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Somatic Experiencing nach Peter Levine
#1
Wer vor hat, im traumatherapeutischen Bereich zu arbeiten, dem sei wärmstens die Methode von Peter Levine ans Herz gelegt: Somatic Experiencing (SE). SE ist ein Konzept zum Verstehen von und zum Umgang mit Trauma.

Was genau ist SE? Das kann man hier nachlesen: Was ist SE?

Ich liebe diese Arbeit sehr, und auch die Ausbildung hat mich in und mit mir selbst ein großes Stück wachsen und zusammenwachsen lassen. Achtsam, behutsam, entschleunigt und titriert folgt SE den Spuren im Nervensystem, die Traumata hinterlassen haben und kann traumatisch gebundene Energie auflösen.
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#2
Hi,
ich habe mir mal durchgelesen was SE ist- hört sich interessant an, was ich nicht verstanden habe, ist Wie wird in kleinen Schritten aufgelöst? Ich meine jetzt ganz praktisch gesehen.
Kannst Du dazu was erzählen?
Lg
Bianka

Wenn es einen Glauben gibt der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Marie von Ebner Eschenbach


http://www.alchemilla-praxis.de
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#3
Hi Bianka,
puh.. ja, das könnte ich wohl erzählen, aber das würde vermutlich Seiten füllen.. Das ist ziemlich komplex. Man arbeitet mit und am Nervensystem des Klienten / der Klientin.
Wenn ich neuen KlientInnen die Methode erkläre, brauche ich dafür fast eine ganze Stunde. Ich hab gerade versucht, das zu verschriftlichen, aber ich habs immer wieder gelöscht, weil ich nicht zufrieden war. Falls mir eine Kurzfassung einfällt, werde ich sie hier aufschreiben :-) Im Moment grübele ich noch, wie ich das kurz und knapp und dennoch verständlich zusammenfassen könnte.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Savina
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#4
Hi Savina,
Du hast mich neugierig gemacht - ich habe mir über das Auditorium einen Vortrag zum Thema bestellt, den werde ich mir anhören und vielleicht erschließt sich mir dann die "Praxis". Ich habe Gedanklich immer wieder das Thema Trauma gestreift bei der "Planung" meines Weges - mal schauen was noch so kommt....

Du hast es zumindest geschafft mich wieder neugierig zu machen. Dafür ein Danke!
Heart Bianka
Wenn es einen Glauben gibt der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Marie von Ebner Eschenbach


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#5
Liebe Bianka!
Gerne doch :-) Das freut mich - Neugierde ist der beste Motivator, sich neues Wissen anzueignen :-))

Ich wünsch dir spannende Einblicke durch den Vortrag, den du dir bestellt hast! Welcher ist es denn? Direkt von Peter selbst? Also Peter Levine, meine ich? Oder von jemand anderem?

Ich mache zu Trauma zwar Vorträge und Seminare.. Aber das mal eben aufschreiben - puh.. Das muss ich noch üben, das zu schaffen, ohne mehrere Seiten zu füllen.

Tolles Buch von Peter Levine zum Verständnis von Trauma auf Nervensystemebene: Sprache ohne Worte. Absolut mpfehlenswert für alle, die sich für Trauma interessieren, finde ich. Fachbuch in klarer schöner normaler Sprache! Das mag ich Smile

Lieben Gruß,
Savina

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#6
Guten morgen Savina,


ich habe mir Levine, Peter / Hart, Susan / Bentzen, Marianne: Traumatherapie I [i]und Heller, Laurence / Büntig, Wolf: SOMATIC EXPERIENCING [i]bestellt und bin schon sehr gespannt. Ich habe durch meine Arbeit schon viele Menschen mit Traumata´s erlebt - und leider auch gesehen, was passieren kann, wenn so eine schwere Störung in der Biografie eines Menschen (ich drück es jetzt mal sehr distanziert aus) mit einer Methode oder durch Menschen "behandelt" wird, die aus welchen Gründen auch immer, mehr geschadet als genutzt haben.Sad
Deswegen finde ich therapeutische Ansätze zu diesem Thema sehr interessant, habe aber auch großen Respekt vor der ganzen Thematik.
Ich bin schon sehr auf den Vortrag gespannt - leider ist die Lieferzeit vom Auditorium immer sooooo lange....

