23.09.2020, 17:04
Nanu was soll das sein werdet ihr euch vielleicht bei der Überschrift gedacht haben, aber wenn ihr hört das damit der Sinusknoten gemeint ist, sollte es wieder "klick" im Hirn machen 
KEITH-FLACK-KNOTEN
besser bekannt als Sinusknoten oder SA-Knoten (Sinuatrial-Knoten) oder Nodus sinuatrialis
Def.: primäre Schrittmacherzentrale unserer Herzfrequenz
Info:
- zu finden auf der Rückseite des rechten Vorhofs in unserem Herzen
- darf man sich aber nicht als Knoten vorstellen, sondern es ist ein Bereich oder eine Region
... muskuläre Region unterhalb des Epikards liegend in der Vertiefung zwischen Vena cava superior und inferior
... an der Grenze von Atrium zum Auricula (Herzohr)
- spezifische Herzmuskelzellen in zwei Gruppen unterschieden:
1. P-Zellen sind die Schrittmacher: besitzen nur wenige Myofibrillen und wenige Mitochondrien (weniger hypoxieanfällig)
2. Transitionszellen, die die P-Zellen mit dem Arbeitsmyokard verbinden: enthalten viele Myofibrillen
Physiologie: (bisschen genauer - zieht euch raus, was euch hilft und wem es zuviel ist = ignorieren )
* Schrittmachenzellen haben ein niedrigeres Membranpotential als das Arbeitsmyokard (-60 mV zu -90mV)
... werden also nach dem Aktionspotential auf ca. -60mV hyperpolarisiert
... per Hyperpolarisation kommt es durch Natriumeinstrom langsam zur Depolarisation
Stichwort: Funny Channels = hyperpolarisationaktivierte Ionenkanäle auf -40 mV
* ist der Schwellenwert erreicht, werden die spannungsabhängigen Calciumkanäle geöffnet (vom L-Typ)
die unterstützen dann eine schnellere Depolarisation -20mV
(ist eine Besonderheit, sonst sind es ja die Natriumkanäle bei Nerven oder Muskelzellen)
... man unterscheidet hier verschiedene Ca-Kanäle:
z.B auf der Zellmembran die Ca von extra- nach intrazellulär lassen (-L-Typ) und auch welche in der Membran der Zellorganelle sarkoplastisches Retikulum (SR), was dann das gespeicherte Ca in der Zelle auch noch freisetzt
... hier gibt es auch noch Calciumpumpen und Calciumaustauscher
... die dann danach wieder das Ca aus dem Zytosol in SR befördern oder eben von intra- nach extrazellulär
(Stichwort Calciumantagonisten => blockieren den Einstrom von Ca durch diese L-Typ-Kanäle)
* für die P-Zellen sind auch die Kaliumkanäle hinsichtlich Membranpotential regulierend = Repolarisation
*** Besonderheit der Schrittmacherzellen: sie haben kein stabiles Ruhemembranpotential => es wird immer direkt am Ende der Repolarisation wieder eine spontane neue Depolarisation durch die Funny Channels ausgelöst
Regulierung per Nerven und Hormone:
* Parasympathikus zeigt in Ruhe dauerhaft einen negativ chronotropen Effekt
... Acetylcholin wird durch parasympathische Nervenfasern freigesetzt und führt zur Öffnung der K-Kanäle
... Folge: Membranpotential wird erhöht und die Herzfrequenz verlangsamt
... Info: würde man den N.vagus durch trennen, würde unser Herz dauerhaft schneller schlagen
* Sympathikus steigert die Frequenz durch seine Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin
= positiv chronotroper Effekt
Arbeitsweise:
- Sinusknotenzellen depolarisieren spontan = können sich also selbst erregen
... beim Erw mit einer Frequenz von 60 - 80/min
- geben ihre Erregung an das Arbeitsmyokard weiter -> Einleitung der Herzkontraktion
- Aktionspotentiale werden dann an den AV-Knoten weiter geleitet
So nun müsste man dann schauen wie es weiter geht:
Sinusknoten -> AV-Knoten -> HIS-Bündel -> Tawara Schenkel -> Purkinje-Fasern -> Weiterleitung an die Zellen des Arbeitsmyokards und damit werden diese depolarisiert => Folge das sich spannungaktivierte Calciumkanäle öffnen und somit Calcium in die Muskelzellen einströmt -> Bindung an Troponin (Myosinfilamente) und damit haben wir Aktion zwischen Aktin und Myosin....siehe Muskelzellen
OK, vielleicht ein bisschen viel, aber ich finde es total spannend was da alles zusammen spielt. Vielleicht interessiert es euch ja und hilft vielleicht sogar einiges besser zu verstehen oder sich vorzustellen. Natürlich kann man das Ganze auch noch tiefer betrachten und z.B. die Kaliumkanäle noch auseinander nehmen.
