Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: mündliches Prüfungsprotokoll München Stadt 13.04.2021
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Protokoll mündliche Prüfung München Stadt, 13.04.2021
 
Ich werde reingebeten, AA stellt sich und die beiden Beisitzer vor, ich kann mich aber an keinen Namen erinnern. Ich bekomme Wasser angeboten und Schmierpapier und Stift.

Dann darf ich mir gleich einen von zwei Zetteln aussuchen, keine Einstiegsfrage oder irgendein Smalltalk. AA erklärt mir, dass sie jetzt eine Anamnese von mir hören wollen.

Fallbeispiel: „54-jähriger Ingenieur fühlt sich nicht mehr so fit.“

Als erstes schließe ich einen Notfall aus, Blutdruck, Puls, Atemfrequenz sind normal, Patient bei vollem Bewusstsein, keine Schmerzen, kein Fieber.
Dann sage ich, dass ich ihn nach Symptomen zu Corona frage, ob er Kontakt hatte oder im Risikogebiet war. -> Nein.

Dann die Anamnese: Patient fühlt sich nicht mehr so leistungsfähig, wenn er am Wochenende auf den Berg geht. Frage nach B-Symptomen: Nachtschweiß und 3kg Gewichtsverlust in 2 Monaten, weniger Appetit. Patient blass. Anamnese ansonsten unauffällig, keine Medikament, keine Vorerkrankungen, keine Schmerzen, Stuhlgang usw. alles ok.

Ich untersuche den Patienten, höre Herz und Lunge ab („wie machen Sie das?“): unauffällig. Dann taste ich die Lymphknoten ab („wie machen Sie das? Wo? Was könnte Ihnen auffallen? Wofür spricht das?“): 1 LK zervikal 2-3 cm tastbar, 1 LK axillär geschwollen. Beide schmerzlos. Ich sage, dass ich den Verdacht Hodgkin Lymphom habe, frage nach Alkoholschmerz, hat er aber nicht. Juckreiz hat er auch nicht.
Ich taste den Bauch ab („wie machen Sie das?“) alles unauffällig, Milz tastbar („wie tasten Sie die Milz ab, muss der Patient dabei etwas machen?“) unter linkem Rippenbogen, also vergrößert.
Frage von AA: „Was können geschwollene LKs im Abdomen machen?“ -> Ileus, in der Leiste Gefäße abdrücken, Minderdurchblutung oder bei Venen Ödeme.

„Sie haben ja den Verdacht auf Hodgkin, was können Sie noch untersuchen?“ -> Blut untersuchen: Erys, Leukos, Thrombos, BSG, CRP.
Befund: Hb 10, Leukos 3500, Thrombos 180.000
Hb und Leukos sind zu niedrig, Thrombos im unteren normalen Bereich.

Ich schicke den Patienten zur Abklärung zum Arzt, es braucht eine Biopsie, beim Hodgkin würde man Hodgkin-Zellen sehen und Sternberg-Reed-Zellen.
Was kann der Arzt noch machen? Ultraschall, CT

„Patient kommt wieder mit Befund: hochmalignes B-Zell Lymphom, will keine Chemo machen, will sich von Ihnen behandeln lassen. Was machen Sie?“
Ich sage, dass ich ihm trotzdem unbedingt zur Chemotherapie rate, weil ich denke, das wollen sie hören, dass man bei entarteten Zellen mit z.B. Bachblüten nicht viel ausrichten kann, letztendlich wollten sie darauf hinaus, dass ich mich absichern muss, falls ich ihn behandle, also er unterschreiben muss, dass er die schulmedizinische Therapie von seiner Seite aus ablehnt, damit er mich am Ende nicht verklagen kann.

„Was macht noch LK-Schwellung?“ Infekte (hier wollte sie vor allem Tuberkulose hören), Metastasen, Leukämie („welche?“ -> ALL)
Beisitzer: „Was kann noch Leistungsknick verursachen?“ -> andere Anämie,  Schlafmangel, Schlafapnoesyndrom, Hyperthyreose, Morbus Addison… psychische Ursache -> das wollte er hören.

Ich muss kurz draußen warten, dann holen sie mich wieder rein: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben bestanden.“
Super. Ganz ganz herzlichen Glückwunsch
Herzlichen Glückwunsch, viel Erfolg weiterhin!

Liebe Grüße

Silke Schubert