Sei Heart gegrüßt und hab einen superschönen Tag!

Bianka
Wenn es einen Glauben gibt der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Marie von Ebner Eschenbach


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#7
Liebe Bianka,
ja, das stimmt mit der Lieferzeit. Hab auch gerade ewig auf einen Reddenann-Vortrag gewartet. Aber es kommt :-)))

Ja, viele Therapieformen sind bei Traumata kontraindiziert, weil sie retraumatisierend wirken. Ist ziemlich sch... für die Klienten. Und auch UNSERE Arbeit erleichtert es nicht gerade, wenn das passiert ist. Retraumatisiert, noch mehr gebundene Traumaenergie im System, noch schnelleres Arousal UND das Vertrauen in Therapie und vor allem in die Person "Therapeut" ist weg.
Viel mehr Arbeit, das alles aufzulösen als wenn es lediglich das Ursprungstrauma wäre.

Die DVD (oder ist es ein Vortrag auf CD?) kann nur super sein - gute Wahl :-) Peter ist ein unglaublich faszinierender Mensch, Susan hat eine Ausstrahlung, in die ich mich sofort verliebt habe, als sie den Seminarraum zum ersten mal betreten hat :-) und Marianne wirkt mit ihrer Ruhe so konzentrierend, das ist wunderbar. Und Wissen haben sie alle ganz viel! Wusste gar nicht, dass es diese DVD gibt - glaube, die bestell ich mir auch Smile Auch PHANTASTISCH und im Moment stark reduziert auf 9,99€ (DVD) ist das hier aus 2009: http://www.auditorium-netzwerk.de/JOKERS...:6013.html

Marianne Bentzen seh ich nächste Woche wieder Smile

Freu mich sehr, dich neugierig gemacht zu haben :-))) Trauma ist eines meiner Herzensthemen, und SE und neuroaffektive Psychotherapie sind so wunderbare und achtsame Methoden, Trauma (mit Geist UND Körper) zu behandeln, dass ich mich über jeden Menschen freue, der sich von Trauma nicht abwendet sondern neugierig wird :-))

Dir auch einen schönen Tag und guten Wochenstart!!
Savina
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#8
Liebe Bianka,

ich arbeite ja nicht mit SE, aber ich sehe in der Praxis was mit/durch SE passiert (wir haben ja auch gemeinsame PatientInnen) - das ist wirklich sehr besonders und ein mega spannender Ansatz. Ich habe auch mal was Spannendes gelesen (weiß nicht ob das schon hier steht) "Der Körper erinnert sich" (Babette Rothschild)- das fand ich auch interessant.

Meine Forenbeiträge sind keine Therapieempfehlungen
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#9
Liebe Silke,
danke für Deine Rückmeldung - ich habe großes Interesse an der Arbeit mit traumatisierten Menschen und ich glaube der Satz "der Körper erinnert sich" ist sehr zutreffend- wird aber Schulmedizinisch aber oft abgebügelt, egal ob es um Krebsgeschichten in der Frauenheilkunde geht oder die Psychosomatischen Erkrankungen allgemein. (Wobei ich jetzt nicht behaupten möchte, dass alle die psychosomatische Störungen oder ein Krebsleiden haben auch traumatisiert sind. Wobei sich hier auch die Frage stellen kann, was ist für wen ein Trauma, das belastend wirkt)
Beruflich hatte ich bisher immer wieder mit traumatisierten Menschen zu tun (nicht als Traumatherapeutin) und bisher leider noch nicht die Erfahrung (von außen) machen können, dass durch eine Therapie sich etwas bei dem/der Betroffenen verändert oder geholfen hat. Oder es war sehr belastend und fast schon retraumatisierend für die Betroffenen. Ich finde die SE- Methode sehr interessant und bin schon sehr gespannt auf den Vortrag, den ich mir beim Auditorium Netzwerk bestellt habe.
Ich finde es für mich auch wichtig, gute Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Trauma zu kennen und wer weiß - wo die Reise letztendlich hingeht.
Heart Bianka
Wenn es einen Glauben gibt der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Marie von Ebner Eschenbach


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#10
Hallo Ihr Lieben,

das, was Peter schreibt kann ich aus eigener jahrelanger Erfahrung absolut bestätigen.

