Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Rheumatische Endokarditis
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Guten Morgen,

ich lerne grade das Herzskript und da die rheumatische Endokarditis. Ich habe das ganze jetzt so verstanden, das es sich um eine abakterielle Entzündung handelt und es keine Erreger in der Herzinnenhaut gibt. Ursache ist ja ein autoimmungeschehen.

Nun steht im Skript das die rheumatische Endokarditis selten geworden ist, da nahezu jeder Streptokokkeninfekt mit Antibiotika behandelt wird- sind Streptokokken denn nicht Bakterien? Wieso kommen sie dann bei der rheumatischen Endokarditis vor?

Das Heft Bewegungsapparat hab ich leider noch nicht, falls es darin erklärt wird.

Ich freue mich über eine Antwort.

Liebe Grüße, Sophie
Guten Morgen Sophie!

Den Rückschluss, den du im ersten Absatz ziehst, betrifft nur die Endokarditis, die tatsächlich auf ein mögliches sog. rheumatisches Geschehen im Rahmen oder auf Basis einer rheumatischen Grunderkrankung - heute eher Autoimmunerkrankung - zurück zu führen ist.

Das rheumatische Fieber und im Verlauf die Komplikation der Endokarditis ist die Folge einer nicht oder nur unzureichend behandelten Streptokokken-Infektion (also Bakterien).
Diese bilden, sofern nicht sofort mit AB behandelt sog. Toxine, die dann die Komplikationen auslösen.
!!! Achtung Änderung die Ursache der Endokarditis geht auf sog. Immunkomplexe hervor,
das entspricht wohl dem aktuelleren Stand! !!!
Vielleicht kannst du dich über Streptokokken-Toxine im Netz informieren, falls du derartige Skripte nicht vorliegen hast. Viel Freude und Erfolg beim Lernen.

Viele Grüße...gerade was dazu gelernt Angel
Petra
(14.01.2021, 07:57)sophiester schrieb: [ -> ]Guten Morgen,

ich lerne grade das Herzskript und da die rheumatische Endokarditis. Ich habe das ganze jetzt so verstanden, das es sich um eine abakterielle Entzündung handelt und es keine Erreger in der Herzinnenhaut gibt. Ursache ist ja ein autoimmungeschehen.

Nun steht im Skript das die rheumatische Endokarditis selten geworden ist, da nahezu jeder Streptokokkeninfekt mit Antibiotika behandelt wird- sind Streptokokken denn nicht Bakterien? Wieso kommen sie dann bei der rheumatischen Endokarditis vor?

Das Heft Bewegungsapparat hab ich leider noch nicht, falls es darin erklärt wird.

Ich freue mich über eine Antwort.

Liebe Grüße, Sophie
Liebe Sophie,
Petra hat dir schon geantwortet. Danke dafür!
Iich versuche es jetzt noch einmal mit meinen Worten.

Deine Frage:
... Nun steht im Skript das die rheumatische Endokarditis selten geworden ist, da nahezu jeder Streptokokkeninfekt mit Antibiotika behandelt wird- sind Streptokokken denn nicht Bakterien? Wieso kommen sie dann bei der rheumatischen Endokarditis vor?

Antwort:
So völlig sind die Vorgänge noch nicht geklärt. Aber es gibt zwei Hypothesen dazu:

1. Es läuft eine Streptokokkenangina ab. Die Streptokokken setzen bestimmt Toxine (geben die Bakterien im Zuge ihrer Stoffwechseltätigkeit ab) frei, gegen die der Körper Antikörper bildet. Normalerweise werden diese Immunkomplexe von Fresszellen (v.a. von Eosinophilen ) phagozytiert (aufgefressen).
Findet diese Phagozytose  jedoch nicht statt, so werden diese Immunkomplexe in der Herzinnenhaut oder in Geweben abgelagert. Von diesen Ablagerungen werden nun Leukozyten (Abwehrzellen) angelockt, die die Immunkomplexe abbauen möchten. Dieser Abbau führt jedoch zu einer Schädigung des umliegenden Gewebes.

2. Eine andere Hypothese ist, dass die Toxine der Streptokokken bestimmten Körpereiweißen an den Herzklappen oder den Gelenken so ähneln, dass die Antikörper, die für das Streptokokkentoxin bestimmt waren, sich auch auf diese Strukturen setzen und damit Abwehrzellen anlocken, die dann das Gewebe schädigen.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Sonst bitte nachfragen.
Vielen Dank Petra und vielen Dank Isolde für Eure Antworten.

Jetzt habe ich es verstanden. Big Grin

Allen noch einen schönen Tag.

Liebe Grüße, Sophie  Heart