Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Buch über Autismus "Buntschatten und Fledermäuse"
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Ich möchte Euch gern das Buch „Buntschatten und Fledermäuse“ von Axel Brauns vorstellen. Isolde hatte es in ihrer Kombi-Vorlesung zu den Psychischen Krankheiten kurz angesprochen. In diesem Buch beschreibt der Autor, ein „bekennender“ Autist, auf eine sehr persönliche Art sein Leben – beginnend mit seiner Kindheit bis hin zum Studium. Anhand zahlreicher Begebenheiten seines Alltages veranschaulicht er, wie „anders“ er sich häufig fühlt. Als Autist hat der Autor offenbar große Schwierigkeiten damit, die Stimmungen anderer Menschen „einzuordnen“, weil deren Gesichter für ihn nur als vage „Nebelwolken“ wahrnehmbar sind. Dafür hat der Autor schon als kleines Kind offenbar ein besonderes Verhältnis zu allem, was irgendwie mit einer klaren Struktur und Ordnung einhergeht. Als Leser hat man den Eindruck, dass ihm solche Dinge Ruhe und „Geborgenheit“ vermitteln (so z.B. der Lichtschalter im Heizungskeller des elterlichen Hauses, den das Kind stundenlang ein und ausschaltet und sich an dem „Klick-Klick“ erfreut). Auf der anderen Seite empfindet der Autor das Verhalten seiner Mitmenschen immer wieder als unverständlich: „Bundschatten“ sind für ihn solche Menschen, die zwar auf ihn irgendwie „fremdartig“, aber jedenfalls freundlich wirken, „Fledermäuse“ z.B. solche, die ihn wegen seines Anderseins auslachen. Während sich der Autor mit zunehmendem Alter zu einem hervorragenden Schüler entwickelt, der ohne Mühe ganze Lexika auswendig lernen kann, schildert er anhand verschiedener Begebenheiten seine Schwierigkeiten, aus dem Verhalten seiner Mitmenschen schlau zu werden und „angemessen“ darauf zu reagieren. Die humorvolle Art und das Feingefühl des Autors, seine „Andersartigkeit“ zu beschreiben, haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, welches aber garantiert kein „Auslachen“ war.
Ich hatte mich bisher nicht näher mit Autismus beschäftigt und dachte – auch mit einigen Vorurteilen - dass Autisten eben Menschen sind, welche einfach „nicht sprechen“. Das Buch offenbart aber den Autismus als eine sehr facettenreiche und irgendwie auch faszinierende Form eines „Anderseins. Im Alltag des Autors scheint der Autismus vor allem durch eine gewisse „Einseitigkeit“ der rationalen Seite (er lernt ganze Lexika ohne Mühe auswendig) einher zugehen - mit einer gleichzeitig sehr eingeschränkten emotionalen Seite, vor allem eben jener Fähigkeit, die Gefühle und Emotionen anderer Menschen einordnen zu können. Der Autor selbst bringt diese fehlende Balance zum Ausdruck, als er eine Episode beschreibt, in der er seinem erstaunten Bruder die Hauptstadt jedes noch so unbekannten Staates aus dem Atlas aufsagen kann, er sein Buch aber mit einer Frage beendet: „Wie heißt die Hauptstadt von Verliebtsein“?

Herzliche Grüße
Winnie
Liebe Winnie

Das ist ein tolles, berührendes Buch, kann ich auch empfehlen.....
Danke, liebe Winnie, für deine ausführliche Beschreibung.HeartHeartHeart

Es ist eines meines Lieblingsbücher!!