Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Double-Bind-Situation
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Hallo in die Runde,

eine Prüfungsfrage erfragt die typischen Merkmale einer Double-Bind-Situation und gibt als richtige Lösung u.a. vor: Eine der beiden Personen ist von der anderen abhängig.

Dies hätte ich nicht angekreuzt.
Warum ist das denn richtig?

Liebe Grüße und Danke

Karin
Mhm stimmt, das hätte ich so auf Anhieb vielleicht auch nicht unbedingt angekreuzt. 
Aber mit dem Hintergrundwissen, dass das eine richtige Antwort ist, würde ich es so erklären, dass Double-Bind ja oft bei Eltern und deren Kindern passiert, und Kinder sind ja ganz klar abhängig von ihren Eltern.

Aber ich bin da auch mal gespannt auf andere Antworten  Shy
Hallo Karin,

mir fällt dazu noch ein, dass es eine ganz andere Situation wäre, wenn nicht einer von dem anderen abhängig ist. Wenn beide unabhängig von einander wären, könnte es ihnen ja egal sein wie sich der andere Verhält und ob das zu dem passt was er sagt. Für denjenigen der aber abhängig ist, ist es wichtig zu wissen was die Person von ihm will. Denn wenn er das nicht weiß, läuft er Gefahr, dass die Person ihm gegenüber negativ gestimmt ist, was sich wiederum auf das Verhältnis auswirken würde. Und da er abhängig ist, wahrscheinlich zu seinem Nachteil.

Verstehst du was ich sagen will?

Alles Liebe und ein schönes Wochenende,
Friederike
Hallo Karin,

meine Gedanken gehen auch in die Richtung von Frederike. Für einen abhängigen Menschen - sprechen wir mal vom Kind´- ist es ja von existenzieller Wichtigkeit, zu wissen, was das "Rudel" von einem verlangt und will. Es braucht sichere Botschaften, um zu wissen, wie es handeln und reagieren soll, um vom "Rudel" anerkannt zu werden und bleiben zu dürfen.

Wenn der "Rudelführer" doppeldeutige Botschaften gibt, weiß es nicht, wonach es sich richten soll. Es wird unsicher. Unsicherheit bedeutet ANGST. Die Angst, ausgeschlossen zu werden und alleine nicht überleben zu können. Also versucht es verzweifelt, die unterschiedlichen Botschaften zu entschlüsseln.

Außerdem führt es dazu, dass ein kleines Wesen sich nicht mehr auf seine Wahrnehmung verlassen kann. Mama sagt "ich hab dich lieb", schiebt es dabei aber mit abseitig geneigtem Kopf weit von sich weg. Welcher Aussage traut es nun? Es weiß nicht, ob sein eigenes Gefühl richtig ist (Mama mag mich gar nicht wirklich, ich kann das fühlen weil sie mich wegschiebt) oder die wörtliche Aussage. Im Zweifel glaubt es den Worten der Mutter, weil es ihr auch glauben will, um weiter von ihr geliebt zu werden - was wiederum nötig ist, um überleben zu können (Rudelführer). Es wird sich eher selbst nicht mehr trauen in seinem Gefühl, wird also auch in sich unsicher. Was wieder ANGST erzeugt.

Ziemlich schlimmer Mechanismus der viel Spannung erzeugt.

viele Grüße

Regina
Liebe Carina, Friederike und Regina, ganz lieben Dank für eure Erklärungen. Ja, das macht Sinn. Eine Double-Bind-Situation könnte es ohne Abhängigkeit nicht geben.
Herzliche Grüße
Karin
Hallo Ihr Lieben,
ich wollte wenigstens zu erkennen geben, dass ich mitgelesen habe :-)

Ich schließe mich an! Ohne Abhängigkeit kein Double-Bind.

Liebe Grüße,
Savina