Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Prüfungsprotokoll Mai 2010 Heilbronn von P. T.
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Protokoll mündliche HP-Prüfung in Heilbronn, 21. Mai 2010

Prüfer: Herr Dr. Furtwängler, 2 HP-Beisitzer (Name nicht mehr bekannt)
Uhrzeit: Termin 11 Uhr, da ich früher da war, kam ich von 10.40 Uhr – 11.20 Uhr dran

Ich war schon um 10 Uhr da und habe mich in Ruhe bei Frau Simpfendörfer im Sekretariat angemeldet. Dort habe ich auch die Einverständniserklärung zur Tonbandaufzeichnung unterschrieben. Dann hieß es warten, bis der Prüfling vor mir bestanden hatte. Ein gutes Zeichen!

Ich wurde um 10.35 Uhr von dem zweiten HP ins Zimmer gerufen und dort wurden mir Herr Dr. Furtwängler und die HP-Beisitzerin vorgestellt. Es ist ein kleiner Raum, in dem hinten auch die Liege mit Herrn Maier ( der Puppe) steht. Desweiteren ein viereckiger Tisch, um den wir dann alle Platz nahmen. Es wurde mir ein Glas Wasser eingeschenkt (mein Mund glich einer staubtrockenen Wüste!) und dann ging es los. Ich habe kurz erwähnt, dass ich sehr aufgeregt sei und darauf meinten die Prüfer, das sei völlig normal! Es würde sie eher beunruhigen, wenn es nicht so wäre. Also habt keine Angst, das zuzugeben!

Was ist Heilkunde? (Herr Dr. Furtwängler meinte, Sie kennen ja die Eingangsfrage in Heilbronn, also starten wir auch damit....und lächelte ;-) )

Welche Einschränkungen und Tätigkeitsverbote hat der Heilpraktiker?

Was wissen Sie über das Bronchial-Karzinom? Definition, Ursache, Symptome, Komplikationen, Metastasierung wohin? (wichtig waren hier Leber, Gehirn, Knochen und die Nennung des paraneoplastischen Syndroms beim kleinzelligen Bronchial-CA mit Hormonbildung), Prognose, Therapie

Auskultation Lunge: Ich wurde gebeten, diese direkt an Herrn Maier durchzuführen. Als sie Herrn Maier aufdeckten, dachte ich mir, hui, der sieht mitgenommen aus! Dann fingen die Prüfer plötzlich zu lachen an, als sie merkten, dass Herr Maier keine Beine mehr hatte. Diese seien wohl durch den Umzug des Gesundheitsamtes in andere Räume abgebrochen. Und nutzten gleich die Möglichkeit, mich mit einem Augenzwinkern zu fragen, was ich in so einem Fall machen würde? Ich ordnete es einem absoluten Notfallgeschehen zu und sie lachten und meinten, wenn ich ihn gleich heilen könnte, hätte ich die Prüfung bestanden. Nett ;-). Nun gut, ich simulierte also die Auskultation, sie waren zufrieden und wir nahmen wieder Platz.

Herr Dr. Furtwängler wollte wissen, welche physiologische Atemgeräusche (Vesikulär- und Bronchialatmen, wie und wo?) ich auskultieren kann. Dann fragte er nach allen pathologischen Befunden. Ich teilte also ein in trockende Rasselgeräusche mit Giemen, Pfeifen, Brummen, feuchte feinblasige, mittelblasige und grobblasige Rasselgeräusche immer mit den dazugehörigen Krankheiten, Definition, Leitsymptomen. Desweiteren die unterschiedlichen Atemgeräusche (Vesikulär- und Bronchialatmen), Lederknarren bei Pleuritis sicca und Perikarditis sicca, Crepitatio indux und redux bei Lobärpneumonie in Anschoppungsphase und Lyse. Feuchte Rasselgeräusche und schaumig-blutiges Sputum bei Linksherzinssufizienz. Dann fragte er noch nach den Klopfschallqualitäten der Lungenkrankheiten. Also habe ich ihm auch diese noch genannt.

Infektionskrankheit Mumps: Definition, Erreger, Meldepflicht (habe versehentlich §7 statt §34 genannt – hat er nicht kommentiert), Übertragung, Symptome, Komplikationen (wichtig hier, Meningitis, Enzephalitis – wie erkennbar, welche Symptome, welche
Untersuchungsmethode? Weiter Orchitis, akute Pankreatitis), Therapie, Impfung (Lebendimpfstoff, zwei Impfungen 11.-14. Monat und 15.-23. Monat)

Kommen wir zum Thema Ernährung (ich dachte, was kommt denn jetzt???). Welche Stoffwechselgruppen gibt es, welche Aufgaben haben diese? Wie kann man Kohlenhydrate einteilen? In welchen Lebensmitteln kommen Mono- und Polysaccharide vor? Hat eine Kartoffel beides? Wie werden diese gespalten? Wo? Wie werden sie verstoffwechselt? Werden Monosaccharide auch gespalten, wenn sie schon Einfachzucker sind? Wo kommen Fette vor? Welche Fette gibt es? Was heisst „gutes“, was heisst „schlechtes“ Fett? Was empfehlen Sie Ihren Patienten? Wie werden Fette vom Körper verstoffwechselt? Habe alles ausführlich beantwortet und die körperlichen Vorgänge geschildert (reden, reden, reden  ).


Dann wurde ich rausgeschickt und nach 1-2 Minuten wieder reingeholt und es wurde mir strahlend zur bestandenen Prüfung gratuliert. Sie hätten nichts anzumerken und es hat alles gepasst. Das tat echt gut und entlohnte mich für die vielen Monate des Lernens und Durchhaltens .
Prüfungseindrücke:
Es war, wie auch schon in anderen Protokollen geschrieben, eine sehr freundliche, offene und faire Atmosphäre. Alle waren sehr nett, es war ein reibungsloser, routinierter Ablauf, auch nachher bei der Ausstellung der Urkunde. Dafür habe ich mich bedankt und sie meinten, dass es auch sehr auf den Prüfling ankäme (geht positiv und offen in die Prüfung, auch wenn es durch die Aufregung schwerfällt). Es wurde auch, wie oben beschrieben, gelacht und geschmunzelt. Was manchmal etwas verunsichert, ist, dass es zu den Antworten keinen Kommentar gibt. Hab halt einfach geredet und mir die „big points“ (Danke Bettina ;-) ) in Erinnerung gerufen. Ich hatte den Eindruck, dass es sehr auf eine gute medizinische Basis ankam, auf Verständnis und Zusammenhänge. Wir streiften viele Gebiete und blieben nicht organbezogen.
Zusatzinfo:
Der Kollege vor mir hatte als Themen: Gesetzeskunde, Syphilis, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, DD Gewichtsverlust).