Das oftmals zusätzlich belastende für den Klienten ist das Ärztehopping, da nicht die Gesamtheit gesehen wird, der Ursprung der somatischen Erscheinungen. Ich glaube auch, dass alleine das Wort Trauma für viele etwas ganz, ganz großes ist- das nicht für einen selber gilt. Dabei ist bereits ein Sturz, wie auch der Verlust eines nahen Menschen oder andauernde psychische Belastungen durch vergiftende Beziehungen ein Trauma. Wenn dann auch noch mehrere Faktoren zusammen kommen.....Confused

Ich freue mich, mehr davon zu erfahren, ich glaube ich bestell mich auch die DVD.Cool und freue mich auf mehr Infos hier.....

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#11
Liebe Savina,

Du hast mich sehr neugierig gemacht. Als Physiotherapeutin spüre ich regelrecht die traumatischen Erinnerungen im Körper der Patienten - alles ist auch auf körperlicher Ebene gespeichert. Ich hab mir die von Dir empfohlenen Seiten durchgelesen und fühle mich sehr an die HNC - Therapie erinnert., mit der ich arbeite. Das ist aber keine reine Traumatherapie und manchmal auch einfach nicht ausreichend. Daher bin ich jetzt sehr neugierig auf SE und hab mir auch die DVD bestellt. Vielleicht hast Du mir jetzt den richtigen Impuls gegeben, nach dem ich in der letzten Zeit noch suchte.
Herzlichen Dank für's Einstellen.

Liebe Grüße
Claudia
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#12
Liebe Claudia,
ich freue mich, dir einen Impuls habe geben zu können. Ein Impuls macht zumindest Bewegung - in welche Richtung sie schlussendlich dann auch immer gehen mag Smile

In meine SE-Ausbildung waren sehr sehr viele Körperarbeiter (HPs, Feldenkraisler, Rolfer, Cranio-Leute, Ergotherapeuten, etc.), die eben auch immer so auf der Suche waren nach dem, was irgendwie noch fehlt für die Behandlung, weil spürbar ist es für alle gewesen in den Körpern der Patienten.. aber wie löst man es auf??
Mit ein Grund, warum ich die SE-Ausbildungsgruppen immer so wundervoll finde: Ärzte, Psychiater, Psychologen, Körperarbeiter, HPs, HPPs, Lehrer, u.a. alle zusammen in einer Gruppe. Wir profitierten nicht nur von der neu erlernten Methode sondern auch von dem Wissen der jeweils anderen. Das macht meiner Meinung nach Ganzheitlichkeit aus und hat mein Leben und meine Arbeit sehr bereichert!

Mal sehen, wo dein Weg dich hinführt Smile

Liebe Grüße,
Savina

PS: Weil ich jetzt schon öfter danach gefragt wurde: Wer die Methode näher kennenlernen möchte, dem kann ich ein Intro-Wochenende empfehlen! Bei einem Intro wird die Methode ausführlich in Theorie und Praxis dargestellt.

Eine Übersicht der Intro-Termine in Deutschland findet ihr hier: http://www.somatic-experiencing.de/weite...index.html
Hauptseite: http://www.somatic-experiencing.de

Bei dem Termin am 28. und 29.09. in Hamburg werde ich als Assistentin mit dabei sein - vielleicht sehe ich ja den einen oder die andere von euch dort Smile

Liebe Grüße,
Savina
We cannot change the cards we are dealt, 
just how we play the hand. (Randy Pausch)
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#13
Ihr Lieben,

ich frage mal ganz naiv, weil ich das hier so deutlich lese und selbst keine Ahnung habe: Ist das Trauma wirklich im Körper des Patienten spürbar?

