15.01.2013, 22:46
Liebe HPP-AnwärterInnen, KurskollegInnen, MitschülerInnen ...und liebe Sybille 
Wie versprochen kommt hier mein Protokoll von der HPP Prüfung heute morgen, soweit ich mich erinnern kann. Meine Antworten kann ich nicht mehr im Detail erinnern, generell habe ich über die Fragen hinaus meist noch etwas zum Thema gesagt und wurde dabei auch nicht unterbrochen.
Prüfungsort: AK Ochsenzoll, Hamburg
Prüferin: Frau Dr. Dr. Moldzio, Oberärztin
Mein Termin war um 9.00 und ich war die erste Kandidatin. Die Prüfung fand direkt im Arztzimmer auf Station statt. Es gab keine weiteren Beisitzer, sondern das Gespräch wurde lediglich auf Tonband aufgezeichnet. Dauer: 25Min.
Eingangsfrage:
Was wollen Sie denn mit der Zulassung als HPP anfangen? Wie sind Ihre Pläne?
Anschließend wurde das Tonband angestellt.
Fühlen Sie sich gesundheitlich in der Lage, diese Prüfung anzutreten?
Klar!
Welche psychischen Erkrankungen sind Ihnen in letzter Zeit (bei Erwachsenen) begegnet?
Ich fand die Frage erst etwas merkwürdig, habe dann aber von der anorektischen Mutter einer meiner Therapiepatientinnen berichtet, außerdem einige Eindrücke aus der Erwachsenenpsychatrie geschildert (Suchterkrankungen, Depressionen, Ängste, Zwänge, Psychosen)
Wie werden denn psychische Krankheiten eingeteilt?
Nach ICD-10, F0-9. Ich habe nicht alles hergebetet, sondern mich in einem groben Überblick versucht, noch weiter erörtert, welche der Störungen generell nicht in meinen Behandlungsbereich fallen und welche schon (z.B. F4, F6). Ich habe wohl viel mehr erzählt, als sie wissen wollte, aber solange sie freundlich genickt hat, habe ich einfach mal weiter geredet...
Bei welchen Störungen spielen denn Depressionen eine Rolle?
Komorbidität bei fast allen Störungen. Immer klären, was im Vordergrund steht etc.... Störungen aufgezählt, außerdem natürlich insbesondere bei den Affektiven Störungen.
Was für Symptome erwarten Sie denn, wenn ein Patient mit schwerer Depression vor Ihnen sitzt?
Die Frage fand ich Super! Symptome und auch die verschiedenen Formen von Depression genannt (larvierte Depression, agitierte Depression etc.), zirkadiane Besonderheiten (Morgentief) fand sie wichtig. Frage nach Schlaf, Libido, Appetenz, Eindruck von vernachlässigtem Äußeren etc.
Und was wäre Ihre Befürchtung?
Suizidgefährdung. Erläutert, wie ich handlungsleitende Suizidalität erfragen würde etc.
Was machen Sie denn, wenn der Patient sagt, dass das jetzt sein letztes Gespräch war und er sich nun von der Brücke stürzt. Und dann rausgeht?
Notfall! Vermutlich bleibt mir keine Zeit mehr, den Soz.psych. Dienst anzurufen, die sonst zwischen 8-16Uhr zuständig wären, sondern ich rufe gleich die Polizei.
Und was machen die dann?
Einweisung nach PsychKG erläutert. 24h-Regel etc.
Und welche Möglichkeiten der Einweisung gegen den Willen des Patienten kennen Sie noch?
Betreuungsgesetz erläutert, außerdem StGB bei psychisch kranken Straftätern als 3. Möglichkeit.
Themenwechsel. Welche Antidepressiva kennen Sie denn?
Aus meiner Arbeit nur Fluexitin bei Jugendlichen, ich habe dann versucht mich an die grobe Unterteilung zu erinnern (Trizyklische, MAO-Hemmer etc.)
Weil Psychopharmakologie mein absolutes persönliches "Glatteis" ist, musste ich hier arg improvisieren und habe mich ein wenig um Kopf und Kragen geredet. Auch bei der folgenden Frage nach Neuroleptika stand ich nicht so gut da. Auch hier wollte sie konkrete Namen hören und außer Haldol ist mir nicht wirklich was eingefallen...
Nochmal Themenwechsel: Welche Therapiemethoden kennen Sie denn?
Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch-analytische, Gesprächspsychotherapie, Psychodrama, Gestalttherapie, ... Hier wollte sie noch Familientherapie und systemische Therapie hören, die ich nachliefern konnte.
Irgendwann hatte die Prüferin ein Einsehen
und hat mich dann ganz direkt nach meinem Eindruck meiner Leistung gefragt. Ich gab mich zerknirscht hinsichtlich der Psychopharmakologie-Lücke...
Sie sagte dann, dass ihr alles andere aber sehr gut gefallen habe, die Prüfung somit bestanden sei und ich dann vom Gesundheitsamt meine Bestätigung erhielte.
Insgesamt war es eine sehr angenehme Prüfungssituation, nette Prüferin, hat mir Spaß gemacht!
Ich hoffe das motiviert alle, die kurz vor ihrer Prüfung stehen. Mit den Kursen hier (Basis- und Intensivkurs), insbesondere mit den Prüfungssimulationen, kann man wirklich gut vorbereitet und gelassen zur Prüfung schreiten
Vielen Dank für die tolle Unterstützung hier im Forum und besonders auch im Intensivkurs, durch Sybille und unsere nette Kursgemeinschaft, vielen Dank auch an Mirjam und den harten Kern aus der Sonntags-Lerngruppe!
