Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Fallbeispiel für HPA Prüfungsvorbereitung - 78 jährige mit Obstipation
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Ihr Lieben, habt ihr Lust auf ein neues Fallbeispiel?

Eine 78 jährige Patientin kommt in eure Praxis und möchte ein sanftes naturheilkundliches Abführmittel gegen ihre Verstopfung. Sie geht ihr Leben lang schon nur zum Heilpraktiker, allerdings ist ihr HP seit fünf Jahren in Rente. Deswegen kommt sie jetzt bei euch vorbei, einmal um euch kennenzulernen und um ein Rezept für besagtes Mittel mitzunehmen.

Heart
Das ist schön, dass du einen Fall anbietetest.
Um einen Notfall (Ileus= Darmverschluss, kann paralytisch, also z.B. durch Medikamente, die die Peristaltik hemmen (Morphin z.B) oder mechanisch, also "etwas" verstopft den Darm) auszuschließen, kläre ich, wann sie letzte Verdauung hatte, wie bisher Stuhlgang war und ob sie bisher etwas genommen hat.
Auch nach Medikamente die die Patienten nimmt, würde ich fragen.

Je nach Antwort würde ich dann den Darm abhören- da ich Ileusverdacht ausschließen möchte oder eine Anamnese angehen.
Dabei muss man auch an Infektionskrankheit denken ( z. B. Thyphus abdominalis)

Also, letztendlich die Ursache erforschen, unter Berücksichtigung Notfall und Infektionskrankheiten

Lg
Wow Birte, klasse  top2
Wenn das abgeklärt ist, wäre es nach so langer Zeit ohne Arzt- oder HP-Besuch sicher auch besonders wichtig, eine komplette Kopf - zu Fuß-Untersuchung incl. Blutbild zu machen.
Wobei zu überlegen ist, ob ich nicht sogar versuchen würde, sie dazu zu überreden, auch mal einen Arzt aufzusuchen, denn wir können ja gar nicht alle Untersuchungen vornehmen, die zu einem normalen Checkup gehören,  wie z.B ein EKG.. .
LG Claudia
Ihr Lieben, DANKESCHÖN!

Danke, fürs Abklären des Notfalls. Es ist kein Notfall die Patientin ist bei gutem Allgemeinzustand und hat keine Beschwerden, die auf einen Ileus schließen lassen. 
Gibt es noch etwas anderes was man bei ihr dringend beachten muss bevor man "loslegen" kann?

Stuhlgang hatte sie zuletzt vor zwei Tagen. 2-3 mal pro Woche.

Sie nimmt überhaupt keine Medikamente.

Danke auch für das Angebot und die Anregung sie dringend zum Arzt zu schicken. Sie überlegt es sich. Jetzt will sie erstmal was für ihre Verdauung.

Danke, für das Angebot nach den Ursachen usw. zu forschen. Welche Symptome hätte sie, wenn sie Typhus hätte?

Wie geht es weiter?

Heart
Ich finde 2-3 mal pro Woche Stuhlgang ist eigentlich noch nicht besorgniserregend, deshalb würde ich erst mal fragen wie der Stuhl überhaupt aussieht, die Konsistenz, Farbe, Geruch deshalb würde mch auch ihre Trinkmenge interessieren, denn gerade im Alter wird weniger getrunken was sich natürlich auch auf die Verdauung auswirken kann, ebenso wäre interessant, ob sie sich viel bewegt oder nur sitzt.
Ich würde erst mal eine Rundumanamnese machen mit Familienstand, Größe, Gewicht, Frage nach Kindern, wie sie wohnt, Frage nach Haustieren, was sie so macht, ob sie öfter verreist, wie ihre Ernährung aussieht (auch das bezieht sich natütlich auf die Verdauung), hatte sie bestimmte Vorerkrankungen, Allergien etc. und auch wie sie von der Psyche her drauf ist, was sie als störend empfindet, ob sie viel vergisst......etc. (evtl. auch trinken), seit wann die Probleme bestehen bzw. Seit wann sie sich dadurch gestört fühlt. Hat der ehemalige HP sie darauf schon behandelt, wenn ja wie.....

Zum Typhus würden mich eher erbsbreiartige Durchfälle und Fieber beunruhigen. Natürlich gibt es im Anfangsstadium auch Verstopfung, aber das wäre ja nun nicht so lange, es kann zu Bronchitis kommen, weil es meist zur Leukopenie (zu wenig Leukozyten) kommt, wäre ein Blutbild tatsächlich sinnvoll. Verstopfung wäre nicht typisch, könnte aber sein, aber da gäbe es anderes Typisches. Oft gibt es auch eine Milz- bzw. Leberschwellung so dass ich das überprüfen könnte. Ich würde mir auch die Zunge anschauen, bei Typhus ist einZungenbelag typisch der aber nicht seitlich und nicht an der Spitze ist (glaub ich zumindest, oder war es umgekehrt). Oft gibt es auch eine relative Bradykardie (eigentlich müsste der Puks bei einem Grad Temp.erhöhung steigen- meist um 10 Schläge, dies ist aber nicht der Fall)

jetzt fällt mir aber nix mehr ein und ich warte jetzt erst mal auf Antworten.....
OK, Notfall nicht. An was man noch denken soll vorm loslegen? Hmmm, ich weiss gerade nicht worauf du hinaus willst...

