Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Prüfungsprotokoll Tübingen,
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Mündliche Heilpraktiker Prüfung am 1.6.2017 um 10 Uhr in Tübingen
Prüfer: Dr. Weidmann und HP Hermann
Dauer: 40 min - nicht bestanden


Dr. Weidmann:
Beschreiben sie den detaillierten Aufbau des Hüftgelenkes (der Hals und trochanter major war ihm hier wichtig)
In welche Richtungen kann es sich das Hüftgelenk bewegen? (Im stehen zeigte ich Abduktion / Adduktion – Außen- und Innenrotation – Flexion)
Wie testen Sie die Beweglichkeit am Patienten?
Wie wirkt sich eine Arthrose auf das Hüftgelenk aus?
Was ist eine Hüftdysplasie?
Welche Tests gibt es beim Säugling und wie können sie dies per Inspektion erkennen ob er eine Therapie mit einer Spreizhose benötigt (Stichwort Hautfalten)?

Ich war gleich zu Beginn etwas erschrocken, da ich mich vergleichsweise wenig auf die Physiologie des Bewegungsapparates vorbereitet hatte.
Dementsprechend konfus müssen meine Aussagen gewesen sei.

Beide Prüfer schauten recht emotionslos meinem Gebärden zu. Die Bewegungstest der Hüftgelenke konnte ich noch erklären, aber den Dysplasie-Test habe ich falsch wiedergegeben. Hr. Weidmann hat hier versucht mir zu helfen.

Ein Patient, der nach dem Aufstehen Rückenschmerzen hat, kommt zu ihnen. Nachdem ich M. Bechterew ausgeschlossen hatte (ich hatte regelrecht den Eindruck, dass er von Bechterew gelangweilt war) kam ich auf Ischialgie.
Welche Ursachen kann eine Ischialgie haben? Was gibt es für Tests (Fersenstand, Zehenstand, ASR, PSR, Sensibilitätstest)?
Ich habe den Bandscheibenvorfall/Bandscheibenvorwölbung und das Reithosenphänomen bei Cauda Equina erwähnt.

Dieser erste Teil hat ca. 25 Minuten gedauert.

HP Hermann:
Eine 55 Jahre alte Frau mit gürtelförmige Schmerzen im Brustbereich kommt zu ihnen.
Ich fing DD Brustschmerz an, aber er blieb gleich bei der Interkostalneuralgie stehen:

Was können wir da als Heilpraktiker machen?

Manuelle Therapie, Massage, Baunscheidtieren…das ich letzteres gesagt habe war grob fahrlässig, er wollte nun, dass ich beschreibe wie ich das mache.
Auf dem Rückenstrecker brachte ich noch raus, aber dass man am Ende ein Baunscheidtier-Öl aufträgt wusste ich nicht.
In der Prüfung reagiert man manchmal sehr irrational, ich hätte Neuraltherapie oder Akkupunktur auf dem Blasenmeridian erwähnen sollen, da kenne ich mich besser aus.

Ich habe versucht mit Ehrlichkeit zu entgegnen und gesagt, dass ich kein Methode anwenden würde, die ich nicht gelernt habe (Sorgfaltspflicht).
Darauf hat er nichts gesagt und das Wort weitergegeben.

Dr. Weidmann:

Fascialparese – periphär und zentral.
Auf welche unterschiedlichen ursächlichen Erkrankungen deutet dies hin.

Stirnrunzeln als Unterscheidungsmerkmal fiel mir noch ein, aber sonst war wohl nichts richtig von dem was ich gesagt habe.

Welche Ursachen kann ein Apoplexie haben? (Ischämisch, Blutung)

Erklären sie den Weg des Blutes zum Gehirn.

Was kann die Gefäße verschließen (Thrombus)?
Ich erwähnte als Bsp dass der Thrombus im linken Herzen beim Kammerflimmern entstehen kann (Mitralklappe) und habe mich damit in das nächste unsicheres Gebiet begeben (Autsch!):

Welche Differenzierung beim Herzflimmern gibt es (Kammerflimmern und Vorhofflimmern)
Wie erkennen das Flimmern (wobei er hier für mich die Frage schwer zu verstehen war – ich habe mehrmals rückgefragt).
Er wollte „Pulslosigkeit“ höhren – mir ist es nicht eingefallen.
Beim rausgehen wusste ich, dass dies nicht gereicht haben kann.

Gesetze, Infektionskrankheiten und das differenzialdiagnostische Abwägen von Krankheiten waren bei meiner Prüfung nicht relevant.
Beide Prüfer waren freundlich und blieben auf Augenhöhe.
Herr Weidmann gab viele Tipps, Herr Hermann hat insgesamt wenig gesagt.

Das Abschluss-Gespräch war lange:
Ich solle mehr Üben und es dann auf jeden Fall nochmal versuchen.

Übrigens: Im Warteraum traf ich noch ein Prüfling der mir sagte, dass er sehr intensiv über die Psychopathologie ausgefragt wurde.
Es ist definitiv möglich bei der Prüfung Themen zu lenken.
Dazu muss aber ein ausgeprägtes rhetorisches Geschick vorhanden sein. Ich stelle jetzt mal die Behauptung auf dass hier das männliche Geschlecht im Nachteil ist. ;-* Insgesamt bin ich doch überrascht wie unterschiedlich die Schwierigkeitsgrade der Prüfung sein können (also im Vergleich zu den aktuellen Protokollen).
Die Protokolle sind leider der einzige Anker in diesem umfangreichen Wissensgebiet.
Ich würde mir wünschen, dass die neuen Leitlinien der Durchführungsverordnung etwas mehr Struktur vorgeben werden, an die sich Anwärter beim Lernen halten können.
Vielen Dank für das Protokoll Heart 

Ich fand es tatsächlich etwas untypisch mit dem Bewegungsapparat zu beginnen.

Auf ein nächstes Mal Heart
Puuuh, das klingt ja nicht sehr ermutigend...
Vielen Dank für das ehrliche Protokoll, gerade aus denen, wo es nicht gereicht hat, kann man sicher viel lernen.
Fürs nächste Mal wünsche ich dir alles Gute und einfach auch ein Quäntchen mehr Glück  top2 Heart
LG Claudia
Vielen Dank für das Protokoll!

Kopf hoch und vielleicht nach einer Relaxpause mit neuem Elan zum neuen Glück!

Alles Gute!

Birgit