Liebe Grüße ...und gute Nacht
Tina
Wie versprochen kommt hier mein Protokoll von der HPP Prüfung heute morgen, soweit ich mich erinnern kann. Meine Antworten kann ich nicht mehr im Detail erinnern, generell habe ich über die Fragen hinaus meist noch etwas zum Thema gesagt und wurde dabei auch nicht unterbrochen.
Prüfungsort: AK Ochsenzoll, Hamburg
Prüferin: Frau Dr. Dr. Moldzio, Oberärztin
Mein Termin war um 9.00 und ich war die erste Kandidatin. Die Prüfung fand direkt im Arztzimmer auf Station statt. Es gab keine weiteren Beisitzer, sondern das Gespräch wurde lediglich auf Tonband aufgezeichnet. Dauer: 25Min.
Eingangsfrage:
Was wollen Sie denn mit der Zulassung als HPP anfangen? Wie sind Ihre Pläne?
Anschließend wurde das Tonband angestellt.
Fühlen Sie sich gesundheitlich in der Lage, diese Prüfung anzutreten?
Klar!
Welche psychischen Erkrankungen sind Ihnen in letzter Zeit (bei Erwachsenen) begegnet?
Ich fand die Frage erst etwas merkwürdig, habe dann aber von der anorektischen Mutter einer meiner Therapiepatientinnen berichtet, außerdem einige Eindrücke aus der Erwachsenenpsychatrie geschildert (Suchterkrankungen, Depressionen, Ängste, Zwänge, Psychosen)
Wie werden denn psychische Krankheiten eingeteilt?
Nach ICD-10, F0-9. Ich habe nicht alles hergebetet, sondern mich in einem groben Überblick versucht, noch weiter erörtert, welche der Störungen generell nicht in meinen Behandlungsbereich fallen und welche schon (z.B. F4, F6). Ich habe wohl viel mehr erzählt, als sie wissen wollte, aber solange sie freundlich genickt hat, habe ich einfach mal weiter geredet...
Bei welchen Störungen spielen denn Depressionen eine Rolle?
Komorbidität bei fast allen Störungen. Immer klären, was im Vordergrund steht etc.... Störungen aufgezählt, außerdem natürlich insbesondere bei den Affektiven Störungen.
Was für Symptome erwarten Sie denn, wenn ein Patient mit schwerer Depression vor Ihnen sitzt?
Die Frage fand ich Super! Symptome und auch die verschiedenen Formen von Depression genannt (larvierte Depression, agitierte Depression etc.), zirkadiane Besonderheiten (Morgentief) fand sie wichtig. Frage nach Schlaf, Libido, Appetenz, Eindruck von vernachlässigtem Äußeren etc.
Und was wäre Ihre Befürchtung?
Suizidgefährdung. Erläutert, wie ich handlungsleitende Suizidalität erfragen würde etc.
Was machen Sie denn, wenn der Patient sagt, dass das jetzt sein letztes Gespräch war und er sich nun von der Brücke stürzt. Und dann rausgeht?
Notfall! Vermutlich bleibt mir keine Zeit mehr, den Soz.psych. Dienst anzurufen, die sonst zwischen 8-16Uhr zuständig wären, sondern ich rufe gleich die Polizei.
Und was machen die dann?
Einweisung nach PsychKG erläutert. 24h-Regel etc.
Und welche Möglichkeiten der Einweisung gegen den Willen des Patienten kennen Sie noch?
Betreuungsgesetz erläutert, außerdem StGB bei psychisch kranken Straftätern als 3. Möglichkeit.
Themenwechsel. Welche Antidepressiva kennen Sie denn?
Aus meiner Arbeit nur Fluexitin bei Jugendlichen, ich habe dann versucht mich an die grobe Unterteilung zu erinnern (Trizyklische, MAO-Hemmer etc.)
Weil Psychopharmakologie mein absolutes persönliches "Glatteis" ist, musste ich hier arg improvisieren und habe mich ein wenig um Kopf und Kragen geredet. Auch bei der folgenden Frage nach Neuroleptika stand ich nicht so gut da. Auch hier wollte sie konkrete Namen hören und außer Haldol ist mir nicht wirklich was eingefallen...
Nochmal Themenwechsel: Welche Therapiemethoden kennen Sie denn?
Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch-analytische, Gesprächspsychotherapie, Psychodrama, Gestalttherapie, ... Hier wollte sie noch Familientherapie und systemische Therapie hören, die ich nachliefern konnte.
Irgendwann hatte die Prüferin ein Einsehen
und hat mich dann ganz direkt nach meinem Eindruck meiner Leistung gefragt. Ich gab mich zerknirscht hinsichtlich der Psychopharmakologie-Lücke...Sie sagte dann, dass ihr alles andere aber sehr gut gefallen habe, die Prüfung somit bestanden sei und ich dann vom Gesundheitsamt meine Bestätigung erhielte.
Insgesamt war es eine sehr angenehme Prüfungssituation, nette Prüferin, hat mir Spaß gemacht!
Ich hoffe das motiviert alle, die kurz vor ihrer Prüfung stehen. Mit den Kursen hier (Basis- und Intensivkurs), insbesondere mit den Prüfungssimulationen, kann man wirklich gut vorbereitet und gelassen zur Prüfung schreiten
Vielen Dank für die tolle Unterstützung hier im Forum und besonders auch im Intensivkurs, durch Sybille und unsere nette Kursgemeinschaft, vielen Dank auch an Mirjam und den harten Kern aus der Sonntags-Lerngruppe!
Liebe Grüße ...und gute Nacht
Tina
