06.05.2014, 07:27
Hallo,
bevor sich Einzelheiten in meiner Erinnerung verlieren und ich selbst immer mit großem Interesse die Prüfungsprotokolle der anderen gelesen habe, versuche ich so kurz wie möglich auch meine mündliche Prüfung zum HPP zu dokumentieren. Ich habe in Darmstadt meine Prüfung abgelegt.
Zuerst wurde ich nett begrüßt von 3 Personen (Prüfer, Amtsarzt und HPP) und gefragt, ob es ok ist, wenn das Prüfungsgespräch aufgezeichnet wird, was selbstverständlich nach bestandener Prüfung wieder gelöscht wird. Ich stimmte zu.
Dann sollte ich kurz erläutern welchen therapeutischen Hintergrund mich denn zur Prüfung veranlasst hat. Da musste ich schon stocken, denn ich hatte keinen therapeutischen Hintergrund, sondern bin einzig und allein ab und an in der Elternberatung tätig. Das erzählte ich auch dann. Details wollte man dann aber auch gar nicht wissen, scheinbar war es nicht der Einstieg, den sie sich erwünscht hatten.
Der Prüfer meinte dann "gut", dann machen wir es halt anders: Welche Formen der Schizophrenie kennen Sie? Ich zählte die 3 häufigsten auf...... Er blieb bei der hebephrenen Schizo hängen. Welche Leitssymptome hat die hebephrene Schizo? .......Neben dem „läppischen“ Affekt hat die hebeprhene Schizo noch andere Symptome. Da musste ich schon das erste Mal grübeln, denn ich hatte mich in meinem Lernen immer auf den läppischen Afffekt eingestimmt. In Gedanken ging ich dann die ICD 10 Kriterien durch und blieb bei den Denkstörungen hängen und sagte das dann auch. Welche Denkstörung? Zerfahrenheit??? Welche Denkstörungen kennen Sie denn noch? Ich zählte auf. Was ist der Unterschied zwischen Ideenflucht und Zerfahrenheit? Veranschaulichen Sie es an einem Beispiel.
Welche Schizophrenieform kennen Sie noch? Schizophrenia simplex, da sie aber sehr selten vorkommt, habe ich sie nicht intensiv gelernt (ehrlich gesagt, habe ich den Punkt 9 in der ICD 10 auch nie abgeschrieben, wusste aber genau, wo ich das Kriterium finden hätte können). Und dann öffnete ich eine Tür (ich öffnete so viele Türen, obwohl Savina uns davor gewarnt hatte): ich sagte, ich weiß aber, dass sie Ähnlichkeiten mit der schizotypen PS hat. Na, dann erzählen Sie mir mal die Diagnosekriterien der schizotypen Persönlichkeitsstörung? .... Wie würden Sie diffrentialdiagnostisch abgrenzen zur hebephrenen Schizo? Dann wieder zurück zur Schozophrenie. Welche Ursachen hat eine Schizophrenie? .... Wie ist der Verlauf? ..... Wie hoch ist das Suizidrisiko (auch dazu gab ich eine Steilvorlage, denn ich sagte, dass der Verlauf bei 1/3 ungünstig ist und es auch zu Suizid kommen kann)? Aber ich wusste die 10%. Zurück zu den Ursachen. Nennen Sie Beispiele für die Ursache einer Schizophrenie. Irgendwie machte ich bei meinen lauten Gedanken da die Tür zur Alkohol induzierten Psychose auf. Wie unterscheidet sich denn eine Alkohol induzierte Psychose von einer paranoiden Schizo? Ich habe aufgezählt. Aber zurück zu den Ursachen. Was kann denn noch zu einer Schizo führen? Denken Sie mal an die Jugendlichen (das sollte eine Hilfe sein, da er wohl nicht den Alkohol hören wollte). Da kamen mir dann die Drogen. Welche Droge z.Bsp.? Ich konnte nicht mehr klar denken und dachte dann nur, in jedem Buch steht Cannabis kommt häufig in den mündlichen Prüfungen vor und sagte: Cannabis. Das war, was er hören wollte. Und nochmal zu den Jugendlichen: Woran erkennen Sie denn bei einem Jugendlichen, dass er eventuell eine drogeninduzierte Psychose hat? Am amotivationalen lethargischen Syndrom. Woran erkennen Sie denn jetzt, ob es sich um eine drogeninduzierte Psychose handelt oder um eine Schizophrenie? Der Nachweis, dass eine Droge konsumiert wurde, reichte ihm nicht. Also ging ich wieder schnell die Diagnosekriterien in meinem Kopf durch und dachte, dass kann nur das Zeitkriterium sein. Das war richtig, (aber mir nicht ganz einleuchtend. Darüber muss ich dann nochmal in Ruhe nachdenken.) .
Der Prüfer schaute dann die Heilpraktikerin und den Amtsarzt an. Sie nickten sich zu und meinte dann nach 20 Minuten Prüfungszeit „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gut gelernt und bestanden.“
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen!!!