Das hört sich für mich sehr spannend an. Wie spürt Ihr das? Zuckt der Patient bei Berührung oder ist das Gewebe irgendwie angespannt oder wie kann ich mir das vorstellen?

Ich war vor gut einem Jahr zum ersten Mal bei einem Osteopathen. Fragte der mich doch, ob ich einen Autounfall gehabt habe oder was passiert sei. Er würde spüren, dass irgendetwas wäre. Da habe ich auch schon gestaunt. Ist das wirklich so?

Liebe Grüße
Susanne

PS: Danke für die SE-Tipps. Da gibt es wahrlich Einführungskurse hier ganz in der Nähe, das finde ich sehr interessant.
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#14
Hallo ihr lieben.

Ich habe selber schon mit Levine gearbeitet...an mir selbst, da ich da auch sehr geprägt bin und auch schon viele jahre nach Reddemann und PITT.

Gerade Körpertherapien finde ich sehr gut und besonders effektiv, da sich eben alles in den Körperzellen einprogrammiert...jeder Schock, jede Angst, jedes Trauma wird abgespeichert, alleine schon um falls es erneut dazu kommt dagegen besser gewappnet zu sein.

In der Tierwelt haben wir das als Beispiel als ganz natürlichen Vorgang. Ein Vogel fliegt gegen eine Glasscheibe und fällt wie tot zu boden, ist jedoch nicht tot, sondern in einer Art Traumastarre...und dann beginnt er sich zu schütteln...er schüttelt sich quasi den Schreck aus dem Leib und kann dann weiterfliegen.
Bei uns Menschen ist das leider dann nicht immer so einfach und der Schreck bleibt physiologisch und energetisch im Körper vorhanden und blockiert und löst damit mitunter auch somatische Störungen aus.

Ich hatte Tage, da hat es mich wortwörtlich am ganzen Leib geschüttelt , wie Zuckungen kann man sich das vorstellen. Das hat eine Heidenangst gemacht, aber ich will ja immer über alles was in mir vorgeht auch Bescheid wissen, also habe ich da keine Angst mehr vor....ich bin dann wie der Vogel der sich schüttelt um sich von den Blockaden zu lösen.

Ich habe lange darüber nachgedacht ob ich hier in diesem Rahmen darüber schreiben will, wie ich als "Patient" diese methode betrachte und erlebt habe. Schließlich offenbare ich damit ja auch sehr viel. Aber ich finde gerade für euch als angehende Therapeuthen ( wo ich mich auch nicht ausschließen will aber noch viel zeit gebe!) ist es auch sehr gut diese Erfahrungen von dieser Seite zu betrachten.

Ich werde in naher Zukunft wohl auch eine Kraniosakrale Therapieausbildung belegen, da eben hier auch ganz sanft traumatablockaden gelöst werden können im Körper.

Körpertherapien sind schon etwas ganz wunderbares und werden so dringend gebraucht. Leider zahlen die Kassen diese wertvollen Ansätze zumeist eher nur widerspenstig aber die Zeiten werden sich ändern und wir brauchen Menschen, die sich mehr und mehr liebevoll mit dem Thema Traumata auseinandersetzen!
Ich persönlich stehe zur Zeit noch zu nahe an dem Thema innerlich , als dass ich mit dem Studium für den HPP beginnen könnte, aber ich mache jetzt den HPA und danach wenn es mir selber besser geht :-) werde ich dann auch den HPP machen, mit Schwerpunkt Energetischer Psychotherapie und Körpertherapien.

Es tut gut und macht Mut zu lesen, dass sich soviele Menschen für dieses Thema so liebevoll öffnen!!

In diesem Sinne danke ich euch Allen!

Eure Andrea

Und vor allem dir Savina!!! Die DVD werd ich mir auch bestellen!