Thyphus abdominalis, denke ich, können wir auch ausschließen. Fieber, allgemeine schlechterer allgemein Zustand, erst Verstopfung, dann Durchfall, danach klingt es nicht.

2-3 / Woche Verdauung finde ich auch noch im Norm Bereich. Da sie es aber als Verstopfung beschreibt, möchte ich wissen ob das Mal anders war?
Wie hart/ weich ist der Stuhlgang? Und welche Farbe?
Stuhlgang Veränderung können auf Tumor hindeuten.
Daher würde ich die B Symptome abfragen:
Hat sie Fieber? Oder erhöhte Temperatur?
Wie ist ihr Gewicht? Hat es sich verändert? Werden Hose/. Röcke weiter?
Wie schläft sie? Hat sie Nachtschweiß?

Ich denke, bei einem solchen Verdacht, kann man ein hämoccult Test machen. Falls der Stuhlgang schwarz ist, erst Recht..

Lg
Bevor man als HP loslegen kann, muss abgeklärt werden, ob eine Erkrankung mit Behandlungsverbot für HP vorliegt.

Verdacht auf Typhus abdominalis besteht eher nicht.
An was denkst du da, Bonnie?
Infektionskrankheiten fallen mir da ein. Und da nur Thyphus abdominalis.
Oder meintest du noch etwas anderes?

Lg
Ihr Lieben, DANKESCHÖN.

Ich sehe noch nicht, dass wir eine ausführliche Anamnese machen können! Das Vorgehen oben wäre in der Prüfung so nicht in Ordnung. Etwas Wichtiges fehlt noch, was?

Eigentlich erst NACHDEM das geklärt ist, könnte man loslegen mit der Anamnese. Ich antworte jetzt aber trotzdem schon mal.

Ja, für Typhus bräuchte sie wirklich "einschlägige" Symptome (und ja natürlich macht der zu Beginn Verstopfung, aber begleitet von s.o.).


"Ich finde 2-3 mal pro Woche Stuhlgang ist eigentlich noch nicht besorgniserregend, deshalb würde ich erst mal fragen wie der Stuhl überhaupt aussieht, die Konsistenz, Farbe, Geruch 

sie versucht beim nächsten Mal drauf zu achten

deshalb würde mch auch ihre Trinkmenge interessieren, denn gerade im Alter wird weniger getrunken was sich natürlich auch auf die Verdauung auswirken kann, 

1-1,5 l

ebenso wäre interessant, ob sie sich viel bewegt oder nur sitzt. 

unterschiedlich, wetterabhängig und wie sie ihre Kraft einteilen kann


Ich würde erst mal eine Rundumanamnese machen mit 
Familienstand, 

verwitwet 


Größe, 

1,65

Gewicht, 

ca. 55 kg

Frage nach Kindern, 

eine Tochter

wie sie wohnt, 

Wohnung

Frage nach Haustieren, 

keine

was sie so macht, ob sie öfter verreist, 

nein

wie ihre Ernährung aussieht (auch das bezieht sich natütlich auf die Verdauung), 

gestern
morgens Haferbrei mit Banane
mittags Gemüsesuppe
abends Käsebrot

hatte sie bestimmte Vorerkrankungen, Allergien etc.

nein


und auch wie sie von der Psyche her drauf ist, was sie als störend empfindet, 

was könnte das sein zum Beispiel?

ob sie viel vergisst......etc. (evtl. auch trinken), 

nein

seit wann die Probleme bestehen bzw. Seit wann sie sich dadurch gestört fühlt. 

ihre Tochter möchte, dass sie zu euch geht
sie fühlt sich gar nicht so sehr gestört


Hat der ehemalige HP sie darauf schon behandelt, wenn ja wie.....
nein

Zum Typhus würden mich eher erbsbreiartige Durchfälle und Fieber beunruhigen. Natürlich gibt es im Anfangsstadium auch Verstopfung, aber das wäre ja nun nicht so lange, es kann zu Bronchitis kommen, weil es meist zur Leukopenie (zu wenig Leukozyten) kommt, wäre ein Blutbild tatsächlich sinnvoll. SICHER???

2-3 / Woche Verdauung finde ich auch noch im Norm Bereich. Da sie es aber als Verstopfung beschreibt, möchte ich wissen ob das Mal anders war? 
ja, früher täglich


Wie hart/ weich ist der Stuhlgang? Und welche Farbe?
hart, s.o.

Stuhlgang Veränderung können auf Tumor hindeuten. 
Daher würde ich die B Symptome abfragen: 
Hat sie Fieber? Oder erhöhte Temperatur?
nein

Wie ist ihr Gewicht? Hat es sich verändert? 
ja, abgenommen

Werden Hose/. Röcke weiter?
ja

Wie schläft sie? 
nicht mehr so gut wie früher

Hat sie Nachtschweiß?
nein

Ihr Lieben, eine wichtige Sache fehlt ja noch, wir können aber trotzdem parallel weiter gehen. Vielleicht schreibt ja noch jemand was dazu...

