Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: klassische Konditionierung
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Ich möchte auch noch einmal etwas zur klassischen Konditionierung sagen. Auch hier gab es Fragezeichen im heutigen Prüfungstraining.

"Wenn ich an eine Zitrone denke und mir zieht sich alles zusammen - das ist eine klassische Konditionierung." war das Postulat.

Hier muss man unterscheiden, ob man sich einfach nur ansieht, wie wir lernen oder ob wir die Theorie der klassischen Konditionierung betrachten, um therapeutisch etwas zu beeinflussen.

Das Postulat ist dann komplett richtig, wenn wir uns schlicht anschauen, wie wir lernen, ohne dabei den Fokus auf die Therapie und therapeutische Interventionen legen:
Zitrone anschauen oder sich vorstellen = neutraler Reiz

das erste mal im Leben reinbeißen und schmecken, dass das sauer ist = unkonditionierter Reiz

alles zieht sich zusammen = unkonditionierte Reaktion

später sehe ich eine Zitrone oder denke daran = konditionierter Reiz

alles zieht sich bei der Vorstellung zusammen = konditionierte Reaktion

Eine Extinktion wäre hier nur möglich, wenn ich in viele Zitronen beiße, die nicht sauer sind.


Nun ging es Pawlow aber auch darum zu zeigen, dass ich von außen jeden beliebigen Reiz einsetzen kann und ihn zu einem konditionierten Reiz machen kann.

Also wenn ich immer beim Anblick einer Zitrone einen Handyklingelton höre, wird dieser Ton irgendwann dazu führen, dass sich mir alles zusammenzieht.

Interessant ist hier, dass über einen ehedem konditionierten Reiz (Zitrone anschauen oder dran denken) neu konditioniert wird mit einem weiteren neutralen Reiz.

Diese Lerntheorie ist also zunächst eine Theorie darüber, wie wir lernen, aber eben auch die Grundlage verhaltenstherapeutischer Interventionen. Und hierbei geht es darum, wie ich zu den bereits vorhandenen Verhaltensmustern Konditionierungen vornehmen kann - also wie ich bewusst und zielgerichtet auf das Lernen Einfluss nehmen kann, indem ich gegebene Reiz-Reaktions-Muster modifiziere.

Schönen Freitag Nachmittag Euch Smile
Savina

Ramona

Den Nachmittag werde ich dann wohl brauchen, um den Inhalt des Beitrages zu erforschen! *schwitz* Aber besser, ich schaue mir vorher die Aufzeichnung vom Mittwochabend noch an. Smile

Danke für die nochmalige Erläuterung!

lg,
Ramona
ööööhhhhmmm.....Angel

Ich stell mich neben Ramona und schwitz ein bisschen mit.Blush

Ich fürchte, zu meinem persönlichen Türsteher Herrn Korsakow gesellt sich gerade Herr Pawlow, um mir den Eintritt in die Welt der Psyche komplett zu verstellen.Cool

Boa ey!
Bin ich froh, dass ich das Wort Verhaltenstherapie wenigstens richtig schreiben kann....Big Grin

LG

MonikaSmile
Was Savina schreibt, ist viel weniger kompliziert, als es sich anhört.
Ich dürft Euch nicht von den Worten erschrecken lassen.
Angst vor kompliziert erscheinenden Sachverhalten ist auch eine konditionierte Reaktion.
(Lernen- Schule- Angst zu versagen)

Kind kennt keine Zitrone: Keine körperliche Reaktion beim Anblick. Könnte auch ein Bügelbrett sein.

Kind schmeckt Zitrone: Igittigit, sauer und physisch Reaktion es zieht sich zusammen

Kind kennt Zitrone und sieht eine: Erinnerung: das war sauer. Ist aber nicht so wichtig.

Kind kennt Zitrone, sieht eine und ist hilflos dem Zusammenziehen ausgesetzt: Erinnerung: das war sauer. Und ich habe den Raum, mich damit zu beschäftigen. Es beherrscht meine Vorstellung in dem Moment.

Reiz und Reaktion unterscheiden sich in der Wichtigkeit der Bedeutung für mich.

Wenn es mal gebrannt hat, ist der Schwefelgeruch von Streichhölzern nicht mehr neutral, sondern limbisch Wink verknüpft und das Gesamtsystem ist hochgradig aufgebracht und alarmiert. Je mehr ein Ereignis gefühlsmäßig anspricht, und je wichtiger die Erfahrung für das Überleben ist, um so weniger Einfluss hat man auf seine Reaktion auf den Reiz.

Dann kann man dekonditionieren, wenn es zu einer Last wird. Es ist also nicht das Ding, sondern das, was das Ding mit mir macht.

Wo ich jetzt süße Zitronen herbekommen soll, ist mir allerdings schleierhaft rofl

LG Conny