Heilpraktikerschule Isolde Richter

Hier kommt das erste Diagnoserätsel zum HundeKatzenkot. Da die Katze nicht sprechen kann, ist es besonders wichtig, möglichst alle Kanäle zu nutzen, die sonst noch zur Verfügung stehen - und dazu gehört die Begutachtung des Kots.
Selbstverständlich ist diese nur ein Mosaiksteinchen in den Gesamtuntersuchung und dient nicht dazu, das man die fix und fertige Diagnose stellt. Aber einiges kann man doch herausfinden. Wir werden also schauen, was man aus der Inspektion ersehen kann - aber wir werden es  nicht "überstrapazieren" und zu einer endgültigen Diagnose kommen.

Hier das Bild. Bitte zuerst nur schreiben, was man sehen kann. Wenn wir das haben, dann können wir Fragen an den Halter stellen.
Ich bin schon gespannt auf eure Beiträge.

Dann fang ich mal an.
Ich sehe Schleim auf weichem Kot.

Ich korrigiere mal vorsichtshalber: hierbei handelt es sich um Katzenkot (das Foto ist von mir).

Danke, liebe Priska, ich habe es im ersten Post korrigiert, damit es keine Verwirrung gibt.

Danke auch dir, liebe Manuela, das ist richtig: Schleim auf weichem Kot.

Können wir die Ausscheidung, denn als Zeichen einer stoffwechselgesunden Katze einstufen oder müssen hier von einer gestörten Verdauungsleistung ausgehen.

Ich freue mich, wenn alle miträtseln. Es kommt nicht darauf an, dass etwas Richtiges geschrieben wird, sondern dass man lernt, welche Betrachtungen man anstellen kann und welche Fragen man an den Halter stellt.

Ich freue mich über eure weiteren Beiträge.

Ich bin jetzt nicht der "Katzenmensch"  , aber die Verdauung ist bei diesem Tier gestört.

Liebe Manuela,
das ist richtig - und zwar ist er gestört:
hinsichtlich der Konsistenz, denn er ist zu weich,
hinsichtlich der Farbe, denn er ist zu hell
und durch die Schleimbeimengung.

Habt ihr eine Idee, was man aus der vermehrten Schleimbeimengung schließen kann?

Die vermehrte Scheimbildung spricht für eine Reizung /Entzündung der Darmschleimhaut.

Gut, liebe Manuela, wenn es reichlich Schleimbeimengung hat, dann weiß man nicht nur, dass die Ursache im Darm sitzt sondern man weiß dan DICKdarm. Der Grund ist, dass im Dickdarm besonders viele schleimproduzierende Zellen sitzen, um den Stuhl ausscheidungsfähig zu machen.

Jetzt bitten wir die liebe Katzenhalterin, dass sie uns etwas über den kleinen Patienten erzählt!

Wieviel soll ich denn verraten, liebe Isolde?

Ich fange mal an: Der Kot stammt von unserem Kater Sammy.

Sammy haben wir vor 1,5 Jahren im Tierheim gefunden und ihn mit nach Hause genommen. Er wurde dort auf 5-6 Jahre geschätzt, war frisch kastriert und durchgeimpft.
D.h. er ist jetzt ca. 7-8 Jahre alt.
Er sah von Anfang an schlecht und ist eher schreckhaft, vor allem wenn er Schatten sieht. Schon nach wenigen Monaten fing er an zu kränkeln und stellte das Fressen ein. Eine Cortisongabe sollte gegen die akute Entzündung im Maul helfen - stattdessen brachte sie aber einen heftigen Katzenschnupfen zum Ausbruch. Als man ihm dann etwas Schleimlösendes gab, ging es völlig bergab und er bekam blutigen Durchfall.
Irgendwie hat er aber alles überlebt und ihm wurden im Herbst und Winter vergangenen Jahres alle Backenzähne gezogen, weil die Mundschleimhaut vor Entzündungen schon wucherte. Auch das hat er geschafft und bis vor ca. zwei Wochen mit einer täglichen leichteren Dosierung Metacam konnte er ganz gut fressen und sein Leben wieder als Freigänger genießen.
Dann sah er schlechter aus, struppig und dünner und ich hab ihn reingeholt. Um dann festzustellen....
s. Foto.

P.S.: Er ist jetzt wieder draußen und es geht ihm gut.

Liebe Priska,
ganz herzlichen Dank für die Krankengeschicht. Ich denke von unserer Seite ist zum Kot alles gesagt - mehr kann man da nicht herauslesen. Von daher ist es gut, wenn du uns alles von der Krankengeschichte des kleinen Patienten erzählst. Geht denn die Geschichte noch weiter: Um dann festzustellen....

Sorry, dass meine Antwort wegen des Wochenendes etwas gedauert hat.

Guten Morgen, Isolde,

gemeint war: Um dann festzustellen, dass er - wie auf dem Foto zu sehen - deutlich zu weichen Stuhlgang hatte. Also der Beginn dieser akuten Krankheit.

Es kamen später auch noch Blutauflagerungen dazu.
Im Blutbild kam laut TÄ nichts heraus (allerdings waren die Leukos im obersten "Normbereich"),
Parasiten, Pilze, Salmonellen, Yersinien und Campylobacter zeigten im Test kein Wachstum.
Der letzte Test brachte vor ein paar Tagen dieses Ergebnis.
"verminderte Darmflora, die physiologische Darmflora dieses Patienten ist in ihrer Zusammensetzung gestört. Wir empfehlen eine Futtermittelumstellung (Spezialfutter, Schonkost) in Kombination mit Darmflora-stabilisierenden Präparaten."
Mir wurde Pro-Symbioflor gegeben und ich vermute, die vielen Medis im vergangenen Jahr haben seine Darmflora geschwächt. Er kommt jetzt ohne Schmerzmittel und damit ohne Medikamente zurecht (den letzten FORL Zahn hat er sich selbst ausgeschlagen :/), von daher bleibe ich bei normalem möglichst gutem Futter und gebe ihm Pro-Symbioflor. Er ist wieder fröhlich und zufrieden, für mich ein Zeichen, das er sich gut erholt. Da er Freigänger ist, kann ich den Kot allerdings nicht kontrollieren.
Schade, dass das Foto nicht zu mehr Fragen animieren konnte!

GLG

Hallo,

ich fand es toll, dass Du das Foto zur Verfügung gestellt hast. Vielleicht ist es etwas ungewohnt, solche Lernspiele auf diese Art zu machen, aber ich bin mir sicher, dass das noch besser werden wird.

Vielen Dank für Deine Mühe.

Viele Grüße, Nicole

Mir gefallen solche Lernspiele.

(25.09.2017, 08:55)Priska schrieb: [ -> ]...
Schade, dass das Foto nicht zu mehr Fragen animieren konnte!
...

Liebe Priska, auch von mir ganz herzlichen Dank für das Bild und die interessante Krankengeschichte. Wie schon gesagt, allzuviel kann man aus dem Kot nicht heraussehen, denn er ist ja auch nur eine Momentauffnahme.
Und die Fragen, die sich daran anschließen, müssen die normale und komplette Untersuchung des Tieres sein, so wie ihr es bei Nicole im Unterricht lernt.
Ganz lieben Dank auch an alle "Miträtsler".

Dann werden wir in Kürze das nächste Bild einstellen.