Und ich kann das Buch: Das Erwachen des Tigers von Peter Levine auch besonders empfehlen!!
Wer sich selbst heilt, der heilt die Welt!
Heilung geschieht im Hier und Jetzt!
Nur wer durch seine Schatten wandert, erkennt sein inneres Licht!Heart
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#15
Ganz kurz weil nur mit wenig Zeit gerade: das Buch, das danach von ihm geschrieben wurde, finde ich noch eingängiger: "Sprache ohne Worte" von Peter Levine.

Antworte später in Ruhe nochmal Smile

Euch erstmal einen schönen Freitag Nachmittag,
Savina Smile
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#16
Huhu Savina,

mein größtes Ziel ist es mich nach der HPP Ausbildung auf den Bereich Trauma zu Spezialisieren.
Als Rettungssanitäter bei der Bundeswehr war ich 2010 für ein halbes Jahr in Afghanistan. In dieser Zeit sind 4 Soldaten aus dem engsten Freundeskreis gefallen.Dort habe ich das erste mal kontakt mit PTBS ( nicht ich Persönlich sondern befreundete Soldaten) bekommen und warum auch immer war ich der Ansprechparten für Sie obwohl ein Psychiater vor Ort war. Ich habe zwar "nur" mit Ihnen geredet und zugehört aber zu sehen das es ihnen danach besser ging war super. Von da an war/bin ich mir sicher das ich mich in Richtung Trauma halten werde. Mein Mann hat durch seinen Einsatz im Kosovo 2009 PTBS bekommen er macht nun eine Therapie mit EMDR. Er berichtet mich immer fleißig wie es ihm geht und was er fühlt sehr spannend.

Von SE habe ich nun zum ersten mal gelesen ich war mehr auf EMDR fixiert. Ich muss sagen das SE hört sich sehr sehr spannend an und hat mich neugierig gemacht.
Hat den hier schon jemand Erfahrung mit EMDR???

Danke Savina für die Infos.
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#17
Ja, ich mache auch EMDR. Ich schreibe gern mehr dazu, aber ich bin gerade auf Fortbildung und habe erst nächste Woche Zeit, ohne Handy und mit Ruhe mehr zu schreiben.
Euch ein schönes Wochenende Smile
Savina
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#18
Oh, das wäre echt super, wenn Du EMDR und SE gegenüber stellen könntest.Heart

LG Claudia
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#19
Liebe Susanne, liebe Claudia, liebe alle Wink
zunächst will ich mal auf die Frage antworten, ob man Trauma im Körper spüren kann: Ja, kann man, an vielen Stellen. Besonders auffällig kannst du es an den Faszien und an der Muskulatur merken. Und dann natürlich an den Körperteilen, die direkt von einem Trauma betroffen waren (bei einem Unfall, einem Sturz, einem Schlag, einer OP, etc.). Der Körper speichert alles Erlebte, und wenn du sensibel an den Körper eines anderen herangehst (auch im SE kann mit Berührung gearbeitet werden), kannst du unheimlich viel spüren, was der Körper dir da aus seiner Erinnerung verrät Smile

Jetzt zur Gegenüberstellung von EMDR und SE:
Ich nehme mal direkt noch Brainspotting bzw. Brainlog dazu, falls ihr dazu auch mal etwas lest Smile

Eigentlich geht das gar nicht wirklich mit dem Gegenüberstellen Smile Weil es sind schlicht unterschiedliche Methoden. Aber ich versuche mal, in wesentlichen Punkten zu vergleichen.

Alle diese Methoden sind Methoden zur Bearbeitung und Transformation von Traumatisierungen.

________
Bei EMDR muss man das Trauma-Ereignis erinnern - und wenn nicht kognitiv dann wenigstens durch ein konkretes auftauchendes Körpersymptom oder eine Körperwahrnehmung.

Beim SE muss man das Trauma-Ereignis nicht erinnern.