Danke für Deine Zeit und das Lesen und bis zum nächsten Mal
herzfreundliche Grüße Gini
KEITH-FLACK-KNOTEN
besser bekannt als Sinusknoten oder SA-Knoten (Sinuatrial-Knoten) oder Nodus sinuatrialis
Def.: primäre Schrittmacherzentrale unserer Herzfrequenz
Info:
- zu finden auf der Rückseite des rechten Vorhofs in unserem Herzen
- darf man sich aber nicht als Knoten vorstellen, sondern es ist ein Bereich oder eine Region
... muskuläre Region unterhalb des Epikards liegend in der Vertiefung zwischen Vena cava superior und inferior
... an der Grenze von Atrium zum Auricula (Herzohr)
- spezifische Herzmuskelzellen in zwei Gruppen unterschieden:
1. P-Zellen sind die Schrittmacher: besitzen nur wenige Myofibrillen und wenige Mitochondrien (weniger hypoxieanfällig)
2. Transitionszellen, die die P-Zellen mit dem Arbeitsmyokard verbinden: enthalten viele Myofibrillen
Physiologie: (bisschen genauer - zieht euch raus, was euch hilft und wem es zuviel ist = ignorieren
)* Schrittmachenzellen haben ein niedrigeres Membranpotential als das Arbeitsmyokard (-60 mV zu -90mV)
... werden also nach dem Aktionspotential auf ca. -60mV hyperpolarisiert
... per Hyperpolarisation kommt es durch Natriumeinstrom langsam zur Depolarisation
Stichwort: Funny Channels = hyperpolarisationaktivierte Ionenkanäle auf -40 mV
* ist der Schwellenwert erreicht, werden die spannungsabhängigen Calciumkanäle geöffnet (vom L-Typ)
die unterstützen dann eine schnellere Depolarisation -20mV
(ist eine Besonderheit, sonst sind es ja die Natriumkanäle bei Nerven oder Muskelzellen)
... man unterscheidet hier verschiedene Ca-Kanäle:
z.B auf der Zellmembran die Ca von extra- nach intrazellulär lassen (-L-Typ) und auch welche in der Membran der Zellorganelle sarkoplastisches Retikulum (SR), was dann das gespeicherte Ca in der Zelle auch noch freisetzt
... hier gibt es auch noch Calciumpumpen und Calciumaustauscher
... die dann danach wieder das Ca aus dem Zytosol in SR befördern oder eben von intra- nach extrazellulär
(Stichwort Calciumantagonisten => blockieren den Einstrom von Ca durch diese L-Typ-Kanäle)
* für die P-Zellen sind auch die Kaliumkanäle hinsichtlich Membranpotential regulierend = Repolarisation
*** Besonderheit der Schrittmacherzellen: sie haben kein stabiles Ruhemembranpotential => es wird immer direkt am Ende der Repolarisation wieder eine spontane neue Depolarisation durch die Funny Channels ausgelöst
Regulierung per Nerven und Hormone:
* Parasympathikus zeigt in Ruhe dauerhaft einen negativ chronotropen Effekt
... Acetylcholin wird durch parasympathische Nervenfasern freigesetzt und führt zur Öffnung der K-Kanäle
... Folge: Membranpotential wird erhöht und die Herzfrequenz verlangsamt
... Info: würde man den N.vagus durch trennen, würde unser Herz dauerhaft schneller schlagen
* Sympathikus steigert die Frequenz durch seine Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin
= positiv chronotroper Effekt
Arbeitsweise:
- Sinusknotenzellen depolarisieren spontan = können sich also selbst erregen
... beim Erw mit einer Frequenz von 60 - 80/min
- geben ihre Erregung an das Arbeitsmyokard weiter -> Einleitung der Herzkontraktion
- Aktionspotentiale werden dann an den AV-Knoten weiter geleitet
So nun müsste man dann schauen wie es weiter geht:
Sinusknoten -> AV-Knoten -> HIS-Bündel -> Tawara Schenkel -> Purkinje-Fasern -> Weiterleitung an die Zellen des Arbeitsmyokards und damit werden diese depolarisiert => Folge das sich spannungaktivierte Calciumkanäle öffnen und somit Calcium in die Muskelzellen einströmt -> Bindung an Troponin (Myosinfilamente) und damit haben wir Aktion zwischen Aktin und Myosin....siehe Muskelzellen
OK, vielleicht ein bisschen viel, aber ich finde es total spannend was da alles zusammen spielt. Vielleicht interessiert es euch ja und hilft vielleicht sogar einiges besser zu verstehen oder sich vorzustellen. Natürlich kann man das Ganze auch noch tiefer betrachten und z.B. die Kaliumkanäle noch auseinander nehmen.
Danke für Deine Zeit und das Lesen und bis zum nächsten Mal
herzfreundliche Grüße Gini