Lieber Bernd, und Ihr anderen in diesem Thread,
ich habe die Petition gerade unterschrieben, weil die politische Forderung natürlich gefährlich und ethisch bedenklich ist, Danke, Bernd, für diese Petition!!
erste Anmerkung:
Beim der Besetzung eines ministerialen Ressorts geht es (leider?) (meist) nicht um Fach- sondern um Methodenkompetenz und Integration ins Gesamtsystem
Daher wird ein Justizminister Außenminister oder ein Gesundheitsminister Verteisigunsminister
Das ist in der Wirtschaft übrigens nicht anders, wenn ein Bahnchef BER-Chef wird
Alles hat seine Vor- und Nachteile, eine Diskussion diesbezüglich wäre müßig
zweite Anmerkung:
ich kenne Julia Klöckner von einigen Veranstaltungen, da sie hier in meiner Region aufgewachsen ist. Ich mag vieles an ihr nicht, aber sie ist - wie man hier so sagt - ein Mädchen der Region und hatte schon immer Kontakt zur Landwirtschaft. Ökologischer Anbau ist auch immer regionaler Anbau, man denke an den ökologischen Fußabdruck. In unserer Region sind die Standortkosten zwar gering, aber im ökologischen regionalen Vertrieb sind extrem schlechte Preise zu erzielen, da auch das sogenannte Nettohaushaltseinkommen gering ist.
Ich lebe in einer "Fleischregion", das heißt, hier wird praktosch täglich Fleisch gegessen, und davon vile! Ein ordentliches Schweinenackensteak hat mindestens 350 Gramm und keiner würde im Restaurant mehr als 7-9 EUR dafür bezahlen (Beilagen rausgerechnet). Bei üblicher gastronomischer Kalkulation bedeutet das, das der Gastronom das Kilo für 6 EUR einkaufen muss. Der private Griller würde für Bioqualitätmaximal das doppelte bezahlen, also viellciht 12 EUR. Dafür bekommt man kein Demeter oder Bioland!!
Ein Bekannter aus dem Nachbardorf, leidenschaftlicher Landwirt, produziert vom Futteranbau bis zum Fleisch alles selbst und in Bioqualität, schlachtet und verwurstet selbst, arbeitet 80 Stunden die Woche um einigermaßen über die Runden zu kommen. Ein Biozertifikat wie Demeter oder Bioland ist nicht machbar, viel zu viel bürokratischer Aufwand, viel zu hohe Kosten, und wenn er überegionaler vermarkten würde wollen, wüden die "sauberen" Biozwischenhändler mehr verdienen als er.
Er ist wirklich absolut überzeugter Biobauer und wird jede Möglichkeit nutzen, produktiver zu sein, weil er muss! Ich vermute, dass er seiner Linie treu bleiben wird und keine Pestizide oder Glyphosat einsetzt, aber verübeln könnte ich es ihm nicht.
In Regionen wie meiner ist die Landwirtschaft sehr sehr schwierig und meine Region ist leider nicht die einzige, der es so geht.
Was passiert denn, wenn die vielen Biobauern - zertifiziert oder nicht - ihrem Erwerb nicht mehr nachkommen können, weil die Leute das Geld nicht bezahlen können/wollen oder weil durch die EU billigste Bioprodukte ins Land kommen? Es gibt genau zwei Möglichkeiten: Die Bio-Landwirtschaft in Deutschland erlischt, Gute Nacht Regionalität und ökoölogisher Fußabdruck, oder sie geht Kompromisse ein, die wir alle eigentlich nicht wollen.
Aber um nichts anderes geht es hier genau!! Welche Kompromisse müssen eingegangen werden, damit Deutschland ein wettbewerbsfähiger Bio-Produent bleibt, was immer das auch heißt... aner genau das ist die Frage, um die es geht, ökologisch sinnvolle und gesunde Ernährung und der Erhalt der Landwirtschaft in Deutschland, und die muss man sich anhören ;
ich finde den übereifrigen Ansatz der Bundesregierung falsch, daher habe ich die Petiion gern unterschrieben.
Aber jeder, der unterschreibt, sollte ach darüber nachdenken, warum es denn überaupt zu solch einer Diskussion kommt und dass jede Medaille zwei Seiten hat.
Meins Erachtens sollte die Regierung darin investieren, dass ein Bewußtsein bei der Bevölkerung geschaffen wird, dass eine ökologisch nachhaltige und gesunde Ernährung erstrebenswerter ist als ein neuer Fernseher oder komfortable Extras im KFZ... und dafür ist Julia Klöckner sicherlich die falsche
Ansonsten, lieber Bernd, genug gesülzt von meiner Seite aus, sinnvolle und richtige Petition, wünsche noch viele Unterschriften!