebe Savina, wenn ich bei so einer Anamnese noch so viele Fragen habe, die ja durchaus auch in die Tiefe gehen, wie bringe ich dieses am besten in Erfahrung, ohne übergriffige oder voyeuristische Fragen zu stellen (von denen du ja dringend abrätst in deinen Kursen Smile ) oder warte ich da die nächsten Sitzungen ab, so es denn weitere gibt?
Wenn ein Thema im Hintergrund vermutet wird bzw sein könnte, weswegen ich eine Klient:in abgeben sollte/wollte, warte ich dann trotzdem ab, bis es sich von alleine zeigt oder hake ich aktiv nach?


Ich bedanke mich schon jetzt für den Austausch und freue mich schon.




P.S. @ Liebe Andrea, da ich ja beruflich u.a. Kurse gebe für Angehörige von Schwerhörigen und den ganzen Tag ausschließlich mit Schwerhörigen (von leicht bis an Taubheit grenzend) arbeite, hat mich deine Aussage, du müsstest viel laut sprechen, da du viel mit Schwerhörigen zu tun hast, ein wenig getriggert Smile . Das laute Sprechen ist bei Schwerhörigen oft sogar kontraproduktiv für das Verstehen. Zudem strengt es den Sprecher auf Dauer sehr an und erhöht nicht selten auch das Konfliktpotenzial, da lautes Sprechen die Stimmungslage verändern kann und es gibt noch ein paar Punkte mehr. Falls dich das interessiert und auch, wie man es anders und einfacher gestalten kann, freue ich mich über einen Austausch (zudem ergänze ich mein Wissen auch sehr gern weiter mit jeder neuen Logopäd:in, die ich kennen lerne). Smile