Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Hypnose - ist euch das suspekt?
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
zum Webinar Einführung in die Hypnosetherapie, Start 2.9.15

Mich würde eure Meinung interessieren:

Ist euch allein schon der Begriff Hypnose suspekt?
Habt ihr schon ein ungutes Gefühl, wenn ihr den Begriff nur hört?

Habt ihr schon "entwürdigende" Schau-Hypnosen gesehen?
Ich übrigens vor vielen Jahren schon:
eine amerikanische Sendung, in dem am Schluss einem Teilnehmer suggeriert wurde, er habe keine Hose an. Er rannte dann voll Panik aus dem Saal.
Ich weiß bis heute nicht, ob das stimmte oder ob er das nur gespielt hat.

Habt ihr auch schon solche "Schau-Hypnosen" gesehen? Wie waren die? Was haltet ihr davon?
Hallo,

Durch den Kurs Entspannungstrainer kam ich aufs Thema Hypnose und fand es faszinierend.
Ich würde es gern selbst erlernen aber der Kurs hier an der Schule ist mir zuwenig.
Letzten Samstag war ich mit zwei Freundinnen bei einer Heilpraktikerin die uns in Hypnose versetzt hat zum Thema Abnehmen.
Währenddessen hab ich nichts gemerkt, denke auch dass ich gar nicht in Hypnose war ABer es wirkt bei mir total. Meine Cola light "sucht" ist weg und dafür trinke ich jede Menge Wasser. Ganz komisch.

Ich glaube, dass man unterstützend da doch viel machen kann als Therapeut.

Ich bin gespannt was die anderen so erlebt haben.

Leg Diana
Hallo, 

Hypnose funktioniert genauso wie Autosugestion. Habe ich selbst erlebt und bin begeistert davon. Die Showhypnosen sind meiner Meinung nach kontraproduktiv für die Akzeptanz der Methode. 

Viele  Grüße Jutta S
Danke für die Fragestellung! 

Ich finde das Thema spannend, kenne es aus dem Umfeld, jedenfalls aus Patientensicht zur erfolgreichen Raucherentwöhnung wo nichts anderes etwas gebracht hat. 

Ich weiß, das Hypnose bei Psychotherapeuten (eher Osteuropa) z.B. erfolgreich als Begleitmaßnahme zur Traumatherapie eingesetzt wird. 

Und natürlich kennt man auch die Showhypnosen v.a. in den 90ern/ Anfang 2000er wo die Leute gackernd wie die Hühner über die Bühne rennen und Eier legen. Das war natürlich alles andere als hilfreich um ein vernünftiges Bild in der Bevölkerung zu erreichen. 

Ich verstehe, dass es für manche gruselig wirken kann, aufgrund des Kontrollverlustes. Und natürlich erinnere ich mich ebenfalls an Berichte schwarzer Schafe, wo "Therapeuten" die Verletzlichkeit der Klienten leider ausgenutzt haben, oder dies medienwirksam aus einem Grund oder mehreren propagiert wurde. Der Nachweis eines solchen Tatbestandes ist dann ja schwer zu erbringen. 

Insgesamt finde ich das Thema spannend, aber leider auch sehr negativ behaftet. Was schade ist.

Liebe Grüße
Hallo,

bisweilen habe ich noch keine eigene therapeutische Erfahrung mit Hypnose als Patientin gemacht. Bis auf den Kurs, den ich bei Johann kürzlich absolviert habe. Ich weiß aber, dass viele Menschen eher kritisch draufschauen, weil sie fürchten, Opfer zu werden oder Schaden zu nehmen. So dachte ich früher auch.
Gleichzeitig sehe ich es unter seriöser therapeutischer Anleitung als wirkungsvolles Mittel, mit dem ich Menschen nachhaltig helfen kann. Mit Hypnose würde ich mich als Heilpraktikerin an Patienten wenden, die vertrauensvoll und offen sind dafür. Hypnose ist nicht für jeden geeignet finde ich.

Aber sie sollte eigentlich das etwas stiefmütterliche Ansehen verlieren, finde ich.

Durch mehr positive Beispiele in der breiten Öffentlichkeit vielleicht? Auch in der Medizin, gerade vor Operation wird die Hypnose bereits auch in KH eingesetzt.
Anja
Sehr spannend! Ich beschäftige mich mit Milton Erickson und Gunther Schmidt und der Hypnosystemischen Therapie. Jede Lenkung der Aufmerksamkeit ist demnach eine Form von Hypnose. Menschen hypnotisieren sich ständig selbst, wenn sie ihre Gedanken in bestimmte Richtungen fließen lassen. 
Im therapeutischen Gespräch kann die Lenkung der Aufmerksamkeit ganz transparent geschehen. So hat die/der Patient/in jederzeit die Kontrolle über sein/ihr Denken.

Herzliche Grüße,
Sonja
DANKE, das sind interessante Gedanken, die wir da mit euch teilen dürfen.
Mich würde interessieren, ob es noch mehr Forumsteilnehmer gibt, die diesbezüglich von eigenen Erfahrungen berichten können.
Liebe Sonja, vielen Dank, dass ist eine sehr treffliche Zusammenfassung und man merkt hier auch deinen Gunther-Schmidt-Hintergrund (den ich persönlich auch sehr verehre)!
@Anja: Ich würde mir auch wünschen, dass Hypnose etwas mehr aus der "Schmuddelecke" rauskommt, allerdings ist sie das eigentlich auch bereits, wenn man betrachtet in welchen therapeutischen Verfahren sie bereits offiziell angewandt wird: (Hypno)Systemik, EMDR, EMI, NLP, Ego-State-Therapie, VT um nur mal ein paar zu nennen. In Schweden lernen Schulkinder angeblich Selbsthypnose zur Verbesserung der Schulleistungen, aber das ist Hörensagen und wird dann wahrscheinlich anders genannt.
Interessant in diesem Zusammenhand, ist der Fakt, dass Hypnose seit Anfang des Jahrtausends vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt ist, was natürlich nur sehr begrenzt Auswirkung auf "das kollektive Unbewusste" hat. Leider wird aus meiner Sicht auch zu wenig dafür getan, um der Hypnose ihren "magischen Touch" zu nehmen (obwohl der natürlich auch sinnvoll ist und keineswegs vollkommen unberechtigt) und transparenter darüber aufzuklären, wie Hypnose funktioniert und dass es sich eher um ein Alltagsphänomen handelt was zielführend genutzt wird. Wenn man bei Amazon Hypnose eingibt, erhält man Treffer wie: "Du wirst tun was ich sage!" und "Schlank im Schlaf" etc. Das ist leider alles aus meiner Sicht sehr irreführend und erhält den Mythos aufrecht, man könne einen Menschen zu irgendetwas bringen, was er nicht will. Aus meiner Sicht wäre der Titel "Komm, ich erzähle dir eine Geschichte" von Jorge Bucay hier angemessener Smile.