Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Tierheilpraktiker und/oder Heilpraktiker?
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THP und/oder HP?

Wenn der THP Menschen behandelt oder der HP sich an Hunden und Katzen versucht, werden dabei zwei Dinge völlig außer Acht gelassen.

Zum einen ist es THPs verboten, Menschen zu therapieren, weil sie keine Zulassung als Heilpraktiker besitzen. Das hält einige Kollegen nicht davon ab, die Besitzer mit zu therapieren, weil das gesundheitliche Problem des Tieres ja häufig mit dem Besitzer verknüpft ist. Trotzdem – es ist und bleibt verboten. Und als THP sollte man hier niemandem eine Angriffsfläche bieten.


Was liegt dann also näher, als beide Berufe zu verbinden?
Ich persönlich wollte die Therapieerfolge, die ich im Bereich der Akupunktur beim Tier gesehen habe, unbedingt auch am Menschen anwenden. Um das Ganze auf legale Füße zu stellen, habe ich mir die Zulassung zum Heilpraktiker erarbeitet und die entsprechenden Prüfungen abgelegt und bestanden.
Seither behandle ich Menschen und Tiere, aber nicht immer zwangsläufig „in einem Aufwasch“.

Der zweite Aspekt, den man erwähnen sollte: Es kommt immer wieder vor, dass Human-Heilpraktiker Tiere behandeln, ohne um ihre anatomischen oder physiologischen Unterschiede und Besonderheiten zu wissen. Wenn z.B. ein Hund, der physiologischerweise eine atmungsabhängige Arrythmie aufweist, von einer Heilpraktikerin wegen Herzrhythmusstörungen behandelt wird, dann geht auch das weit über das hinaus, was sie tun sollte. Auch wenn es für die Ausbildung zum THP nicht die gleichen gesetzlichen Auflagen gibt wie für die zum HP, halte ich ein solches Verhalten für grob fahrlässig.

Also gilt auch umgekehrt: Wenn ein Heilpraktiker Tiere behandeln möchte, sollte er eine solide Ausbildung zum THP absolviert haben.

Ich habe selbst einige solcher Vorfälle erlebt. Wie ist es mit Euch? Wie sind Eure Erfahrungen dazu?
Ich bin gespannt auf Eure Berichte und Meinungen!
Hallo Nicole,
ich strebe auch diese Verbindung von HP und THP an.
Ich denke, dass beide Bereiche von einander profitieren. Auch fühle ich mich oder meine Tiere bislang nicht immer gut behandelt oder beraten. Insbesondere einen ganzheitlichen Ansatz gibt es nicht.
Viele Grüße
Verena
Liebe Nicole,

im Zuge meiner Tätigkeit als EB erlebe ich es immer wieder, dass Kunden kommen, die ein naturheilkundliches Mittel für ihr Tier vom HP bekommen haben. Das fand ich schon immer etwas kritisch, zum einen wegen der Dosierung, zum anderen wegen der Inhaltsstoffe. Ganz abgesehen von der unterschiedlichen Anatomie bei Mensch und Tier.

Zum Glück hatte ich noch nie einen Fall, bei dem es zu irgendwelchen gravierenden Problemen kam. Aber inzwischen kann ich den Tierbesitzern von Medikamenten abraten, von denen ich denke oder weiß, dass sie für den konkreten Fall nicht geeignet oder sogar schädlich sind.

Wäre ich ein paar Jahre jünger, würde ich mich bestimmt auch für die Ausbildung zum HP entscheiden. Ich finde diese Kombination perfekt!!

Viele Grüße, Regina
Liebe Regina,

ja, das ist leider ein großes Problem, dass Tiere von Humanheilpraktikern behandelt werden, obwohl sie keine spezielle Ausbildung dazu gemacht haben.
Es ist schon des öfteren vorgekommen, dass Hunde auf "Herzrhythmusstörungen" behandelt wurden, weil der HP keine Ahnung von der physiologischen respiratoischen Arrythmie beim Hund hatte. Es gibt viele Bereiche, in denen  sich nicht nur die offensichtliche Anatomie, sondern auch die Physiologie sehr vom Menschen unterscheidet. Von den Erkrankungen und der Ernährung ganz abgesehen.

Wohl niemand käme auf die Idee, sich selbst von einem THP behandeln zu lassen (zumal es ja auch verboten wäre), man würde wohl eher einen Therapeuten bevorzugen, der auf Menschen spezialisiert ist. Umgekehrt sollte das eigentlich ebenso selbstverständlich sein.

Viele Grüße, Nicole
Ich finde die Verknüpfung Human-HP und Tier-HP auch toll, bin aber definitiv THP in tiefstem Herzen ..
Ich würde bei meinem Bereich bleiben und mir kompetente HP´s suchen, an die ich Besitzer übersenden kann..

Ich habe 2002 die HP-Ausbildung gemacht, ebenso eine Ausbildung Homöopathie-Therapeut und ich hätte mich nicht in der Lage gesehen, Tiere adäquat zu behandeln mit meinem Wissen.. da ist einfach zu viel unterschiedlich zum Menschen, als dass das wirklich Sinn macht.
Wobei ich einigen Human-HP eher meine Hunde anvertrauen würde, als manch THP ;-)