Wie geht es weiter?

Heart
Hmmm, eine wichtige Sache fehlt noch?

Hämorrhoiden, Entzündung im Darm (Diverkulitis) , Analfissuren, Analfistel kämen auch noch in Frage. Aber das würde ich erst mit der Anamnese als Arbeitsdiagnose dann angehen.

Ich messe Mal dem Kreislauf: also RR und Puls sowie Temperatur.

Lg
Hallo,

ich erfrage den Namen des Abführmittels, ob sie die Packung dabei hat, wie oft und in welcher Menge sie es eingenommen hat. Ist das Abführmittel, das sie bis jetzt genommen hat noch haltbar? War doch 5 Jahre nicht mehr bei einem HP.

Gruß Annette
Hallo nochmal,

ich hatte wohl einen Denkfehler. Wahrscheinlich hat die Pat. bis jetzt noch gar nie Abführmittel genommen, oder? Das werde ich sie auf jeden Fall zuerst fragen und sie anschauen, wie sieht ihre Haut aus, ihre Augen?

Gruß
Also, bevor ich die Frau gründlich untersuche, kläre ich Notfall- den hast du verneint -und Behandlungsverbot. Da denke ich an Infektionskrankheit. Mit Verstopfung Thyphus abdominalis, aber der ist auch eher unwahrscheinlich. Botulismus betrifft die Nerven. Lähmung von oben nach unten. Ich denke eher an Atmung bei Botulismus.. Aber es kann ja auch die Peristaltik lähmen. Dann währe aber doch auch die Atmung schlechter und primär betroffen.

Lg
Ich finde es sehr interessant, dass sie ja anscheinend ohne ihre Tochter gar nicht hier wäre, das heißt sie muss sich bzw. irgendetwas muss sich an ihr verändert haben, dass dies die Tochter bemerkt hat.  Wenn ich sie betrachte, wie sieht sie denn aus, blass, roter Kopf, verschwitzt ?
Wieviel hat sie denn abgenommen und über welchen Zeitraum ?Ist die Tochter vielleicht dabei/in der Nähe?
Bezüglich IfKH dachte ich auch v.a. an Typhus bzw. Paratyphus oder Botulismus.
Vielleicht kämen außerdem Leptospirose, Darm-Tuberkulose, Influenza infrage.
Vielleicht könnten auch andere IfKH, die sich (auch) auf den Darm niederschlagen, auch untypischerweise Verstopfung auslösen.

Die Frage von Eva nach dem äußerlichen Erscheinungsbild und dem Auftreten finde ich auch sehr wichtig.
Aber hatte Marlene oben nicht schon geschrieben, dass der Allgemeinzustand gut ist?
deshalb liebe Beate dachte ich muss der Tochter doch irgendetwas aufgefallen sein dass sie sie zu uns schickt......
ist sie verwirrt oder zyanotisch oder irgendetwas anderes was vom Erscheinungsbild her auffällig ist?
Wo steht denn das die Tochter sie zu uns schickt?
Ich dachte sie kommt von alleine?

Bei Verstopfung müssten die Alarmglocken Richtung Ileus klingeln.
Hat sie Bauchschmerzen, Übelkeit?
Ich würde das Abdomen abtasten. Ist der Bauch weich? Hart?

Wenn der Bauch bretthart ist sind wir beim Ileus, da würde ich den Krankenwagen rufen und in Wunschposition lagern. Bis zum eintreffen beruhigen, Vitalzeichen prüfen.
hallo Eva

so hat Marlene es beantwortet sieh selbst


       seit wann die Probleme bestehen bzw. Seit wann sie                   sich dadurch gestört fühlt. 

Antwort MarleneIhre Tochter möchte, dass sie zu euch geht
                                 sie fühlt sich gar nicht so sehr gestört
(10.04.2019, 12:10)Marlene Furtwängler schrieb: [ -> ]Danke, fürs Abklären des Notfalls. Es ist kein Notfall die Patientin ist bei gutem Allgemeinzustand und hat keine Beschwerden, die auf einen Ileus schließen lassen. 
Gibt es noch etwas anderes was man bei ihr dringend beachten muss bevor man "loslegen" kann?

Stuhlgang hatte sie zuletzt vor zwei Tagen. 2-3 mal pro Woche.

Es ist KEIN Notfall

Und zur Erinnerung:
(11.04.2019, 15:18)Marlene Furtwängler schrieb: [ -> ]Ich sehe noch nicht, dass wir eine ausführliche Anamnese machen können! Das Vorgehen oben wäre in der Prüfung so nicht in Ordnung. Etwas Wichtiges fehlt noch, was?

Eigentlich erst NACHDEM das geklärt ist, könnte man loslegen mit der Anamnese. I
Ich bitte mit der Antwort von Marlene noch um etwas Geduld. Marlen hält ja zur Zeit den Wochenendkurs hier in Kenzingen. Ich nehme an, sie wird sich am Montag melden!
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