Liebe Birgit
bin die Tage nochmal über die Modifikationen zu SI NI SAN gegangen und dabei über ein paar kleine Fragen gestolpert:
zum Pflaumenkernsyndrom:
- Mei Hua (Flos Mume) sind genau welche Blüten? Aprikosen/Pfirsich? Sie entsprechen aber
nicht Mei Gui Hua (chin. Rosenblüten). Sehe ich das richtig?
- Du sagst, Zi Su Geng (Caulis Perillae) entspricht Zi Su Zi. Zi Su Zi habe ich aber nur unter Fruct. Perillae gefunden. Sind ihre Wirkungen vergleichbar?
Und dann gibt es noch zu meiner vollständigen Verwirrung Zi Su Ye (Caulis et Fol. Perillae)...
Wärst Du so lieb und könntest Du zu diesen drei Kräutern nochmal was Erklärendes schreiben?
zum Ikterus:
hier steht + Zhi Shi (Fruct. Gardeniae). Du meinst hier sicher Zhi Zi, denn Zhi Shi (Fruct. Citi Aurantii immat.) ist ja bereits drin...
lichen Dank schonmal
Dagmar
Hallo Birgit
danke für Deine Antwort, jetzt ist mir das klarer
Ja, ich finde das mit den chin. Namen, wie schreibt man was und welches ist dann welches übersetzt
..... teilweise ganz ganz schwierig.
Es gibt Tage, da verbringe ich gefühlt unendlich viel Zeit um nachzuschlagen und zu ordnen...
.. auch heute Morgen bin ich wieder über drei Kräuter gestolpert, die ich mir eigentlich genau notiert hatte, aber (jetzt plötzlich!) anders im Buch stehen
Ja, das ist eine Aufgabe, das Ganze
Ich grüss´Dich und starte gut in die Woche
Dagmar
HuHu Birgit
ich hätte da noch eine Frage zur sicheren Anwendung von Chuan Lian Zi.
Meine Frage bezieht sich auf die Anwendung der Az. bei Hepatitis, da Chuan Lian Zi ja hepatotoxisch wirken kann.
Sehe ich das richtig, dass eine
kurzfristige Anwendung bei einer akuten Hepatitis i.O. wäre - eine Anwendung bei einer chron. Hepatitis aber absolut kontraindiziert?
Und wie lange darf so eine kurzfristige Gabe dauern? 1-2 Wochen?
Danke für Deine Antwort und geniesse Deinen Sonntag
Dagmar
Hallo Dagmar!
Punkt 1 ist natürlich klar:
Grundsätzlich besteht bei einer akuten Hepatitis Behandlungsverbot für den Heilpraktiker
Die akute Virushepatitis ist eine meldepflichtige Infektionserkrankung. Bei Verdacht, Erkrankung und Tod ist der Heilpraktiker verpflichtet nach Infektionsschutzgesetz §8, §6 Abs. 1 die erkrankte Person an das Gesundheitsamt zu melden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Nach § 24 IfSG besteht für den Heilpraktiker ein Behandlungsverbot.
Darf ich als Heilpraktiker eine chronische Virushepatitis behandeln?
Die chronische Hepatitis darf ebenfalls nicht vom Heilpraktiker behandelt werden. Das Behandlungsverbot ergibt sich aus dem § 24 IfSG in Verbindung mit § 7 IfSGE. Es ist dem Heilpraktiker nicht erlaubt Personen, die mit einem im § 7 IfSG aufgeführten Erreger infiziert sind, zu behandeln. Darunter fallen auch die Hepatitis Viren.
Punkt 2:
Schau mal hier:
http://www.ctca.de/index.php/de/sicherhe...zneidrogen
Hier steht: Eine weitere Erkenntnis aus der Studie ist, dass Leberreaktionen durch Toosendan Fructus (chuan lian zi) offenbar auch unter normaler Dosierung möglich sind. Bisher galt das nur für den Fall der Überdosierung.
Deshalb wäre ich mit dem Einsatz von Chuan lian zi, extrem vorsichtig - vor allem dann wenn mein Patient aus irgendwelchen Gründen erhöhte Leberwerte hat!
Ansonsten heißt es ja sowieso in regelmäßigen Abständen Leber- und Nierenwerte überprüfen!
Aber es gibt ja auch Alternativen:::
Punkt 3:
Wie jede Erkrankung wird auch die Hepatitis als Erkrankung in der Chinesischen Medizin eingeteilt in unterschiedliche Syndrome!!!!!!
Ein
häufiges Syndrom ist:
Feuchte Hitze in Leber und Milz:
- Grundsätzlich sind hier Kräuter angesagt die kühlen, wie: Yin Chen Hao, Pu Gong Yin , Cang zhu, Zhi zi und Chai hu .
- Zusätzliche Hilfskräuter, die oft eine entgiftende Eigenschaft besitzen wären zum Beispiel: Bai Hua shi shi cao, Yu jin, Chen pi, Tao ren, Chuan lian zi.....
Die fünf häufigsten Kräuter bei Hepatitis sind laut Fachliteratur:
- Chai Hu, Bai Shao, Bai Zhu, Gan Cao, Dan Shen
Rezepturen für Hepatitis welche man in den chinesischen Fachbüchern findet sind z.B.:
- bei Feuchter-Hitze - Yin Chen Hao Tang - klärt Hitze und Feuchtigkeit
- bei Feuchter - Kälte - Yin Chen Wu Ling San - klärt Feuchte Hitze mit Harnstörungen
- Yin Chen Si Fu Tan
- bei Yin-Typ Gelbsucht mit Milz Yang - Mangel - Yin Chen Zhu Fu Tang
LG und einen schönen Sonntag
Birgit
Hallo Birgit
wahnsinn, was für eine Antwort - danke für Deine Mühe!!
Punkt 1 ist klar - ich wollte jetzt auch keinen behandeln, es hat mich aber einfach interessiert, wie die Tox. generell einzustufen ist.
Dann ist Chuan Lian Zi ja wirklich überaus heikel - und wird besser, wenn irgend möglich, adäquat ersetzt.
Zu Punkt 2 und 3:
Wirklich spannend! Danke für den link -
ctca - hätte ich auch drauf kommen können
Super interessant, was da drin steht - auch in Bezug zu weiteren möglicherweise toxisch wirkenden Arzneien.
Die notiere ich mir raus.
-lichen Dank!!
Ganz liebe Grüsse
Dagmar
Hallo zusammen und Frohe Pfingsten!!
In Block 4, Vorlesung 6 vom 20.11.2017 wird ein Fall im Forum angekuendigt, den ich aber nicht finde.
Wir sollten die Rezeptur Xiao Chai hu tang auf den Fall anpassen..
Wo ist der Fall?
Danke!