Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: F - wie Fibrose
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Heute mal etwas aus dem "Gewebebereich"  Tongue

Fibrose kommt uns im Laufe der Ausbildung immer wieder unter, wo sie zur Funktionseinschränkung führt.
Schauen wir uns diesen Vorgang doch darum mal etwas genauer an.

Dazu braucht ihr das heißgeliebte Gewebe:
- Epithelzellen: sitzen einer Basalmembran auf und sie haben bestimmte Funktionen
- Mesenchymzellen: sind nicht Basalmembran gebunden, sondern meist frei beweglich
- Fibroblasten: sind Zellen der extrazellulären Matrix, sie gelten als eine Form der Mesenchymzellen

Ablauf einer Fibrose:
* Fibrosen zeigen sich durch eine vermehrte Aktivierung der Fibroblasten, die uns das kollagene Bindegewebe produzieren.
* hier haben wir nun im Endeffekt Kollagen Typ 1, was einen geringen Flüssigkeitsanteil zeigt und damit hart und derb ist.
* aktiviert werden diese Fibroblasten meist durch Wachstumsfaktoren, die Entzündungszellen oder auch betroffene Gewebezellen bei einer Schädigung abgeben, um den Gewebeschaden auszugleichen. Stichwort: Narbengewebe
* kommt es zu einer Fibrose, so nehmen differenzierte Epithelzellen die Mesenchymzelleneigenschaften an und verwandeln sich in sogenannte Myofibroblasten
* diese netten Myofibroblasten sind nun sehr geschäftig und basteln viel zu viel Material für die Matrix und damit werden die umgebenden Zellen in ihrer Funktion gestört

Also eine mögliche Definition wäre das es sich um eine Gewebeveränderung durch pathologische Vermehrung von Fibroblasten und Kollagenfasern handelt.
Man würde in der Histologie also Zell-armes und Gefäß-armes Gewebe, aber sehr Faser-reiches Gewebe sehen. Kurz gesagt: wir haben eine Bindegewebsvermehrung.  Tongue

Vorkommen von Fibrosen - als Reaktion auf
  • Entzündungen
  • Kollagenosen
  • Nekrosen
  • Ödeme, v,a, eiweißreiche (denkt an das Lymphödem)
  • Tumore
  • chronische Blutstauungen
  • primär ohne erkennbare Ursache (z.B. Morbus Omond)

Häufig betroffene Organe:
  • Lunge
  • Leber
  • Herz
  • Nieren
  • Haut
Fibrosen zählt man zu den Veränderungen an den extrazellulären Strukturen, wie auch z.B. eine Hyalinose, eine Amyloidose, einen Erguss oder ein Ödem.
Andere Mechanismen, die unsere Zellen oder das Gewebe schädigen können, wären z.B. ein Sauerstoffdefizit, eine intrazelluläre Wasseransammlung, eine Zellverfettung oder vielleicht auch durch Erbgutschäden.

Also ihr seht jetzt vielleicht, das auch das Gewebe eine spannende Sache ist.
Versucht vielleicht eine positive Einstellung zum Gewebeskript zu finden und sagt euch: wenn ich genau weiß wie mein Gewebe aufgebaut ist, kann ich auch leichter verstehen, wie die Pathologie zustande kommt.

Viel Freude weiterhin und auf das ihr immer neugierig bleibt
motivierende Grüße eure Gini
Vielen Dank für deine "kurzen" Wissenshäppchen, die für mich auch nach der Prüfung noch spannend sind, weil sie entweder eine tolle Wiederholung oder ein "mal von einer anderen Seite Beleuchten" sind  Heart
Liebe Grüße Claudia