Beim Brainlog (auch beim Brainspotting) werden durch Raumpunkte (findet man durch Augenbewegungen) Verknüpfungen zu neuronalen Affektnetzwerken gefunden und von Trauma-Ereignis durch bilaterale Stimulierung entkoppelt. Auch hier sollte in der Regel zuvor das Thema bekannt sein bzw. das Trauma erinnert werden.
_________

Beim EMDR geht man an den höchsten (in der Regel) Punkt der Belastung und reduziert diese (und löst sie damit auf) dann durch bilaterale Stimulierung der Amygdala (was Einfluss auf den Parasympathikus nimmt), entweder durch Augenbewegung oder durch Tappen.

Bei SE geht man nicht ins Auge des Sturms oder in den Krater des Vulkans, sondern löst von der Päripherie nach innen auf durch sog. Pendualtion, nicht durch bilaterale Stimulierung.

Bei Brainlog geht man ebenfalls an einen hohen Erregung-oder Belastungspunkt und reduziert ihn bzw. löst ihn auf durch bilaterale Stiumlierung, entweder durch Tappen oder durch bilaterale Musik oder andere bilaterale Stimulierung.

Je nach Traumatisierung (also je nach Art des Traumas, Dauer, Herftigkeit, Alter als es geschah, etc.) ist die Arbeit mit hohen Belastungspunkten nicht indiziert, da sie zu Retraumatisierungen führen kann. Nur sehr gut ausgebildete Traumatherapeuten sollten mit hohen Belastungspunkten bei bestimmten Traumata arbeiten, weil sie zu jeder Sekunde einschätzen können müssen, wie hoch die sympathische Aktivierung gerade ist und ob jemand gerade "nur" einen Prozess durchläuft oder gerade retraumatisiert wird.
_________

EMDR eignet sich in der Regel nicht wirklich gut für komplexe Traumatisierungen. Nur sehr erfahrene EMDR-Therapeuten mit noch mehr Handwerkszeug als EMDR sollten komplexe Traumatisierungen damit bearbeiten.

SE eignet sich für komplexe Traumatisierungen.

Brainlog eignet sich ebenfalls nicht für komplexe Traumatisierungen.

______________

EMDR arbeitet viel mit Kognitionen.

SE setzt in der Arbeit die Kognitionen nur bedingt und nur zu einem kleinen Teil und anders als bei EMDR ein.

Brainlog kann mit Kognitionen arbeiten, kann aber auch rein mit Körperwahrnehmung oder den Raumpunkt-Affekt-Netzwerken arbeiten.

_____________

EMDR kann schnellere "Effekte" erzielen als SE, muss aber nicht. Brainlog dito.

____________

Das von den zugelassenen Instituten gelehrte und von den Krankenkassen anerkannte original EMDR kann nur von akademischen Psychotherapeuten erlernt werden. Nichtakademische Therapeuten werden dort abgelehnt.

SE ist offen für alle, die mit Menschen arbeiten, vornehmlich Therapeuten, aber eben nicht nur akademische Psychotherapeuten, sondern auch sehr viele Körpertherapeuten, Cranio-Leute, Rolfer, HPs etc.

Brainlog ist offen für alle, die mit Menschen arbeiten.

_______________

Man findet allenthalben Wochenendkurse EMDR. Davon kann ich nur abraten. Die Originalausbildung dauert 2 Jahre!

Das Ziel aller drei Methoden ist eigentlich das gleiche, aber die Vorgehensweise und damit die Wirkweise im Gehirn ist unterschiedlich. Also die Wirkweise der Behandlung selbst.

Alle drei Methoden haben ihre Berechtigung und sind super! Je nachdem, mit was jemand zu mir kommt, kann das eine oder das andere sinnvoller oder stimmiger oder angebrachter sein.

Mehr fällt mir so auf die Schnelle jetzt auch nicht ein. Alles weitere wäre dann schon tief in die jeweilige Methodik eingetaucht.

Ich hoffe, das beantwortet die ein oder andere Frage Smile

Liebe Grüße,
Savina
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#20
Liebe Savina,

danke für Deine Mühe!!!

Liebe Grüße
Claudia
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