Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Das dritte Auge
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Das dritte Auge ist in unserer heutigen Kultur ein weit verbreitetes Symbol für unsere Hellsichtigkeit und sehr oft assoziiert man die Öffnung des dritten Auges mit spiritueller Erleuchtung. Diese Assoziation ist typisch für unsere schnelllebige Kultur heute, die am liebsten alle Geschenke des Lebens sofort und mit möglichst wenig Einsatz erhalten möchte.

Wenn sich unser drittes Auge beginnt zu öffnen, beginnen wir Zusammenhänge unseres Lebens zu verstehen, welche über das bloß rationale Denken hinausreichen. Wir beginnen die magische Natur unseres Daseins zu sehen und erschrecken nicht mehr davor, dass nicht alle Dinge im Leben nur den rationalen Gesetzmäßigkeiten folgen. Wir tauchen in eine Welt ein, die uns eine tiefere Dimension des Seins erschließt und zeigt, wie alles in der Welt mit meinem eigenen Wesen verbunden ist und wie ich, dank der Ausrichtung meiner Aufmerksamkeit, Energien in die richtigen Richtungen fließen lassen kann.

Doch die Welt, die sich einem hier auftut, überfordert uns anfänglich auch. Sie ist neu für uns und unsere Neugier lässt uns alles mögliche ausprobieren. Dabei genießen wir unsere ersten Erfolge, gleichzeitig erleben wir aber auch Misserfolge, Zweifel plagen uns und wir sehen, dass das Wirken mit unserem dritten Auge gelernt sein will. Dass diese Informationen und Kräfte auch einen Rahmen benötigen, dass ich eben auch mein Leben in manchen Gebieten umstellen muss, wenn ich mit diesen Kräften leben und arbeiten möchte.

Wenn diese Kräfte in uns erwachen, ist es sehr gut, sich mit Personen unseres Vertrauens auszutauschen, durch welche wir ein gesundes Feedback auf unser Wirken erhalten, damit wir beginnen zu verstehen, was geht und was eben nicht geht und vor allem wie die inneren Gesetzmäßigkeiten dieser Kräfte sind.

Deshalb freue ich mich auch auf unseren bevorstehenden Kurs, denn da können wir uns über diese Themen in einem vertrauten Kreis austauschen.

Mit dem dritten Auge wird nicht nur Hellsichtigkeit assoziiert, sondern alle übernatürlichen Kräfte, alle heilenden Energien, die wir lernen zu steuern und zu geben. Doch allein dadurch, dass man eine Meisterschaft in dem Umgang mit diesen Energien erlangt, verbrieft uns noch keine spirituelle Erleuchtung. Das ist leider oft der Denkfehler, den viele von uns machen, wenn wir uns auf den spirituellen Weg begeben. Es gibt Menschen, die arbeiten seit Jahrzehnten als Heiler, haben sehr hohe Fähigkeiten und doch hat man das Gefühl, dass etwas bei ihnen nicht stimmt. Sie sind manchmal launisch, meist sehr bestimmend und pochen oft darauf was sie "gesehen" oder über die höheren Kräfte "erkannt" haben. Sie sind Gefangene ihres dritten Auges geworden. Nun haben wir auf unserem spirituellen Weg viele Tendenzen unseres Egos losgelassen und abgebaut um endlich in der unsere Seele liebkosenden Spirituellen Welt anzukommen. Und dann erwacht unser drittes Auge und wir denken, wir sind schon da. Aber der Weg endet hier noch nicht. Hier lauert die letzte große Gefahr auf uns: unser spirituelles Ego.

Spirituelle Erleuchtung ereignet sich, wenn ich es schaffe, alle Fähigkeiten, die ich vom Sein geschenkt bekommen habe loszulassen, eben auch alle höheren Fähigkeiten des Sehens und Heilens. Wenn ich erkenne, dass selbst meine höheren Fähigkeiten nur Meilensteine sind auf meinem Weg zu meinem universalen Selbst. Zwischen dem dritten Auge und der Kronenchakra befindet sich unsere Rudra-Granthi (Rudra ist einer der Namen vom Asketen-Gott Shiva), dies ist das Portal, durch welches wir nur nackt schreiten können. Wenn wir den Mut besitzen, dies zu tun, dann erreichen wir die unendliche Glückseligkeit der Kronenchakra, des tausendblättrigen Lotus.

In unserem universalen Selbst sind wir weder Heiler, noch Erlöser, wir sind keine Väter oder Mütter, wir werden aber auch nicht zu Kindern. Wir sind eben universal, wir sind alles und nichts. Deshalb ist das Sein in der Kronenchakra so schwer zu greifen, denn es ist so natürlich und einfach. Das Sein in der Kronenchakra "sagt uns nichts", es hat keine Philosophie, wertet nicht und teilt die Welt nicht in Kategorien ein. In der Kronenchakra werden wir wieder zu der Person, die wir eigentlich sind. Ein einfacher Mensch, der auch mal den Mülleimer hinausträgt, der auch mal eine Magenverstimmung haben und unpässlich sein darf, der auch keine Angst hat mit Menschen zu sprechen, die ihm nicht sympathisch sind und der sich nicht zu Schade anzupacken und vielleicht auch mal eine Arbeit zu verrichten, die unter seinem gesellschaftlichen Status liegt, wenn er damit seinen Mitmenschen helfen kann.

Die wahre Kunst mit unserem dritten Auge zu sehen und zu arbeiten besteht darin, zu sehen, dass wir gleichzeitig dieses universale Wesen sind, welches keine Ziele und Vorgaben hat, aber eben auch gleichzeitig jenes Wesen sind, welches die Welt dank aller seiner Fähigkeiten heilt - dank seiner "höheren" Fähigkeiten genauso, wie mit seinen alltäglichen Fähigkeiten. Die wahre Kunst besteht darin, diese "höhren" Fähigkeiten eben nicht als etwas "da oben" anzusehen, sondern als natürlichen Teil unseres alltäglichen Lebens. Die Kunst ist es den steten Fluß unserer Inspiration, Intuition und Hellsichtigkeit in unserem Leben ohne großem Aufhebens erscheinen und wirken zu lassen.

Ich hoffe Ich konnte Euch ein paar gute Gedanken für heute mitgeben!

Liebe Grüße,
Attila