Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: S - Sauerstoffmangel
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Ihr Lieben,
heute geht es darum, wenn wir vom lebenswichtigen Sauerstoff zu wenig haben:

Sauerstoffmangel = Hypoxie

Def.: 
Verminderung des Sauerstoffpartialdrucks (pO2) im arteriellen Blut unter 70mmHg bzw. verminderte Sauerstoffversorgung im Gesamtorganismus oder in bestimmten Geweben

Formen:
-> Einteilung nach Ursachen bzw. verursachenden Prozessen

1) Hypoxämische Hypoxie = Hypoxämie:
= Erniedrigung des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks infolge
  • Aufenthalt in großen Höhen oder
  • respiratorischer Insuffizienz aufgrund
          a) Schädigung/Lähmung von Atemmuskulatur oder Atemzentrum
          b) verminderte Belüftung der Alveolen, u.a. durch:
               - Verengung bis Verschluss der Atemwege durch Fremdkörper,
               - Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (z.B. Bronchospasmus),
               - Asthmaanfall
               - (alveoläres) Lungenödem
          c) gestörter Gasaustausch in den Alveolen, u.a. durch:
               - Lungenemphysem
               - (interstitielles) Lungenödem
               - Verringerte Perfusion (z.B. bei Lungenödem, kardialen Ödem)


2) Anämische Hypoxie:
= erniedrigte O2-Transportkapazität des Blutes durch
  • Verminderung des Hämoglobingehaltes, z.B. bei Anämie, Eisenmangel
  • Verminderung der Erythrozytenzahl, z.B. aufgrund von Blutverlusten, Hämolyse, Knochenmarkschädigungen, EPO-Mangel
  • Beeinträchtigung der Bindungskapazität von O2, z.B. bei Kohlenmonoxidvergiftung
3) Ischämische Hypoxie (auch zirkulatorischer H. oder Stagnationshypoxie):
= Beeinträchtigung der Gewebeperfusion aufgrund von Durchblutungsstörungen, u.a. bei
  • Zentraler Verminderung der Durchblutung, z.B. bei Hypotonie, Herzinsuffizienz, Schock
  • Lokaler Verminderung der Durchblutung, z.B. bei Arteriosklerose, Vasokonstriktion, Embolien, Thrombosen, Tumoren oder anders verursachten Gefäßverengungen und -verschlüssen
4) Zytotoxische Hypoxie:
= Blockierung der Zellatmung bei Vergiftung / durch Gifte, z.B. Zyanid (Salz der Blausäure)


Symptome:
  • Angst, Unruhe
  • Dyspnoe
  • Zyanose (bei schwerer Anämie kann diese fehlen)
  • Tachykardie (auch Bradykardie möglich)
  • Blutdruckanstieg
bis:
  • Verwirrtheit
  • Kreislaufstillstand
  • Bewusstlosigkeit bis Koma
  • Herzstillstand
Bei chronischen, langandauernden, nicht akut lebensbedrohlichen Sauerstoffmangel kommt es u.a. auch zu
  • Trommelschlegelfingern
  • Uhrglasnägeln
  • Trommelschlegelzehen

CAVE:
Jede systemisch bedingte Hypoxie stellt einen Notfall dar!

Diagnostik:
Der Sauerstoffpartialdruck wird mittels Blutgasanalyse bestimmt.

Therapie:
  • Beseitigung der ursächlichen Erkrankung bzw. der ursächlichen Prozesse
  • ggf. Sauerstoffgabe
Pathophysiologie:
Die Auswirkungen einer Hypoxie sind abhängig von ihrer Breite (lokal oder systemisch) und ihrer zeitlichen Dauer. Je umfassender und je länger eine Hypoxie ist, je größer sind die Schäden an den Zellen.
Durch die Hypoxie kommt es zu Zellschädigungen, da die Sauerstoffversorgung der Zelle und damit die Energiegewinnung der Zelle gestört oder gar unterbrochen ist. Dadurch funktionieren wichtige, zum Teil auch lebenswichtige, Stoffwechselprozesse nicht mehr ausreichend gut.

Hintergrundinformationen:
Sauerstoff wird, gebunden an die Erythrozyten, von den Alveolen (= Ort des Gasaustausches) zu den Zellen seines Zielortes (bestimmte Gewebe oder Organe) transportiert.
Beim Gasaustausch in den Alveolen diffundiert der ins Blut aufgenommene Sauerstoff in die Erythrozyten und lagert sich an das Eisen des Hämoglobins an. Besteht ein Mangel an Erythrozyten oder an Hämoglobin kann nur, entsprechend der Größe des Mangels, weniger Sauerstoff aufgenommen werden.
Die Zellmembran stellt für Sauerstoff kein Diffusionshindernis dar. Für den Übergang von Kohlendioxid aus den Zellen ins Blut (auf die „leer gewordenen“ Plätze des abgegebenen Sauerstoffs) gibt es Kanalproteine.
  • Anoxie = vollständiges Fehlen von Sauerstoff im Gewebe
  • Hypokapnie = Verminderung des Kohlendioxidpartialdrucks im arteriellen Blut, z.B. aufgrund Hyperventilation mit vermehrter Abatmung von CO2
(Quellen: Online: Pschyrembel, amboss, doccheck + Bierbach: Naturheilpraxis heute)


Es ist etwas viel geworden, aber ich hoffe, ich konnte es ausreichend gut aufbereiten und es ist für alle etwas Spannendes dabei.
Ich wünsche euch ein erfolgreiches (Weiter-)Lernen, trotz Herbstsonne und Corona-Sorgen.
Liebe Grüße
Sabine