LG,
Petra
bevor sich Einzelheiten in meiner Erinnerung verlieren und ich selbst immer mit großem Interesse die Prüfungsprotokolle der anderen gelesen habe, versuche ich so kurz wie möglich auch meine mündliche Prüfung zum HPP zu dokumentieren. Ich habe in Darmstadt meine Prüfung abgelegt.
Zuerst wurde ich nett begrüßt von 3 Personen (Prüfer, Amtsarzt und HPP) und gefragt, ob es ok ist, wenn das Prüfungsgespräch aufgezeichnet wird, was selbstverständlich nach bestandener Prüfung wieder gelöscht wird. Ich stimmte zu.
Dann sollte ich kurz erläutern welchen therapeutischen Hintergrund mich denn zur Prüfung veranlasst hat. Da musste ich schon stocken, denn ich hatte keinen therapeutischen Hintergrund, sondern bin einzig und allein ab und an in der Elternberatung tätig. Das erzählte ich auch dann. Details wollte man dann aber auch gar nicht wissen, scheinbar war es nicht der Einstieg, den sie sich erwünscht hatten.
Der Prüfer meinte dann "gut", dann machen wir es halt anders: Welche Formen der Schizophrenie kennen Sie? Ich zählte die 3 häufigsten auf...... Er blieb bei der hebephrenen Schizo hängen. Welche Leitssymptome hat die hebephrene Schizo? .......Neben dem „läppischen“ Affekt hat die hebeprhene Schizo noch andere Symptome. Da musste ich schon das erste Mal grübeln, denn ich hatte mich in meinem Lernen immer auf den läppischen Afffekt eingestimmt. In Gedanken ging ich dann die ICD 10 Kriterien durch und blieb bei den Denkstörungen hängen und sagte das dann auch. Welche Denkstörung? Zerfahrenheit??? Welche Denkstörungen kennen Sie denn noch? Ich zählte auf. Was ist der Unterschied zwischen Ideenflucht und Zerfahrenheit? Veranschaulichen Sie es an einem Beispiel.
Welche Schizophrenieform kennen Sie noch? Schizophrenia simplex, da sie aber sehr selten vorkommt, habe ich sie nicht intensiv gelernt (ehrlich gesagt, habe ich den Punkt 9 in der ICD 10 auch nie abgeschrieben, wusste aber genau, wo ich das Kriterium finden hätte können). Und dann öffnete ich eine Tür (ich öffnete so viele Türen, obwohl Savina uns davor gewarnt hatte): ich sagte, ich weiß aber, dass sie Ähnlichkeiten mit der schizotypen PS hat. Na, dann erzählen Sie mir mal die Diagnosekriterien der schizotypen Persönlichkeitsstörung? .... Wie würden Sie diffrentialdiagnostisch abgrenzen zur hebephrenen Schizo? Dann wieder zurück zur Schozophrenie. Welche Ursachen hat eine Schizophrenie? .... Wie ist der Verlauf? ..... Wie hoch ist das Suizidrisiko (auch dazu gab ich eine Steilvorlage, denn ich sagte, dass der Verlauf bei 1/3 ungünstig ist und es auch zu Suizid kommen kann)? Aber ich wusste die 10%. Zurück zu den Ursachen. Nennen Sie Beispiele für die Ursache einer Schizophrenie. Irgendwie machte ich bei meinen lauten Gedanken da die Tür zur Alkohol induzierten Psychose auf. Wie unterscheidet sich denn eine Alkohol induzierte Psychose von einer paranoiden Schizo? Ich habe aufgezählt. Aber zurück zu den Ursachen. Was kann denn noch zu einer Schizo führen? Denken Sie mal an die Jugendlichen (das sollte eine Hilfe sein, da er wohl nicht den Alkohol hören wollte). Da kamen mir dann die Drogen. Welche Droge z.Bsp.? Ich konnte nicht mehr klar denken und dachte dann nur, in jedem Buch steht Cannabis kommt häufig in den mündlichen Prüfungen vor und sagte: Cannabis. Das war, was er hören wollte. Und nochmal zu den Jugendlichen: Woran erkennen Sie denn bei einem Jugendlichen, dass er eventuell eine drogeninduzierte Psychose hat? Am amotivationalen lethargischen Syndrom. Woran erkennen Sie denn jetzt, ob es sich um eine drogeninduzierte Psychose handelt oder um eine Schizophrenie? Der Nachweis, dass eine Droge konsumiert wurde, reichte ihm nicht. Also ging ich wieder schnell die Diagnosekriterien in meinem Kopf durch und dachte, dass kann nur das Zeitkriterium sein. Das war richtig, (aber mir nicht ganz einleuchtend. Darüber muss ich dann nochmal in Ruhe nachdenken.) .
Der Prüfer schaute dann die Heilpraktikerin und den Amtsarzt an. Sie nickten sich zu und meinte dann nach 20 Minuten Prüfungszeit „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gut gelernt und bestanden.“
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen!!!
LG,
Petra
, ganz herzliche Glückwünsche zur bestandenen Prüfung! 
Dann darf man ja auch öffnen, wenn man die Folgefragen dann beantworten kann. So blieb ihnen am Ende nicht mehr so viel Zeit, noch viele andere Dinge zu fragen, weil sie an den verschiedenen "Steilvorlagen" hängen geblieben sind.